MALAYSIA- Borneo!!!!

Hallo aus Kuala Lumpur (mal wieder :),

kaum zu glauben, aber in wenigen Tagen sind die 4 Wochen Malaysia auch schon wieder vorbei! Die Zeit rast und gleichzeitig kommt es uns wie eine halbe Ewigkeit vor, dass wir im Boot durch den Dschungel gefahren und zwischen den Teeplantagen in Cameron Highlands spaziert sind. 

Jetty’s in George Town. Oder wie ich sage: Chinatown auf Holzstegen :D

Die letzten Tage in George Town waren wir oft bei unserem Lieblingsinder und haben einfach das Flair der Stadt genossen. Auch wenn wir uns am ersten Abend nicht wohl gefühlt haben ist es uns nach 5 Tagen ziemlich schwer gefallen diese bunte Stadt wieder zu verlassen!

Aber- die Insel Langkawi lag vor uns! Da wir uns die teuere Fähre sparen wollten haben wir den längeren Weg über das Festland auf uns genommen und sind ziemlich spät am Abend in unserer Unterkunft angekommen. Leider waren wir genau zu dem Wochenende da, an dem das Ende von Ramadan gefeiert wurde. Das erklärte auch warum uns der Ort anfangs wie eine Geisterstadt vorgekommen ist und kaum Restaurants geöffnet waren. Zumindest am ersten Tag. 

Sonnenuntergang Langkawi!

Es war ein ziemlich touristischer Ort mit vielen großen Hotelanlagen und touristischen Angeboten. Die Feiertage wurden von vielen einheimischen Touristen für einen Kurzurlaub auf Langkawi genutzt. Es war an manchen Stellen ziemlich überfüllt und man kam sich zwischen zeitig vor wie auf einer Pauschalreise in der Türkei :D Wir bevorzugen ja eigentlich Orte, die nicht ausschließlich vom Tourismus geprägt sind und die auch einen authentischen Einblick in das Leben der Einheimischen gewähren. So ein Ort war es jedenfalls nicht^^ Aber es war in Ordnung für die wenigen Tage, die wir dort verbracht haben. 

Man kann den Regen in den dunklen Wolken schon erahnen. War aber mal eine nette Abkühlung :)

Dann war es endlich soweit wir sind nach 3  Tagen Langkawi nach Borneo geflogen! 

Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt und beherbergt viele vom Aussterben bedrohte Tierarten. Unter anderem Orang Utans. In freier Wildbahn leben sie nur noch auf Borneo und auf der Insel Sumatra. Für mich waren sie der Hauptgrund für die Reise nach Borneo. Ich weiß nicht warum, aber diese Tiere haben mich schon immer fasziniert. Um einen Blick auf diese wunderbaren Geschöpfe zu erhaschen haben wir uns auf dem Weg in das Semenggoh Wildlife Centre gemacht. In diesem Naturreservat leben verwaiste oder aus illegaler Gefangenschaft befreite Orang Utans. In dem anliegendem Rehabilitationszentrum werden die Tiere auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet. Der Wald in dem die Orang Utans dort leben umfasst 653 Hektar. Das Gebiet ist nicht abgegrenzt und die Tiere können sich frei bewegen. Zu den Fütterungszeiten am Morgen und am Nachmittag bekommt man Zutritt zum Reservat. Es ist dabei nicht garantiert, dass man die Orang Utans zu Gesicht bekommt, denn sie leben im Wald und ernähren sich dort eigenständig. Der Wald weist zwar eine beachtliche Größe auf, jedoch gibt es dort nicht immer ausreichend Nahrung. Manchmal entfernen sie sich bei der Nahrungssuche auch so weit vom Center, dass sie den weiten Rückweg für die garantierte Fütterung nicht auf sich nehmen. Ich würde mich an ihrer Stelle jedenfalls nie zu weit vom Center entfernen :D

Einen Tag bevor wir dort waren sind keine Orang Utans zu den Fütterungen gekommen. Der Ranger hat vermutet, dass sie noch eingeschüchtert waren vom Gewitter eine Nacht zuvor. Die Chancen standen also nicht schlecht, dass sie an diesem Tag wieder zur Fütterung kommen würden.

