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Hanoi = Reizüberflutung

Veröffentlicht: 20.03.2018

[von Jonas] Am Sonntag fuhr also unser Bus nach Hanoi.Es hieß also wieder früh aufstehen, da der Bus um 7 Uhr fahrensollte. Der Check-Out im Hotel war super easy und wir waren schon um6:35 am Busbahnhof, der sozusagen gegenüber unseres Hotels lag.Etwas verloren guckten wir uns in dem Buschaos um und entdeckteneinen Sleeper Bus mit der Beschriftung „Hanoi“ also gingen wir zudiesem. Das war anscheinend auch richtig, denn ohne dass man mit unsredete wurde unser Gepäck eingeladen und wir konnten einsteigen unduns unsere Plätze aussuchen. Wir entschieden uns für zwei Plätzean der Seite hintereinander. Da wir bei unserer letzten Fahrt miteinem solchen Sleeper Bus Plätze ganz hinten bekommen haben wo ichmeine Beine ausstrecken konnte waren das unsere ersten „richtigen“Plätze in einem Sleeper Bus. Und es hat erstaunlich gutfunktioniert. Ganz ausgestreckt konnte ich natürlich nicht liegen,aber es war so gemütlich, dass ich die 12 Stunden Busfahrt gutausgehalten habe. Es war auch unsere erste Busfahrt tagsüber. Dasführte dazu, dass die Busfahrer vor allem am Anfang und gegen Endesowohl Pakete als auch Personen aufsammelte/n, die am Straßenrandwarteten. Da diese ja keine Plätze hatten legten sie sich einfach inden Gang...

Menschen liegen selbst im Gang des Schlafbusses

Was wir auf der Fahrt von Vientiane nach Luang Prabangnur vermuten konnten bestätigte sich auf dieser Fahrt: Am Tag kannman aus dem Bus heraus wunderbar die Landschaft beobachten undähnlich wie schon auf der Bootsreise nach Muang Khua kamen wir aneiner schönen Bergformation nach der anderen vorbei. Ansonstenverlief die Busfahrt größtenteils ruhig. Es wurden lediglich einpaar Pinkelpausen eingelegt uns wir gerieten in einen Stau wegeneiner Baustelle.

In Hanoi angekommen stellten wir dann fest wovon wirschon ausgegangen waren: Der Bus hielt an einem der vielenBusbahnhöfe außerhalb der Stadt. Zum Glück hatten wir uns ja schonvoher mit dem Hotel in Kontakt gesetzt und da unter anderem auchgefragt, wie man von diesen am besten in die Altstadt kommt. Miteinem Taxi geht es am schnellsten, kostet aber auch dementsprechend250.000 Dong (8,95€). Das Hotel empfahl uns den lokalen Bus zunehmen. Wir waren uns erst unsicher, aber entschieden uns dann dochdafür, da eine Fahrt dort nur 7.000 Dong (25 Cent) pro Personkostet, egal wie lang diese ist. An der Bushaltestelle trafen wir aufeinen hilfsbereiten Local, der genau wie wir in die Altstadt musste.Er erklärte uns wie das in Vietnam mit dem Ticketkauf funktioniert,da man diese erst bei einem Busmitarbeiter kauft, der erst auf einenzu kommt, wenn man sich auf seinen Platz im Bus gesetzt hat. Nacheinem netten Gespräch mit dem Local stiegen wir an einer Station imOld Quater aus, die nur eine Seitenstraße von unserem Hotel entferntlag. Es regnete leicht und wir hatten nur Flipflops an, das warabsolut keine gute Idee. Doch zum Glück war es nicht weit und wirwurden im Hotel höflich empfangen. Unser Zimmer ist sehr groß undwir haben endlich mal wieder ein „richtiges“ Bad, also mitnormaler Spülung und sogar einer Duschkabine. Alleine dadurch fühltes sich für uns schon fast wie Luxus an! Nach einem kurzenAbendessen in einer lokalen Fast-Food-Kette (6,44€) fielen wir auchschon ins Bett. Auch, wenn wir an dem Tag nicht so wirklich wasgemacht haben, waren wir total fertig von der Busfahrt und brauchtenetwas Schlaf.

