Veröffentlicht: 18.04.2019
Edit: Entschuldigt bitte die lange Durststrecke! Mittlerweile sind wir seit einigen Wochen wieder in Deutschland angekommen. Zwischen den Besuchen von Familien und Freunden und dem Abklappern von Ämtern und Krankenkassen haben wir es leider nicht früher geschafft den letzten Blogeintrag fertigzustellen.
Unsere letzten beiden Stationen bevor es wieder nach Deutschland geht sind Siem Reap, von wo aus wir die Tempelanlagen in der Region Angkor besuchen wollen, und Phnom Penh. Von unserer Mekongdelta Tour erholen wir uns einen Tag lang in Phnom Penh und buchen die Weiterfahrt nach Siem Reap für den nächsten Morgen. Die Busfahrt dauert gut sieben Stunden, mit einer Stunde Mittagspause in einem Restaurant an der Schnellstraße. In Siem Reap angekommen, werden wir schon direkt am Busbahnhof von Tuc Tuc Fahrern belagert und für 5 US$ zum Hotel gefahren. Mittlerweile ist es schon 17 Uhr und auf ein klimatisiertes Zimmer freuen wir uns vergeblich, denn der Strom ist ausgefallen. Wie wir später in Phnom Penh erfahren geschieht dies häufiger gegen Ende der Trockenzeit, da dann das Auffangbecken, welches das Wasserkraftwerk speist zu wenig Wasser führt. Die Mitarbeiter des Hotels hoffen, dass der Strom innerhalb der nächsten Stunde wiederkommt. Wir überbrücken die Zeit bis dahin, um in den Pool zu springen. So lässt sich die schwüle Hitze immerhin aushalten. Da nach einer Stunde der Strom immernoch nicht da ist und es mittlerweile dunkel ist, was Stechmücken auf das Programm ruft, gehen wir Duschen und machen uns auf den Weg etwas Essbares aufzutreiben. Man schickt uns einfach die Straße entlang und über eine Brücke, dann würden wir schon etwas finden. Und tatsächlich sehen und hören wir die Partymeile in der Innenstadt Seam Reaps schon von Weitem. Die Straßen sind hell erleuchtet von bunten Lichtern aller Arten und Größen, laute Musik schallt aus etlichen Restaurants und Cocktailbars, tausende Touristen tummeln sich in den Gassen unter den Lampions und schwatzen auf den Terassen der Lokale. Wir sind wirklich baff. So etwas hätten wir hier am wenigsten erwartet!
Der Hunger ist nicht allzu groß und wir begnügen uns mit einem Döner vom Straßenrand. Wer kann schon behaupten einen Döner in Kambodscha gegessen zu haben. Zum Nachtisch gibt es anschließend noch ein Eis. Wieder im Hotel geht es ab ins Bett, denn am nächsten Morgen werden wir schon früh von unserem Tuk Tuk Fahrer abgeholt, um die Tempelanlagen in Angkor zu bewundern.
Mittlerweile wurden über 1000 Tempel und Heiligtümer in Angkor auf einer Fläche von 200km² gefunden. Forscher gehen davon aus, dass das Areal zu seinen Hochzeiten 1000km² groß war und eine Millionen Menschen hier gelebt haben könnten. Das Khmer-Reich existierte vom 9. Jahrhundert bis zum 15. Jahrhundert. Warum Angkor im 15. Jahrhundert aufgegeben wurde ist unbekannt. Das gesamte Khmer Reich wurde damals Kambuja bezeichnet, wovon sich der heutige Name Kambodscha ableitet und muss ziemlich eindrucksvoll gewesen sein. Die Khmer hatten aufwendige riesige künstliche Wasserbecken (Barays) und Kanäle angelegt, um ihre Felder zu bewässern und die Städte mit Wasser zu versorgen. Die blühende Landwirtschaft und Exporte ins Ausland erlaubten die Entwicklung einer eindrucksvollen Hochkultur, zu einer Zeit, als in der größten Stadt Europas gerade einmal 200.000 Menschen lebten (Paris um 1450).
Rhota, so heißt unser Tuk Tuk-Fahrer, ist überpüntklich und so fahren wir ein bisschen früher als geplant los, um ein Dreitagesticket für die Tempelanlagen zu kaufen. Grob gesagt gibt es zwei "klassische" Routen, wie man die Tempel besuchen kann. Den Big Circuit und den Small Circuit. Bei beiden Rundkursen klappert man nach und nach unterschiedlichste Tempelanlagen ab. Für den ersten Tag steht die große Rundtour an und wir beginnen mit dem wohl bekanntesten und größten Tempelkomplex der Welt: Angkor Wat.
Anschließend zieht es uns ins Nationalmuseum. Dieses ist in einem schönen Gebäude, welches von der Khmer-Tempelarchitektur inspiriert ist, untergebracht. Hier können wir wichtige Ausgrabungstücke aus der Region Angkor bestaunen.
Wir besichtigen noch einen weiteren großen Tempel in Phnom Penh, das Wat Ounalom sowie das Unabhängigkeitsdenkmal zur Erinnerung an die Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1953. Hierzu gibt es nicht viel zu erzählen, daher folgen an dieser Stelle lediglich ein paar bildliche Eindrücke.