INDONESIEN- Java Teil 1

Veröffentlicht: 10.07.2018

Hallo aus Surabaya,

die Zeit ist mal wieder wie im Fluge vergangen und nun ist auch unsere Reise durch Java so gut wie vorbei :(

Vor 2 Wochen sind wir in Jakarta der Hauptstadt Indonesiens gelandet. Schon dort wurde uns klar, dass Java nicht annähernd so touristisch ist wie beispielsweise Bali. Einen Touristen zu sehen war alleine am Flughafen schon etwas besonderes genauso wie in der Innenstadt von Jakarta. Wir haben uns jedoch nicht unwohl gefühlt. Ganz im Gegenteil!

In Jakarta gab es bis auf den stressigen Verkehr nicht viel zu sehen. Nach 2 Tagen ging es am frühen Morgen mit dem Zug nach Yogyakarta, den wir übrigens fast verpasst hätten weil wir den Verkehr in Jakarta ein bisschen unterschätzt haben. Der arme Fahrer hat sich glaube ein bisschen gehetzt gefühlt ^^

Eigentlich wollten wir ein Ticket in der Economy buchen, aber leider war nur noch Platz in der Executive frei. Das war schon vergleichbar mit der normalen 2.Klasse in Deutschland.

Slums von Jakarta- davon gibt es leider sehr viele

Wenn ich erzählt habe, dass ich aus Deutschland komme haben mich viele Locals übrigens gleich drauf aufmerksam gemacht, dass wir ja bei der Weltmeisterschaft ausgeschieden sind- mit einem breiten Grinsen im Gesicht ^^

Während der 8-stündigen Fahrt sind wir an unzähligen Reis- und anderen landwirtschaftlichen Feldern, Dörfern und an mindestens 2 Vulkanen vorbeigefahren.

Die gesamte Insel Java befindet sich auf dem pazifischen Feuerring. Auf Java gibt ca. 45 aktive Vulkane. Ich finde das total faszinierend!

Yogyakarta gilt als das kulturelle Herz Javas und befindet sich im Zentrum der Insel. Obwohl Yogyakarta zu den Highlights einer jeden Javareise zählt ist die Stadt sehr authentisch und vor allem nicht touristisch. Yogya (wie die Locals sagen und wir neuerdings auch :D) war anfänglich nur als Ausgangspunkt für einige Ausflüge gedacht.

Streetart ist in Yogya legal und es gibt viele tolle Kunstwerke in der ganzen Stadt! Für mich verleiht gute Streetart einer Stadt immer das gewisse etwas!

Auf dem Rückweg vom Stand. Wo man hinsieht - Landwirtschaft! So ein cooles Fahrrad hätte ich übrigens auch gerne!

Gleich am zweiten Abend haben wir ein Komplex gefunden über den man einen Teil der Stadt gut überblicken konnte. Bei klarem Himmel konnte man von dort aus die Vulkane Merapi, Merabu und Sumbing (nicht auf dem Bild) sehen. Ich habe übrigens gelesen dass der Merapi (rechts auf dem Bild) als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt gilt!!

Auf dem Weg dahin sind wir an vielen Warungs (mobile Essensstände) vorbeigekommen um die sich die Einwohner mit der ganzen Familie zum Abendessen versammelt haben. Auf einer großen Wiese waren Decken ausgelegt und drum herum waren viele Stände mit Luftballons aufgebaut. Um den Platz führte eine Straße an der umgerüstete bunte Autos mit Stimmungsvoller Musik standen. Es hatte schon etwas von einem Rummel. Und das war da jeden Abend so! Wir haben sowas noch nie gesehen und fanden es super- wir sind dort fast jeden Abend langgegangen.

Die Stadt hat einen ganz besonderen Charme, den wir schon jetzt vermissen! Aus anfänglich 3 gebuchten Nächten sind am Ende 7 geworden!

Mein erstes Highlight war der Besuch am Borobudur. Ein buddhistischer Tempel, der zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. In Asien ist es sehr beliebt Attraktionen zum Sonnenaufgang zu besuchen. Wir wurden also 4:00 Uhr morgens abgeholt und zum Tempel gefahren, wo wir neben leider vielen anderen auf den Sonnenaufgang gewartet haben. Es war sehr bewölkt und der Sonnenaufgang war dadurch - ich sage mal nichts besonderes^^

Aber kurz danach sind die meisten Leute wieder gegangen und ist es deutlich ruhiger geworden. Das Licht wurde immer besser und ich konnte ein paar Bilder machen, mir den Tempel genauer anschauen und diesen Ort endlich genießen!