Am nächsten Morgen waren wir dann bereit uns in dieGroßstadt zu stürzen. Ohne einen genauen Plan gingen wir los. Wirmerkten: Hier ist es noch mal anders als in den anderen Großstädtenbisher. Hanoi ist chaotisch und stinkt, ist laut und dreckig. Vielesdavon hat mit dem Verkehr zu tun, der hier noch viel mehr als überallsonst auf der Welt das Stadtbild prägt. Wir dachten wir sind durchThailand und Laos jetzt schon einiges gewohnt, aber das hier istnochmal eine Kategorie für sich. Es gibt keine Verkehrsregeln, keineAmpeln, geschweige denn eine angemessene Straßenbeschilderung. Jederfährt wie er will. Da gehört bei Vietnamesen aber anscheinend dasandauernde hupen dazu. An einer durchschnittlichen Kreuzung vergehenkeine 5 Sekunden ohne ein Hupgeräusch, da viele Verkehrsteilnehmerihre Anfahrt auf die Kreuzung mit einem durchgängigen Hupenankündigen. Zu den unzähligen Rollern, die hier ohne Frage dasHauptverkehrsmittel sind kommen einige Autos, hier und da ein paarMinibusse, erstaunlich viele große Busse und Fußgänger. Jarichtig: Fußgänger, auf der Straße! Da der Bürgersteig hier alsMischung aus Rollerparkplatz, Wohnzimmer, Esszimmer, Verkaufsstandund Mülleimer verstanden wird ist es so gut wie unmöglich aufdiesem zu laufen, wodurch alle Fußgänger auf die eh schonüberfüllten Straßen ausweichen. Aber es klappt alles,irgendwie. Wir haben später auch ein Zeitraffer erstellt, zu welchem ihr gelangt, wenn ihr hier klickt (am besten auf Geschwindigkeit 0,5 gucken!).

Der Verkehr von Hanoi: Ein Meer aus Rollern und Autos


Dann sind wir einfach nur herum gelaufen und haben die Stadtauf uns wirken lassen. Überall blinken Schilder, in der Altstadtreiht sich Restaurant an Hotel an Hostel an Reisebüro. Zusätzlichhat jede Straße eine Art Thema. Jede Straße hat sich auf etwasspezialisiert. Wo sich in der einen Straße noch Töpfe und Pfannenzum Verkauf stapeln findet man um die nächste Ecke sämtlicheKleider und T-Shirts mit den unterschiedlichsten Aufdrucken und inden unterschiedlichsten Farben.
Zusätzlich weht einem ein Geruchnach dem anderen um die Nase. Von leckerem Essen vomStreet-Food-Stand nebenan über Motorqualm bis zum Geruch des überallgestapelten Mülls ist alles dabei. Alles zusammen ist es zwar einspektakulärer Eindruck ohne gleichen, auf Dauer aber einfach nuranstrengend! Also setzten wir uns in ein Café und tranken jeweilseinen Fruchtshake (1,25€ pro Shake) und beobachteten das wildeTreiben auf den Straßen aus dem offenen 3. Stock des Cafés.
Nacheinem kurzen Zwischenstopp im Hotel zogen wir weiter, da wir noch andiesem Tag unsere Ha Long Bay Tour buchen wollten. Wir hatten unsschon im Vorfeld über ein paar Anbieter informiert und verglichenauch in den Straßen der Stadt weiter. Schlussendlich fiel unsereEntscheidung auf die Reiseorganisation „VegaTravel“, die auch inunserem Reiseführer Erwähnung findet und von welcher wir auch schonvon anderen Backpackern eine Empfehlung ausgesprochen bekommen haben.Also buchten wir die wohl teuersten Tage unserer Reise: Eine3-Tages-Tour durch alle 3 Buchten der Ha Long Bay.

