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Santa Marta, Minka und mein Abschied von Kolumbien

Veröffentlicht: 11.07.2019

Vom Tayrona Nationalpark nahm ich wieder einen Minibus zurück entlang der Karibikküste nach Santa Marta. Die Stadt liegt direkt am Meer und hat eine nette Altadstadt im Kolonialstil. Und dort tummeln sich auch die meisten Touristen. Von Santa Marta wollte ich einen Ausflug in den kleinen Ort Minka machen. Er liegt etwa eine halbe Stunde außerhalb von Santa Marta in den Bergen. Von dort kann man Wanderungen unternehmen und Kaffee- und Kakaoplantagen besuchen.

Die Fahrt nach Santa Marta dauerte etwa zweieinhalb Stunden und der Fahrer warf mich irgendwo in der Stadt (nicht da, wo ich erwartet hatte) raus. Ich weigerte mich standhaft ein Taxi zu nehmen, obwohl ich direkt nachdem ich aus dem Bus gestiegen war von einigen Fahrern belagert wurde. Stattdessen erkundigte ich mich bei einer Straßenreinigerin nach dem nächsten Bus. Wie so oft war der Stadtbusfahrer nett und zeigte mir, wo genau ich aussteigen sollte und ich fand mein Hostel auf Anhieb.

In Santa Marta herrschte, wie die Tage zuvor in Tayrona auch, bestes Wetter. In der Stadt wurde es dadurch allerdings noch viel heißer. Mein Stadtspaziergang fiel deshalb eher kurz aus und ich verbrachte den Rest des Nachmittags im Pool meines Hostels. Dort machte ich die Bekanntschaft von zwei jungen Frauen aus Deutschland und zwei Argentiniern. Es stellte sich heraus, dass die beiden Argentinier am nächsten Tag auch nach Minka fahren wollten und so schloss ich mich ihnen an.

Obwohl meine Spanischkenntnisse nach einigen Wochen in Mittelamerika wieder einigermaßen verhandlungssicher waren, war es nett mit zwei Muttersprachlern unterwegs zu sein, zumal die Wahrscheinlichkeit übers Ohr gehauen zu werden mit fließendem Spanisch erheblich sinkt. Wir fuhren also zusammen nach Minka und gingen dort zunächst zu dem Hostel, wo die beiden übernachten wollten. Ich musste am gleichen Abend noch zurück nach Santa Marta fahren, da ich am nächsten Morgen nach Bogotá fliegen wollte. 

Der Abstecher zum Hostel lohnte sich aber insofern, dass der Wirt uns einige Tipps zu den Wanderrouten gab. Wir entschlossen uns, zunächst zum "Pozo Azul" (Blaues Becken) zu laufen. Auf dem Hinweg nahmen wir die längere Route durch Kaffeeplantagen, was uns wunderschöne Ausblicke über die grünen Gipfel bescherte. 

Pozo Azul sind mehrere Becken in einem Flußlauf, umgeben von Wasserfällen, in denen man schwimmen kann. Obwohl es in Minka etwas kühler war als in Santa Marta, freuten wir uns nach unserer Wanderung über die Abkühlung. An einer Stelle konnte man oberhalb eines kleinen Wasserfalls einige Meter in das darunterliegende Becken springen, was ich nach einigem Bedenken und viel gutem Zuspruch meiner zwei Begleiter auch tat. Insgesamt verbrachten wir wahrscheinlich eine Stunde dort, bevor wir uns auf anderem Weg wieder zurück in den Ort begaben.

Mir blieben nur noch wenige Stunden, bevor ich nach Santa Marta zurückfahren musste, aber ich beschloss trotzdem mit den beiden noch eine zweite Wanderung zu einem größeren Wasserfall zu unternehmen. Die Strecke war wunderschön und führte an einem Bach entlang durch den Urwald. Am Wasserfall angekommen blieb mir allerdings nur genug Zeit, um ein paar Fotos zu schießen. Dann nahm ich mir eines der Motorradtaxis und ließ mich zurück nach Minka fahren, um den letzten Bus zu erreichen.

Auch wenn ich nur wenig Zeit in Santa Marta und Minka hatte (ich empfehle jedem auf jeden Fall mindestens zwei Tage für Minka einzuplanen), genoss ich jeden Augenlick dort und es ist sicher ein Ort, den ich wieder besuchen würde. Aber meine Zeit in Kolumbien war fast zu Ende. 

Am nächsten Morgen flog ich zurück nach Bogotá und von dort aus ging es am darauffolgenden Abend weiter nach Guatemala. Dazwischen hatte ich noch Zeit mit einer neu gewonnenen kolumbianischen Freundin, die ich in Santa Marta kennengelernt hatte, einige neue Ecken der kolumbianischen Hauptstadt zu entdecken. Wir schlenderten durch die Straßen, aßen eine neue Hamurgerkreation und tranken Kaffeebier. 

Wie so viele zuvor war mein letzer Tag in Kolumbien voll netter Menschen, gutem Essen und interessanter Eindrücke. Ich hoffe, ich werde irgendwann die Gelegenheit haben zurückzukehren und bis dahin kann ich nur jedem empfehlen, dieses faszinierende Land mit eigenen Augen zu entdecken.

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