Und tatsächlich haben wir insgesamt 3 ausgewachsene Orang Utans und zwei Babys gesehen! Es war ein wunderschöner Moment sie zum ersten mal in (fast) freier Wildbahn zu sehen! Die Reise nach Borneo hatte sich für mich in diesem Moment schon gelohnt!

Leider wird der Lebensraum für Orang Utans auf Borneo durch die Abholzung des Regenwaldes immer kleiner. Bis zu 50 % der Insel besteht aus Regenwald- vor 50 Jahren waren es noch 95 %!! Hauptgrund dafür ist das Anlegen von Palmölplantagen, da in diesem Gebiet optimale Wachstumsbedingungen herrschen. Palmöl ist unter anderem in vielen Lebensmitteln, Kosmetika und im Sprit enthalten. Folgen des Palmölkonsums sind Vertreibungen, Artensterben, Waldrodungen und es raubt vielen Kleinbauern Land und Lebensgrundlagen. Ich habe in den letzten Tagen sehr viel darüber gelesen und bin ziemlich schockiert, darüber was hier zur Gewinnung eines Produktes passiert. Und vorallem, dass man in Europa davon größtenteils nichts mitbekommt. 

In meinem letzten Blog habe ich über die beeindruckenden "Palmenwälder" in Malaysia berichtet. Nun ja ich hätte es ja eigentlich besser wissen müssen- dabei handelt es sich um Palmölplantagen. Der Anblick von weitläufigen Anbaugebieten ist zwar immer erstaunlich, aber die Produktion von Palmöl und die weitreichenden Folgen für die Umwelt, die Menschen und die Tiere erschüttern mich zutiefst. 

Nach zwei Tagen in Kuching ging es weiter via Bus und Boot in den Bako Nationalpark. 

Baden war im Bako Nationalpark verboten- außer man möchte gerne mit Krokodilen schwimmen :P 

Kaum aus dem Boot ausgestiegen haben wir den wohl berühmtesten Bewohner des Nationalparks angetroffen- den Nasenaffen. Die Frage woher der Name wohl kommt dürfte sich eigentlich niemand stellen :D Wenn man diesen Affen in seiner Bewegung und in seinem Körperbau beobachtet fällt auf, dass er uns Menschen schon ziemlich ähnlich ist! 

Der Nasenaffe lebt ausschließlich auf Borneo!

Kurz nach der Ankunft haben wir uns zu einer Wanderung aufgemacht die nicht Abwechslungsreicher hätte sein können.

Einmal mitten im Regenwald über Wurzeln und Felsen, durch Mangroven und weiter über Holzplatten und Steine mit weitem Blick über das Meer um am Ende an einem Aussichtspunkt mit Sandstrand anzukommen!

Mangroven 

Witzigerweiser haben wir während der Wanderung keine Tiere zu Gesicht bekommen. Sie haben sich dafür unmittelbar an unserem "Camp" aufgehalten. Authentischer hätte die Übernachtung im Regenwald nicht sein können :)

In so einer Hütte haben wir übernachtet. Sieht leider nur von außen gut aus... :D

Unsere Mitbewohner im Camp. Zum Glück hatten sie keine Stoßzähne^^

Langur - die süßesten Affen die wir bisher gesehen haben!

Der Strand vor unserem Camp im Bako Nationalpark

Der Weg zurück vom Bako Nationalpark nach Kuching. Am gleichen Tag sind wir noch in Kuala Lumpur gelandet. Was für ein Kontrastprogramm!

Nun sind wir wieder in Kuala Lumpur wo unsere Reise durch Malaysia einst startete. Hier werden wir jetzt noch schön übertrieben viel indisch essen damit wir uns auf das Essen in Indonesien freuen können :D

Das erste mal Sonnenschein in KL :)

Denn! Wir reisen jetzt doch noch länger zusammen als geplant und werden uns in den nächsten 2,5 Wochen noch mehr von Indonesien angucken! Wir freuen uns riesig nach Indonesien zurückzukehren und sind super gespannt was uns erwarten wird :)

Bis Bald 

Beste Grüße aus KL :)