Belljo☺
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410 (480) Tage, 21 Länder, 1 Abenteuer

Veröffentlicht: 28.10.2018

Dass ich einmal 110 Blogeinträge schreiben würde, hätte ich am Anfang niemals gedacht… und dass ich heute den letzten schreibe ist auch irgendwie ein komisches Gefühl. Aber der Reihe nach…

Nachdem wir unser kleines Paradies verlassen mussten haben wir noch zwei Nächte in der Hauptstadt Colombo geschlafen und sind dann über Indien nach Wien geflogen. Ja ihr habt richtig gelesen… mit meiner „Lieblings“ Airline über mein „Lieblings“ Land…;-)

Am 14. September hieß es also Abschied nehmen, Abschied von einer anderen Welt in der wir so viel Zeit verbracht hatten. Doch es ging noch nicht direkt nachhause. Wir flogen nach Wien um dort Jonas Eltern zu treffen und gemeinsam noch ein paar schöne Tage zu verbringen. Hintergrund dieser Aktion war auch, dass sie uns ein paar Anziehsachen (Lederhose und Dirndl) von zuhause mitbrachten die wir in den nächsten Tagen brauchen würden. Am 18. September fuhren wir dann zu zweit weiter mit dem Zug nach St. Johann in Tirol. Dort überraschten wir Jonas´Jungs und verbrachten nun die wirklich allerletzten Tage gemeinsam in den Bergen und auf dem Knödelfest.

Zu Beginn der Reise hatten wir beide wohl sehr viele Erwartungen… sehr viele unterschiedliche Erwartungen. Hätte es nicht damals bereits nach einem Monat ordentlich zwischen uns gekracht und wir unsere Ängste, Wünsche, Sorgen ausgetauscht, hätte alles auch ein ganz anderes Ende nehmen können. Die ersten Monate in Neuseeland waren eine tolle, ereignisreiche Zeit und insbesondere unsere Zeit auf der Farm wird ewig in Erinnerung bleiben und hat unser Leben bereichert!! Mein persönliches Highlight der gesamten Reise folgte dann schon direkt auf den Fidschi-Inseln. Unser Tauchgang mit den Bullhaien bleibt mir bis heute ein Rätsel und ich frage mich wie ich das geschafft habe und wo der Mut plötzlich herkam… der absolute WAHNSINN!! =)

So schön dieser Moment auch war, umso schrecklicher wurden die nächsten Wochen… der Moment als ich mitten in der Nacht in Peking auf mein Handy schaute und die Nachricht von meinem schwer kranken Patenkind Emil las, hat alles verändert. Wir brachen die Reise zum ersten Mal ab und verbrachten die nächsten vier Monate zuhause. Nein, ich bereue diese Entscheidung nicht und bin sehr froh diese Zeit mit Emil und meiner Familie verbracht zu haben!!! Doch irgendwann packte uns wieder das Fernweh und Anfang Oktober machten wir uns wieder auf zum 2. Teil der Reise nach Asien. Was wir hier erlebten war verrückt, wild, skurril, anders, chaotisch, hektisch aber doch auf eine ganz besondere Art und Weise schön und ein riesen Erlebnis. Besonders in Erinnerung bleiben mir hier unsere 26 stündige Busfahrt von China über die Grenze nach Laos, die zwei Nächte in Hong Kong, unser Besuch bei den Elefanten, die gemeinsame Zeit in Vietnam mit Chiara und Marvin und unser gemeinsamer „Urlaub“ mit Josef, Jutta und Johanna auf Koh Samui.

Leider plagten mich doch die ganze Zeit die Gedanken an Zuhause bis ich schließlich kurz vor Weihnachten die Entscheidung traf nochmal nachhause zu fliegen und getrennte Wege zu gehen. Dann folgte wohl die schlimmste Zeit… ich war alleine zuhause und konnte Emil, dem es immer schlechter ging nur sehr selten sehen, ging wieder arbeiten während Jonas alleine durch Südamerika reiste. Ganze 2,5 Monate haben wir diese Trennung ausgehalten bis ich schließlich gemeinsam mit Josef zu Jonas nach Brasilien flog und wir dort eine wunderschöne Zeit verbrachten. Während ich alleine im Flugzeug nach Brasilien saß ist dann noch mein Opa verstorben… auch dieser Moment war besonders traurig und ein komisches Gefühl..

Die vier Wochen in Südamerika waren der absolute Wahnsinn und ich bin froh diesen Schritt gewagt zu haben. Zu Beginn der Reise hatte ich riesige Angst und Respekt vor diesem Kontinent aber heute bin ich sehr froh diese „andere Welt“ kennen und lieben gelernt zu haben. Auch wenn es mir in Bolivien teilweise körperlich richtig schlecht ging, habe ich mich in dieses Land verliebt und die Tour durchs bolivianische Hochland zählt auch zu den absoluten Highlights und Bolivien hat sich Platz 1 auf meiner „Lieblingsländerliste“ ergattert!!

