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Erste Eindrücke: Marrakesh

Veröffentlicht: 09.06.2019

[Von Jonas] 

Unser Tag begann früh. Nach dem Aufstehen hieß es zum ersten mal seit langem wieder "Backpack packen und ab zum Flughafen"!

Unser Flug ging gegen Mittag ab Köln/Bonn, wo wir überraschend schnell durch Check-In und Sicherheitskontrolle gelangten. Für alle die mal ab Köln fliegen sollten: Geht so spät wie möglich ans Gate, das sind die langweiligsten Warteplätze die wir kennen.

Mit leichter Verspätung hob der RyanAir-Flieger gen Himmel ab und kaum waren wir in der Luft ging das Gewusel der Stewards und Stewardessen los, die einem von Verpflegung über Tabak bis hin zu Beauty-Produkten alles mögliche andrehen wollen. Wie sich später herausstellte nur ein leichter Vorgeschmack auf die marokkanischen Medinas, aber dazu später mehr.


Die Zeit im Flieger verging nur sehr langsam. Franzi konnte das ein oder andere Nickerchen halten, doch ich war für die Sitze einfach ein paar Nummern zu groß.


Blick auf dem Flugzeug auf die Südküste Portugals


Doch auch das ging vorbei und nach ca 3,5 Stunden Flug in einer äußerst harten Landung in Marrakesch durften wir afrikanischen Boden betreten. Unser erster Eindruck war von Verwunderung geprägt. Trotz der 33°C drückte die Hitze kaum so stark wie nach dem Flugnach Thailand. Dass es einen Unterschied geben würde war klar, doch das dieser schon beim ersten Atemzug spürbar war, fanden wir erstaunlich.


Nach der Busfahrt in Richtung Medina (altes Marokkanisches Stadtzentrum, 30 DH = 2,76€ pro Person) fanden wir uns direkt an der Koutoubia-Moschee in der Nähe des "Big Square" wieder. Der Kulturschock war perfekt. Es stank, eine Zuordnung des Geruchs ist nicht näher möglich, es wuselte an Touristen und einheimischen Passanten, sowie Händlern und Taxi-Fahrern.

Wir stürzten uns ins Getümmel und gingen in die grobe Richtung unserer Unterkunft über den großen Marktplatz. Pferde, Esel, Affen, Schlangen, aber vor allem Menschen liefen uns dabei über den Weg. Als wir den Platz verließen und in eine Straße gelangten in welcher immernoch Trubel herrschte bemerkten wir, dass kein Verlass auf Google-Maps war. Die goben Straßenzüge konnte man daran ableiten, doch die Proportionen, sowie der genaue GPS-Standort stimmten vorne und hinten nicht. Das muss man uns angesehen haben, denn wir wurden von einem Jungen unseres Alters angesprochen. Dieser brachte uns (auch über Umwege) durch verwinkelte Gassen zu unserem Riad. Außerordentlich freundlich, doch als wir da waren bat er uns um eine kleine "Spende". Da wir ohne ihn wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen wären wechselten wir beim Hausherren unseres Riads einen großen Schein und gaben dem Jungen 10 Dirham (=0,92€). 


Und schon war es wieder ausgesprochen still. Unsere Unterkunft (690 DH = 63€ für 2 Nächte mit Frühstück) bestand aus einer Art Mini-Innenhof mit Pflanzen, ein paar Sitzgelegenheiten und scheinbar einem Whirlpool.

Das einladende Ambiente wurde nur von der Freundlichkeit unseres Gastgebers getoppt. Es gab sofort frisch gekochten Minztee und eine Übersicht über mögliche Aktivitäten der Stadt. Dann ging es auf die Zimmer, er nannte es Liebevoll den "small room". Diese Beschreibung traf es auch ziemlich genau, was jedoch keineswegs negativ gemeint ist. Süß trifft es wahrscheinlich noch besser. Alles was man braucht war da: Bett, Bad und ein paar Ablagemöglichkeiten.

Doch viel Zeit verbrachten wir dort erstmal nicht, da wir 1. ziemlich hungrig geworden waren nach dieser langen Reise und 2. auch noch was vom Tag und der Stadt haben wollten.