Schweren Herzen haben wir Yogya verlassen und sind per Zug weiter nach Malang aufgebrochen. Malang war nur ein Zwischenstopp, weil der Zug den wir eigentlich buchen wollten nicht mehr verfügbar war. Wir hatten dort nicht einmal 24 Stunden aber die haben wir ganz gut genutzt.

Weitere 8 Stunden im Zug- dieses Mal Economy (3. Klasse)

Gunung Wilis- auch während dieser Fahrt konnten wir einige Vulkane sehen

Kampung Warna Warni war mal das ärmste Viertel in Malang. Mit Hilfe eines Projekts das von indonesischen Studenten ins Leben gerufen wurde, ist dieser Ort zur Attraktion geworden. Ich gehe davon aus, dass die Einnahmen den Einwohnern zu Gute kommen. Schön zu sehen, dass es angenommen wird und wirklich viele Menschen zwischen den bunten Häusern und Straßen schlendern! Wir natürlich auch :)

Habe ich erwähnt, dass mir Streetart gefällt?^^

Nach dem wirklich kurzen Stop in Malang sind wir über Probolinggo weiter nach Cemoro Lawang gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir noch ein Halt am Madakaripura Wasserfall gemacht, der uns wirklich gut gefallen hat! Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen von Island verwöhnt was Wasserfälle angeht, aber dieser war wirklich was besonderes!

Cemoro Lawang liegt am Tengger Caldera. In diesem Gebiet befinden sich 5 Vulkane- unter anderem der berühmte Mount Bromo. Nachdem wir angekommen sind haben wir gleich das Lavafeld angesteuert. Durch die tiefen Wolken konnten wir zwar noch nicht so viel sehen aber es hat diesem Ort eine wahnsinnig mystische Stimmung verpasst. Das Lavafeld besteht aus Asche- dadurch waren wir so ziemlich die meiste Zeit von einer Aschewolke umgeben. Manchmal nicht ganz unabsichtlich ^^

Ab und zu konnte man erkennen was sich um ein herum und vorallem vor einem befindet bevor es wieder von Wolken bedeckt wurde. Ich kann es gar nicht so richtig beschreiben, weil wir beide auch noch nichts vergleichbares gesehen haben. Aber eins weiß ich es war einmalig!!

Auch hier wurden viele Touren zum Sonnenaufgang angeboten. Aber dieses Mal wollten wir es auf eigene Faust machen um genug Zeit zu haben und um nicht von hunderten Leuten umgeben zu sein. So sind wir also Nachts um 3 Uhr zu einem der vielen Aussichtspunkte aufgebrochen! Nach einer 1,5 stündigen Wanderung haben wir uns auf einen Platz festgelegt zu dem sich am Ende nur noch ein paar wenige gesellt haben. Es war noch sehr dunkel und wir konnten neben dem leuchtenden Sternenhimmel schon die Umrisse der Vulkane vor uns erkennen! Nach einer Stunde leuchteten die ersten Sonnenstahlen am Horizont empor und haben uns einen Anblick beschert den wir beide niemals vergessen werden!!! Ich schreibe ja oft in der Superlative aber gäbe es eine Superlative von der Superlative würde ich diesen Ausblick so bezeichnen! Ich lasse mal die Bilder sprechen...

links der Krater des Bromo, im Vordergrund der Batok und im Hintergrund der Semeru. Er ist der größte Vulkan auf Java und ist seit 1967 in einer Eruptionsphase. Immer wieder gibt es kleine Asche-Explosionen wie man auf dem Bild auch erkennen kann! Zwei mal konnten wir so eine ‚Explosion, mehr oder weniger beobachten! Wahnsinn!!

Auf dem Rückweg wurden wir von einer weiteren unglaublichen Aussicht überrascht. Wir hatten ja keine Ahnung was hinter uns liegt als wir im Dunkeln zum Aussichtspunkt gewandert sind!

Auf der einen Seite das Lavafeld und auf der anderen Seite landwirtschaftliche Felder und ein Blick über die Wolken!

Ich gucke mir oft am Tag diese Bilder an- mit einem breiten Grinsen im Gesicht :)

Nun sind wir in Surabaya angekommen.

Das Hotel in Surabaya ist übrigens total abgespaced :D

Ich freue mich schon bald nach Java zurückzukehren und auch den Osten der Insel zu sehen! Morgen geht es wieder nach Kuala Lumpur. Wir freuen uns sehr auf das indische Essen und werden die 1,5 Tage so gut auskosten wie es nur geht!! Danach werde ich nach Vietnam aufbrechen und ich bin sehr gespannt auf die Erfahrung dieses Land alleine zu erkunden! Leider heißt das auch, dass die gemeinsame Reisezeit von Melli und mir nach 2,5 Monaten vorbei ist :(