Veröffentlicht: 21.10.2019
Nach diesem wundervollen Tag auf Holbox, machte ich mich für meine letzten zwei Tage in Mittelamerika auf nach Cancun. Von dort wollte ich meinen Flug Richtung Norden antreten. Wie immer hatte ich zwar ein Hostel gebucht, aber meine Reise sonst nicht weiter geplant. Unter anderem deswegen beschloss ich noch vor dem Frühstück in Holbox aufzubrechen, um genügend Zeit zu haben, um nach Cancun zu kommen und dort evtl. noch etwas zu unternehmen.
Ich bekam auf Holbox direkt eine Fähre und lief dann in Chiquila (dem Ort auf dem Festland) zum Busbahnhof. Der hatte allerdings zu und es stellte sich heraus, dass der nächste Bus erst fünf Stunden später fahren würde. Damit hatte ich nicht gerechnet! Mittlerweile hatte ich aber Hunger und vor allem brauchte ich erst einmal einen Kaffee. Beides (wenn auch nur einen schlechten Kaffee) bekam ich in einer kleinen Straßenküche.
Nachdem ich einige Taxifahrer befragt hatte, wie ich am besten nach Cancun kam, entschied ich mich für ein etwas teureres Collectivo nach Playa del Carmen, von wo aus ich dann einen Bus nach Cancun nehmen wollte. Auch auf dieses Collectivo musste ich noch eine Stunde warten, aber dafür verlief die Fahrt reibungslos und in Playa del Carmen fand ich dann nur einen Block von der Haltestelle des ersten Collectivos ein weiteres nach Cancun, das mich nur wenige Pesos kostete (so wenig, dass ich den Fahrer mehrmals fragte, ob er mir tatsächlich den richtigen Preis genannt hatte.)
Und so erreichte ich schließlich am Nachmittag mein Hostel in Cancun. Es war unglaublich heiß - und in der Stadt noch einmal mehr als auf der Insel. Cancun an sich ist auch nicht sonderlich schön. Ähnlich wie in Tulum, wohnen die Mexikaner in der Stadt selbst, wo es Büros und Geschäfte (aber nicht wirklich eine Innenstadt) gibt. Die Touristen halten sich eher am Strand auf, wo die meisten Hotels sind. Mein Hostel lag in der Stadt nicht weit vom Busbahnhof entfernt.
Mein Plan für den nächsten Tag war es, lediglich einige Gastgeschenke für meine Gastgeber der nächsten Wochen zu besorgen und ansonsten mein Gepäck auszumisten und für den Flug zu sortieren. Aber erst einmal war ich froh, im kühlen Schlafsaal angekommen zu sein und eine kalte Dusche zu nehmen. Am Abend gönnte ich mir noch ein paar Tacos. (Wer weiß, wann ich die wieder bekommen würde?)
Die anderen Gäste in meinem Hostel waren super nett, luden mich am Abend noch auf ein paar Runden "Uno" ein und fragten mich, ob ich nicht am nächsten Tag mit zum Strand kommen wollte. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen! (Und wer weiß, wann ich wieder im Meer schwimmen gehen könnte?) Und so verbrachte ich den Vormittag mit einem Russen, einer Mexikanerin und einem Argentinier an einem der wenigen Strandabschnitte von Cancun, für die man nicht bezahlen muss und die auch zu keinem Hotel gehören. Am Nachmittag ging ich dann mit dem Russen und der Mexikanerin auf einen der großen Souvenirmärkte und machte meine restlichen Besorgungen. Auf dem Rückweg wollte ich nur schnell mein Ticket für den Bus zum Flughafen am nächsten Morgen kaufen. Das endete damit, dass ich eine Stunde in der prallen Sonne durch Cancun irrte, weil ich den Weg zum Busbahnhof nicht fand und das wiederum bescherte mir einen kleinen Sonnenbrand... Aber man sollte ja auch sehen, dass ich eine Weile in Mexiko verbracht hatte! :)
Dann waren meine Rucksäcke wieder gepackt, alle Souvenirs verstaut und ich bekam noch einige Stunden Schlaf, bevor ich mich um 3:30 Uhr auf den Weg zum Busbahnhof und dann mit dem Bus zum Flughafen machte. Ich war ein bisschen wehmütig Mittelamerika nach einigen Monaten zu verlassen. Ich würde es sicher vermissen, ständig Spanisch um mich herum zu hören. Und vor mir lag eine 14-stündige Reise über San Francisco und Seattle zu meiner ersten Station in Nordamerika: Vancouver, BC, Canada!