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Kolumbien: Cartagena

Veröffentlicht: 24.08.2017

12h sollte die Busfahrt von Medellin nach Cartagena dauern. 15h hat sie tatsächlich gedauert. Und leider hatten wir auf dieser Strecke auch keinen Doppeldecker-Bus erwischt. Glücklicherweise war der Bus nicht allzu voll, so dass wir je eine Zweierreihe für uns hatten und uns ein wenig breit machen konnten, gut vor allem für Jörg.

Am ersten Tag waren wir zu Fuss in der Altstadt unterwegs. Wir haben verschiedene bekannte Plätze und den Puerta del Reloj gesehen. Die Altstadt ist wirklich noch schön und hat viel Charme, es ist viel von der kolonialen Architektur übriggeblieben, und es ist auch sehr bunt. Die ganze Atmosphäre hat uns eigentlich sehr an Kuba erinnert.

Ausserdem waren wir im Palacio de la Inquisicion, ein Museum, das sich mit der Spanischen Eroberung und der Inquisition befasst. Auch das ging ganz schön unter die Haut. Wenn man so sieht und liest, wie die südamerikanischen Eingeborenen wortwörtlich zum Katholizismus gefoltert wurden, kommt einem leider unweigerlich irgendwann der unangenehme Gedanke: da ist ja der IS noch direkt harmlos dagegen. Millionen Menschen wurden grundlos und barbarisch gefoltert und hingerichtet, ganze Völker und Kulturen umgebracht und zerstört. Aber damals gab’s halt noch kein youtube, und man bekam das alles nicht in Echtzeit mit, nicht wahr?

Cartagena war übrigens in der damaligen Zeit der Hauptumschlagsplatz für afrikanische Sklaven. Alle Schiffe, die Sklaven für Südamerika aus Afrika brachten, legten in Cargagena an. Es gab hier auch viele Märkte wo Sklavenhandel betrieben wurde. Sicher auch nicht unbedingt eines der rühmlicheren Kapitel, trotzdem erlebte Cartagena dadurch einen riesigen Boom und war eine sehr bedeutende Stadt.

Dann waren wir noch im Smaragdmuseum, welches eigentlich hauptsächlich aus einem Verkaufsraum bestand. Aber einige Informationen über den Smaragdabbau in Kolumbien konnte man dennoch aufschnappen.

In der Abenddämmerung sind wir auf der alten Stadtmauer spazieren gegangen. Man kann auf der Mauer beinahe die ganze Altstadt umrunden. Das war wirlich sehr schön und stimmungsvoll. Zum Abendessen gab es libanesisches Essen. War zwar etwas teurer, aber endlich mal wieder eine willkommene Abwechslung zu Reis und Poulet.


A propos Essen: Für das Mittagessen (Almuerzo) sollte man in Kolumbien stets nach Lokalen Ausschau halten, die ein Menu del Dia (Tagesmenu) anbieten. Dort erhält man nämlich wirklich viel geboten für sein Geld. Normalerweise besteht ein solches Tagesmenu aus verschiedenen Sorten Fleisch (va. Schwein oder Poulet) oder Fisch zur Auswahl, Reis, gebackener Banane, Suppe, Salat, einem kleinen Dessert und einem Fruchtsaft. Und kostet 3-4 Fr. Da kann man sich wirklich nicht beschweren.

Am zweiten Tag haben wir nicht sehr viel gemacht. Wir haben ausgeschlafen und sind dann mit einem Taxi zum Convento de la Popa gefahren. Das Kloster liegt auf einem Hügel, von wo aus man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat.

Anschliessend sind wir nochmals ein wenig durch die Altstadt gebummelt, ein wenig geshoppt und haben noch einige Erledigungen gemacht, bevor es nach Santa Marta weiterging.

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