Portugal - Alles anders als geplant, aber auch gut...
Portugal - Alles anders als geplant, aber auch gut...
vakantio.de/bankok-laos-kambodscha

Unser erster Tag in Siem Reap und die Höllenfahrt

Veröffentlicht: 13.12.2019

Leicht verkatert starteten wir ab 10:00 Uhr (wie wir am Vorabend anscheinend vereinbart hatten) mit Mr. Sonar die große Tuk Tuk Rundfahrt durch „Angkor Wat“. Bevor man jedoch den Bereich um Angkor betreten darf, muss man sich an einer ca. 5 km entfernten Station ein Ticket kaufen. Dieses wird per Foto personalisiert und kostet für 3 Tage 65 US-$. Leider werden die Fotos auf den Pässen anscheinend vor dem Ausdruck noch bearbeitet und in die Breite gezogen. Anders können wir uns das erschreckende Bild nicht erklären 😂. 


Der erste Tag der großen Angkortour führte uns zu vier "kleineren" und unbekannteren Tempeln. Diese Tempel sind auch alle -wie ihr großer Bruder Angkor Wat- ca. 1.200 Jahre alt und liegen mitten im Dschungel versteckt. Beim Betreten der Tempel kommt man sich irgendwie wie Indiana Jones vor 🤠. Man hat das erhabene Gefühl, die Tempel gerade erst selbst für die Menschheit zu entdecken. Generell ist es einfach unglaublich, was das damals für eine Bauleistung gewesen sein muss. Das besonders Schöne ist es heute, wenn man sieht, wie der Dschungel sich alles zurück erobert. Da nach dem Tempelprogramm noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang blieb, schlug uns Mr. Sonar vor, auch noch die Floating Villages zu besuchen. Gesagt, getan. So fuhren wir etwa 1 Std. mit dem Tuk Tuk über die einheimische Autobahn. Etwas klein kamen wir uns mit unserem Gefährt neben den straßenuntauglichen LKWs schon vor. Doch als uns Fahrräder entgegenkamen, machten wir uns keine weiteren Sorgen mehr. Die Floating Villages sind absolut sehenswert. Doch wer ein zartes Gemüt hat, sollte gewappnet sein. Es ist mit Abstand das ärmste Fleckchen Erde in Kambodscha, welches wir bisher gesehen haben. Eine viel größere Anzahl an Hütten auf Stelzen,als vermutet, tümmeln sich am Siem Reap River. Viele kleine spielende Kinder sitzen am Flußufer und begrüßten uns freudestrahlend. Und wohl auch die gefühlt 100 anderen Boote, die vorher dort vorbei gefahren waren oder eben noch werden. Auf dem Tonle Sap Lake angekommen, durften wir den Sonnenuntergang genießen, wie man eben nach vorheriger Fahrt durch das Elend genießen kann. Wer den Film „Final Destination" kennt, kann sich in etwa unsere Rückfahrt vorstellen. Aber vorweg – wir haben überlebt 🥳. Unser Bootsfahrer rammte zunächst ein einheimisches kleines Boot mit Frau und Kind und durch das Straucheln kamen wir nur knapp an einem Touristenboot vorbei. Zurück am Ufer suchten wir Mr. Sonar und machten uns jetzt im Dunklen auf in Richtung Guesthouse. Mr. Sonar fuhr dabei -warum auch immer- die meiste Zeit ohne Licht auf dem nicht asphaltierten Weg aus rotem Staub, vorbei an anderen Tuk Tuks. Die Straße war unglaublich staubig. Sobald wir von einem der dutzenden SUVs überholt wurden, staubte es dermaßen, dass wir weder sehen noch atmen konnten. Die Sichtweite betrug maximal 3 m. In einem kleinen Örtchen am Wegesrand stellte sich uns eine Kuh in den Weg und auch diesmal schafften wir es nur sehr knapp an ihr vorbei, ohne das sie uns im Inneren des Tuk Tuks begrüßen konnte. An der „Autobahnauffahrt" befürchteten wir, es niemals zu schaffen aufzufahren. Doch ein sehr netter Polizist stoppte für uns den Gegenverkehr (in Deutschland hätte er uns erst einmal wegen des fehlenden Lichtes ermahnt und zahlen lassen) um auf die andere Seite zu gelangen. Was Mr. Sonar nicht berücksichtigte, war der Verkehr der anderen Seite. Zwei laut hupende LKWs rasten auf uns zu. Erst als der Polizist ihn lautstark darauf aufmerksam machte, stoppte Mr. Sonar die Weiterfahrt. Wie gesagt, wir haben überlebt. Am Guesthouse angekommen, empfing uns Harry schon mit den Worten „Ich habe ein Problem". Damit meinte er jedoch lediglich seinen Bierdurst und das er nicht alleine Trinken wollte. Nach dieser Rückfahrt hatte Christian sich sein Bier redlich verdient. Nathalie wollte sich erst „ kurz" frisch machen und stellte dabei fest, dass "nur kurz" überhaupt gar nicht möglich sei, so verstaubt wie wir aussahen. Selbst die Wimpern waren mit einer bräunlich-roten Staubschicht überzogen. Schlussendlich schafften wir es frisch geduscht an Harry vorbei in die Stadt zu kommen und den Abend dort ausklingen zu lassen.  


Antworten

Kambodscha
Reiseberichte Kambodscha