Call me Emma!
Call me Emma!
vakantio.de/callmeemma

Xela - Ein bisschen Alltag

Veröffentlicht: 13.07.2019

Mithilfe zahlreicher Schutzengel, die verhinderten, dass ich beim Umsteigen meinen Flug verpasste und meinen Reisepass samt Boardkarte verlor, erreichte ich Anfang Mai Guatemala. Dort wollte ich wieder für vier Wochen in einem Hostel gegen Kost und Logie arbeiten. 

Das Hostel liegt im Inland, vier Stunden westlich der Hauptstadt Guatemala Stadt, in einer Stadt namens Quetzaltenango bzw. Xela. Xela liegt auf über 2000 Metern über dem Meeresspiegel und ist umgeben von einigen Vulkanen, wie Santa Maria und Santiaguito (letzterer ist immernoch aktiv). In der Stadt leben etwa 140.000 Menschen und sie liegt etwas abseits der üblichen Touristenroute durch Guatemala (auch Gringo-Trail genannt). Das bedeutet aber nicht, dass es dort nichts zu sehen gibt. Im Gegenteil! Es gibt zahlreiche Wanderungen und Ausflugsziele, die man von Xela gut erreichen kann.

Ich erreichte Xela per Bus am frühen Sonntagmorgen. Die Straßen schienen ausgestorben und ich hatte etwas Bedenken, ob mir hier vielleicht doch etwas langweilig werden würde. Im "Casa Seibel", dem Hostel in dem ich arbeiten würde, wurde ich gleich herzlich von Jennie, der schwedischen Managerin, empfangen. Das Hostel befindet sich in einem hundert Jahre alten Haus mit einer bewegten Geschichte. Nachdem die letzte Eigentümerin zu alt wurde, um allein im Haus zu leben, eröffnete ein US-amreikanisch-guatemalisches Paar vor einigen Jahren ein Gästehaus. Das Haus hat sehr viel Charme. Gleich hinter der Rezeption liegt der mit Blumen bewachsene Innenhof, der eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Neben einigen Privatzimmern und zwei kleinen Schlafsälen gibt ein gemütliches Wohn- und Esszimmer, was einem das Gefühl von Zuhause gibt. 

Ich teilte mir ein geräumiges Zimmer mit ein bis zwei weiteren Freiwilligen. Der Raum verfügte sogar über einen großen Kleiderschrank, sodass ich endlich meinen Rucksack auspacken konnte! Zu meiner großen Freude war auch die Küche bestens ausgestattet und nachdem ich mich auf dem Blumenmarkt (auf dem hauptsächlich Obst und Gemüse verkauft wird) für wenig Geld mit jeder Menge frischen Zutaten eingedeckt hatte, machte ich ordentlich Gebrauch davon.

Wie schon in Thailand, freute ich mich ein bisschen Alltag zu haben. Ich arbeitete meist am Nachmittag und Abend. Am Morgen hatte ich also Zeit, Sport zu machen, einzukaufen, ins Internetcafé zu gehen und natürlich auch die Stadt zu erkunden. Ich fand meine Lielingscafés (Habitual und Caféto) und meine Lielingsbäckerei (Bake Shop, die allerdings nur zwei Mal in der Woche geöffnet ist).

Eine der Sehenswürdigkeiten in Xela ist der Friedhof. Das mag vielleicht deprimierend klingen, aber Friedhöfe in Guatemala sind lange nicht so grau, wie die Friedhöfe in Europa! Die Gräber sind bunt angemalt und kommen in allen möglichen Formen - unter anderem als Pyramiden.  Besonders bei schönem Wetter ist es ein Erlebnis über den Friedhof, der eher einem Park ähnelt, zu schlendern und die Gräber zu bewundern oder die Inschriften darauf zu lesen.

Ein weiteres Muss in Xela ist der "Megapaca". Es ist ein riesiges Second Hand Geschäft, mit getragener Markenkleidung vor allem aus den USA. Mit etwas Geduld kann man hier ein paar schöne Stücke ergattern.

Ich arbeiete mich im Hostel schnell ein. Die Stimmung war immer gut und ich freundete mich mit Jennie und auch mit einigen Gästen an, die sich oft so wohl bei uns fühlten, dass sie länger blieben als geplant. Abends wurden ab und an Gesellschaftsspiele ausgepackt und einmal gab einer unserer guatamalischen Gäste spontan einen Salsakurs im Wohnzimmer des Hostels. Ich genoss die Zeit in Xela sehr und wie immer kam der Tag meiner Abreise viel zu schnell!   

Antworten

Guatemala
Reiseberichte Guatemala