Wir gingen also zurück zu dem "big square" und durch die sogenannten "Souks", welche sich aus vielen verwinkelten kleinen Gassen zusammensetzt und wo sich ein kleines Geschäft an das nächste reiht. Wir wurden von rechts und links dauernd angequatscht und zum Kaufen animiert. Das Ganze war dann wohl doch etwas zu viel für uns, die Hektik und der so große Fokus auf den Tourismus überforderte uns.

Menschenmenge auf der Souks

Wir setzten uns etwas abseits in ein kleines Café und aßen zu Abend, direkt ein typisch marrokanisches Gericht: Tajine. Ein Überbegriff für Gerichte, welche in dem gleichnamigen Pfännchen zubereitet und serviert wird (140 DH = 12,86€ insgesamt). 

2 verschienene Tajine mit Brot und Oliven

Am nächsten morgen entschieden wir uns dazu einfach drauf los zu laufen und eventuell ein paar Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Das war auch genau die Richtige Entscheidung: So lernten wir den Charme der Stadt erst so richtig kennen, abseits des Trubels und der Lautstärke konnte die Stadt durch ihre verwinkelten Lehmgassen glänzen. Man wusste nie, was einen hinter der nächsten Ecke erwartete. Leider fuhren auch hier immer wieder Roller und Fahrräder mit unserer deutschen Meinung nach viel zu überhöhter und riskanter Geschwindigkeit vorbei, wodurch auch hier ein entspanntes Schlendern nur bedingt möglich war.


Franzi in einem Torbogen


Der Garten bei der großen Koutoubia Moschee war zwar schön aber irgendwie auch nicht so richtig etwas besonderes. 

Wasserspiel im Park


Vom sogenannten "Royal Palace" bekamen wir nur eine große Lehmwand zu sehen, die dazu noch stark bewacht wurde und teilweise eher einer Ruine glich.

Die Mauer des Palastes


Gegen Mittag trafen wir aber auf eine Attraktion, die uns beiden direkt zusagte: Ein Gewürzmarkt im jüdischen Viertel der Stadt. Hier traf ein angenehmer Geruch nach dem anderen auf unsere Nasen und auch die Farbvielfalt bleibt unbeschreiblich. Ein viel zu aufgewühlter Verkäufer schaffte es dann, uns 100g frischen Minztee (50 DH = 4,59€) zu verkaufen. Auf den Tee in Deutschland freuen wir uns jetzt schon!

Gehäufte, Bunte Gewürze


Direkt nebenan steht der Palais Bahia, die wohl schönste Sehenswürdigkeit der Stadt. Das merkte man leider auch am Preis: Mit 70 DH (= 6,43€) pro Person ein teurer Spaß, trotzdem hat sich der verwinkelte Palast gelohnt:


Der Große Platz des Palais Bahia


Orangenbaum

Deckengewölbe im Palast

Nach einer kurzen Mittagspause in einer Seitenstraße und im Riad gingen wir erneut los, dieses mal von der anderen Seite auf die Souks, doch auch hier fühlten wir uns nicht besonders wohl, weswegen es uns auf eine Terrasse am "big square" verschlug, wo wir das rege Treiben aus sicherer Entfernung bei einem frisch gepressten Orangensaft (10 DH = 0,92€) beobachten konnten.

Der Marktplatz von oben, eher ruhig


Zum Essen wollten wir aber nochmal auf den Markt und aßen überteuerte Fleisch-Spieße und etwas Couscous (100 DH = 9,21€). Satt waren wir leider immer noch nicht, weswegen wir uns auf dem Weg zum Riad noch 2 dönerartige Sandwich-Taschen (20 DH = 1,84€) holten. Was da alles drin war wollen wir gar nicht so genau wissen, aber es schmeckte ausgesprochen lecker!


Am Abend kamen wir noch mit einem jüngeren Mitarbeiter des Riad's ins Gespräch, welcher

uns da gleich einige Tipps bezüglich unserer Reise und der Route geben konnte. Was das genau war erfahrt ihr dann aber in einer der nächsten Blogs.Ich nenne nur 2 Stichworte: Sahara & Strand!


Bis dahin

Franzi & Jonas

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