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Phnom Penh, oder wo liegt eigentlich Kambodscha?

Veröffentlicht: 05.12.2019

Entgegen unseres ursprünglichen Planes von Vientiane über Siem Reap nach Phnom Penh zu reisen; was geographisch absolut sinniger gewesen wäre; entschieden wir uns aufgrund der Fluganbindungen erst in die kambodschianische Hauptstadt Phnom Penh zu fliegen.

Wie man wahrscheinlich schon an den Bildern zum kambodschanischen Straßenverkehr erkennen konnte, ist Phnom Penh mal wieder eine richtige Metropole und zwar mit ca. 2 Millionen Einwohnern 🏙️! Was man hier auf den Straßen sieht, ist eine seltsam zwiegespaltene Stadt. Zunächst ist die Metropole zwar vollständig asphaltiert, allerdings gibt es quasi keine benutzbaren Bürgersteige. Entweder es sind schlichtweg keine vorhandenen, oder diese sind durch parkende SUV's total vollgestellt. Auf 10 lfd. Straßenmetern sah man 8 TukTuk's, 1 SUV, 21 Roller und 5 Fußgänger. Somit ist man letztlich gezwungen, ständig in dem extrem chaotischen und sowieso maßlos überfüllten Verkehr über die Straßen zu laufen. Die Verkehrsregeln sind hier anscheinend auch so wie in Fußgängerzonen. Es gibt nämlich keine. Jeder guckt nur, dass er (nach Möglichkeit oder Können) mit keinem kollidiert. Das Straßenbild ist zudem geprägt durch wirklich vollkommen verarmt wirkende Verschläge, in denen sich tausende unprofessionell wirkende Kleinstbetriebe angesiedelt haben. Diese sind nach Betriebsarten den jeweiligen Straßenzügen zugeordnet. In unserer Straße waren beispielsweise ca. 40 garagengroße Roller-Werkstätten, in denen hunderte "Mechaniker" auf den Böden saßen und Dinge zusammen gebastelt haben. Anderswo waren hunderte unseriös wirkende Bars oder kleine Supermärkte zu sehen. Andererseits werden hier eben jene Häuser an hunderten Stellen abgerissen und stattdessen sind überall Baustellen für hochmoderne und nahezu milliardenteure futuristisch anmutende Wolkenkratzer oder Villen sowie stylische Bars und Restaurants zu finden. 

Eine sehr skurril wirkende Mischung, insbesondere weil die hier vorgefunden Menschen so gar nicht in diese Häuser passen 🤷‍♂️. Die Armut ist doch überall allgegenwärtig. Insbesondere wenn man die ganzen Straßenküchen sieht, geht man manchmal trotz größerem Hunger einfach vorbei. Die hygienischen Umstände scheinen hier noch einmal ganz anders als in Thailand oder Laos zu sein 😖. Nirgends haben wir bisher so viele fette Ratten durch die Straßen ziehen sehen und Reinigungs- oder Kühlmöglichkeiten sind auch längst nicht an jedem Stand vorhanden 🙈. Gleiches gilt für die Märkte. Zudem lassen die Verkäufer oder auch die Tuk Tuk Fahrer hier nur sehr schwer mit sich handeln 😉🤷🏼‍♀️. Abhilfe beim Tuk Tuk gibt's zumindest mit der App Grab (Backpack-Hack #4) , der Preis für ein Tuk Tuk war hier immer nur ca. 50% von der verhandelten Summe 💪. 

Trotz der Hygienemängel haben wir auch hier und da immer was Leckeres (ohne große Magenprobleme) gefunden 😋. Die Stadt hat eben nicht nur schlechte Seiten😊. An vielen Stellen ist die Entwicklung auch schon gut sichtbar. So gibt's einen schönen River-Boulevard oder auch die Silberpagode und der Königspalast sind nicht von schlechten Eltern 😉. 

Den Grund für die Armut haben wir hier auch schon "entdeckt und besichtigt" und zwar im Genozid-"Museum" S21. Noch vor ca. 40 Jahren waren in Kambodscha die roten Khmer an der Macht. Diese wollten - thrillerreif- einen totalitären Bauernstaat errichten und haben daher alle intellektuell wirkenden Menschen vertrieben, gefoltert und/oder letztlich ermordet. Den Schätzungen zur Folge, waren das ca. 1/4tel der hiesigen Bevölkerung 😳. Das Szenario ähnelte dabei sehr dem der Nazi-KZ's, nur mit dem Unterschied, dass es mit 1979 noch gar nicht so lange her ist und das man bereits mit einer Brille oder weichen Händen als verdächtig intellektuell galt 🧐. Betrachtet man diese Geschichte und sieht daher, dass die hier vorherrschende Zivilisation gerade erst 40 Jahre alt ist, so muss man Kambodscha wohl mit anderen Augen sehen, nämlich sehr aufstrebend und hochdynamisch!

Traurig ist es allerdings, dass man in Deutschland nur extrem wenig von der Dynamik, dem Wachstum und der Größe Kambodschas, insbesondere auch Phnom Penh's, mitbekommt. Irgendwie ist das ein ein grauer Fleck auf unseren Landkarten, frei nach dem Motto: Was ist eigentlich Phnom Penh und wo liegt eigentlich dieses Kambodscha?🙈 



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