Da unsere Tage in Hanoi also vorerst gezählt warenmachten wir uns auf um mit dem Besichtigen der Sehenswürdigkeitender Stadt zu beginnen. Dazu gehörte neben dem „Ho Hoan Kiem“-See,an welchem wir zuvor schon vorbei gelaufen waren, auch die „LongBien“-Brücke über den Roten Fluss. Mit dem Stadtplan in der Handsuchten wir uns den Weg in die Richtung, doch irgendetwas müssen wirfalsch gemacht haben, denn plötzlich fanden wir uns in einem Viertelwieder, das so aussah als hätte es noch nie zuvor ein Touristgesehen. Hier war die Geruchsbelastung besonders schlimm. An jederEcke wurde eine andere Art totes Tier auf offener Straße verkauft,direkt neben streunenden Hunden und Müllbergen. Als wir dann soeinige Blicke auf uns zogen entschieden wir uns dann doch umzukehrenund in Richtung des Historischen Museums zu laufen. Auf dem Weg dahinstellten wir aber fest, dass dieses schon zu hat und so gingen wirschließlich am See vorbei wieder nach Hause.

Der "Ho Hoan Kiem"-See mit einem steinernen Monument in der Mitte

Die "Huc"-Brücke auf dem "Ho Hoan Kiem"-See


Am nächsten Morgen machten wir uns dann früh auf denWeg ins Museum (72 Cent pro Person, dank Studentenausweis). DasMuseum, von dem wir uns erhofften einiges über die komplexeGeschichte Vietnams zu erfahren lässt sich aber besser alslangweilige Ausstellung von Bildern sämtlicher Personen und anderenhistorisch relevanten Gegenständen beschreiben, die leider ohneZusammenhang und auch oft ohne englische Erklärung präsentiertwerden. 

Hölzerner Buddha mit vielen Armen und Köpfen

Leider waren wir im 2. Teil der Ausstellung im Zeitstress, da das Museum über Mittag geschlossen hat, sodass wir vom vermeindlich interessanteren Teil keine Fotos haben.

Ernüchtert liefen wir durch die Straßen Hanois um uns wenigspäter wieder in dem Café vom Vortag wiederzufinden. Hierentschieden wir uns dann dazu über das Wlan des Cafés eine 20minütige Dokumentation über den Vietnamkrieg zu gucken, da wir dazuim Museum ja leider nicht wirklich was gelernt hatten. Dazu trank ichwieder einen Fruchtshake und Franzi einen Eiskaffee. Auf unserem Wegzum Hotel kamen wir an einer riesigen Kreuzung am nördlichen Endedes Sees vorbei, an welcher wir auf ein weiteres Café im 4. Stockaufmerksam wurden. Es sah sehr edel aus, aber auf den Ausblickkonnten wir nicht verzichten, also gab es einfach noch einen Smoothieund dazu ein kleines Brot mit Gemüse und Mozarella (zusammen 226.000Dong = 8,08€).

Jonas im Café, im Hintergrund der See

Unsere Erdbershakes, im Hintergrund der See

Als letzte Aktivität für diesen Tag machten wir esuns zur Aufgabe irgendwo günstiges GoPro-Equipment zu finden, da ichnicht alles mitgenommen habe aber wir spätestens für die Ha LongBay doch noch einiges zu filmen haben. Dazu liefen wir zu einem Marktam nördlichen Ende der Altstadt. Hier gab es alles: Ob lebendigeSchildkröten ohne Panzer oder Klamotten im Überfluss, SäckeweiseGewürze oder getrocknete Früchte und Meerestiere. Ein Geruchüberlagerte den anderen und überall liefen Menschen herum (sogarhauptsächlich Einheimische, der Markt ist bei Touristen anscheinendnicht so bekannt). Doch trotz alledem wurden wir nicht fündig undmussten so zu einem der richtigen Kameraläden am anderen Ende derAltstadt laufen und kauften dort ein paar Klebepads und einenKopfgurt.

Zum Abendessen waren wir dann in einem Restaurant beiuns um die Ecke, an welchem wir schon öfter vorbei gelaufen waren.Es gehörte zu einem Hotel und hatte eine breite Auswahl an Speisen.Wir hatten jeweils einen Burger und zur Nachspeise ein Sandwich(290.000 Dong = 10,36€).

Jetzt haben wir unsere Sachen für morgen gepackt undsind voller Vorfreude auf die Ha Long Bay morgen.

Davon wird also dann der nächste Blog handeln, seidgespannt!

Bis dahin

Franzi und Jonas

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