Doch kurze Zeit später sollten sich unsere Pläne wieder ändern…

Nachdem meine Schwester mir schrieb wie schlecht es bei Emil aussah, buchten wir noch am selben Tag einen Flug nachhause. Vom Flughafen Frankfurt aus fuhren wir direkt ins Hospiz um dort zu erfahren, dass Emil während wir im Flugzeug saßen verstorben ist… für diesen Moment finde ich nun wirklich nicht die richtigen Worte oder kann das Gefühl irgendwie beschreiben. Ich habe selten ein so fröhliches und herzliches Kind erlebt wie Emil, umso schwerer fällt es mir dieses Schicksal zu verstehen… du wirst immer in unseren Herzen bleiben!

Mit vielen Eindrücken der letzten Wochen und genug Gedanken für die nächsten Monate, machten wir uns auf zur letzten Etappe. Zuerst verbrachten wir gemeinsam mit Annelie und Dennis 2 Wochen auf den kanarischen Inseln und flogen dann endlich zurück nach Neuseeland zur Schweinefarm. Die Zeit dort hat mir sehr geholfen abzuschalten und den ersten Schreck zu verdauen. Den Monat dort haben wir wirklich nochmal sehr genossen.

Weiter ging es dann nach Australien. Wir kauften ein Auto, schufen ein neues „Backpackerauto“ und freuten uns einfach ins blaue zu fahren. Aber irgendwie sprang der Funke nicht über und auch das Auto machte uns einen Strich durch die Rechnung. Bereits nach 1,5 Monaten verließen wir Australien wieder und wollten unsere abrupt abgebrochene Reise durch Asien vom letzten Mal fortsetzen. Mein Heimweh wurde von Tag zu Tag größer und die Gedanken über Gott und die Welt brachten den Kopf förmlich zum Platzen. Dazu kam die Hitze… ich hätte nie gedacht dass mir das Wetter einmal so zu schaffen machen würde. Wir verließen kaum noch das Zimmer, suchten das Gebläse der Klimaanlagen, ich verbrachte Stunden mit Magenverstimmungen auf dem Klo und irgendwie konnten wir nichts mehr richtig genießen. Hätten wir nicht die letzten Tage in Sri Lanka an so einem tollen Ort verbracht, wäre ich vermutlich ziemlich traurig gewesen.

Ich glaube mir fiel ein ganzer Sack mit Steinen vom Herzen als wir in Wien landeten und alles gut gegangen war. Wir hatten es geschafft!!!

Auch wenn diese Reise komplett anders verlaufen ist als ursprünglich geplant, haben wir viel gelernt, besonders über das Leben. Es gab viele Höhen aber auch sehr viele Tiefen. Ob wir uns nun verändert haben kann ich nicht sagen, das müsst ihr uns sagen=)

Auch wenn ich es damals kaum glauben konnte bin ich heute sehr froh darüber, dass Jonas mich damals einfach vor die Entscheidung stellte mitzukommen oder zuhause zu bleiben. Man muss schon für seine Träume kämpfen. Danke dass du mir die Welt gezeigt hast. Ohne dich hätte ich das alles nie gesehen und erlebt!!

Danken müssen wir auch vielen Menschen, sowohl unseren Familien und Freunden zuhause als auch allen die wir unterwegs getroffen haben. Allen die immer eifrig unseren Blog verfolgt haben und sich für unsere Reise interessiert haben. Natürlich gab es auch ein paar die über das Ziel hinausgeschossen sind und uns psychisch und finanziell mehr unterstützt haben als wir es je erwartet haben. DANKE für alles!!!!! Und dann gab es noch einen Menschen der sich wirklich jeden Tag mein Geknatsche angehört hat und mir immer wieder Mut und Kraft zugesprochen hat obwohl sie selber den ganzen Tag auf der Arbeit sitzen musste und genug eigene Probleme hatte. Ohne dich hätte ich vorallem die letzten drei Monate nicht geschafft. Du bist die Beste!!

Jede Reise hat ein Ende, doch die Erinnerungen bleiben ein Leben lang. In diesem Sinne stürzen wir uns jetzt in einen neuen Lebensabschnitt und träumen weiter vom Reisen und einer besseren Welt=)

DANKE für alles!! Jonas & Bella

P.S.: Die Bilder sind diesmal unsere Lieblingsbilder und Highlights der gesamten Reise!

Antworten (1)

Na
❤️

Deutschland
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#danke