Veröffentlicht: 28.06.2018
Unser halbes Jahr ist schon fast rum. Und -wen wundert's- es verging wie im Flug.
Wundert es gar nicht: Weißkappendrossel.
Ursprünglich hatten wir geplant ein halbes Jahr hier in der PCBA in Ostjava zu arbeiten und danach noch rumzureisen. Aber Pläne sind manchmal dazu da um über den Haufen geworfen zu werden. Und da uns schon nach wenigen Wochen in Indonesien klar war, dass wir gerne länger hier bleiben möchten, haben wir das Rumreisen gedanklich erstmal auf Eis gelegt. Das Visum, dass wir noch in Deutschland bekommen haben, gilt leider nur ein halbes Jahr und so müssen wir definitiv Anfang Juli aus Indonesien ausreisen. So sind die Regeln.
Und da wir sowieso einmal unterwegs sind, machen wir gleich 3 Wochen Urlaub. Eines der wenigen Länder in Südostasien, das ich noch nicht bereist habe, ist Laos. Aus unerfindlichen Gründen war ein Flug nach Danang in Mittelvietnam der Günstigste und so fliegen wir am 5.7. über Singapur nach Danang. Von dort aus reisen wir dann über den Landweg nach Laos ein. So der Plan. In Laos haben wir dann ca. 2½ Wochen um uns das Land anzusehen. Wie immer mit Rucksack auf dem Rücken und nur nem groben Plan. Am 23.7. fliegen wir dann wieder nach Singapur, um unsere Visaunterlagen bei der indonesischen Botschaft einzureichen. Im Moment werden die Unterlagen noch vom Taman Safari für uns vorbereitet und uns dann, wenn sie fertig sind, digital zugeschickt. Wir hoffen, dass die Unterlagen rechtzeitig ankommen, sonst droht Zwangsurlaub in Singapur. Wenn dann hoffentlich alles genehmigt ist, können wir wieder nach Indonesien einreisen und hier weiter arbeiten. Das Visum gilt dann zwar erstmal nur für ein halbes Jahr, aber dafür müssen wir nicht mehr jeden Monat ein neues Visum beantragen. Also drückt die Daumen, dass alles klappt!
So weit zu unseren Plänen. Da in den letzten Wochen nichts Großartiges passiert ist, möchte ich in diesem Blog nutzen, um mal ein paar einheimische Tiere,die neue durchaus gelungene Australienanlage im Taman Safari und indonesische Kuriositäten vorzustellen.
Der Weg zur Australiana Zone, auf die Stephan und Roy gerade schauen. Links das Baobab Hotel und im Hintergrund der Berg Arjuna.
Der Blick auf einen Teil einer der Känguruanlagen. Innerhalb der kleinen Mauer um die Besucherbrücke leben Krokodile. Allerdings ist die Mauer nur ca. einen Meter hoch und für Kängurus absolut kein Problem zu überspringen. Ob sich das bewährt?
Ein Teil der Anlage für Graue Riesenkängurus und Flinkwallabys, die so riesig ist, dass man die Kängurus suchen muss. Die Emus leben auch auf dieser Anlage, allerdings eingezäunt und in einem verhältnismäßig kleinen Gehege.Ein Teil der Anlage für Wombats - ohne Wombats. Die haben lieber in ihrem Innengehege geschlafen.
Für Menschen mit Angst oder Ekel vor Kleingetier sind die nächsten Bilder wahrscheinlich eher abstoßend. Ich finde es immerwieder spannend, was hier so kreucht und fleucht, vor allem, da hier irgendwie alles viel größer zu sein scheint.
Vorweg: Ich habe keine Ahnung was das im speziellen für Arten sind, ich weiß nur, dass man hier Einiges nicht anfassen sollte...
Raupen:
Spinnen:
Sie hier war besonders clever und hat sich eines unserer Heimschen geschnappt.
Käfer:Ein Nashornkäfer.
Ein dicker Käfer. Oder etwas Schabenähnliches?
Anderes Getier:
Eine Gottesanbeterin, die mir scheinbar beim Arbeiten helfen wollte.Hier weiß ich nur, dass das irgendein Plattwurm ist. Die finde ich besonders faszinierend...wenn sie nicht in unserer Küche sind......oder hinterm Haus. Wie diese Schlange, die wie wild vor unserer Tür rumschlängelte.Der Java-Bänderpitta. Auch diese Art wird auf Vogelmärkten angeboten. Zum Glück lebt er hier im sicheren Areal des Taman Safari.Als letztes der Java-Eisvogel. Das ist das erste und einzige Foto was ich von ihm habe, obwohl er sich öfter bei uns am Haus oder in der Nähe der Vogelarche aufhält.Seit wir in Indonesien sind, sind uns so einige Dinge aufgefallen, die für Deutsche bzw. "Westler" manchmal etwas befremdlich, unlogisch oder lustig wirken können, oder auch einfach nur interessant. Vor allem auf dem Bau scheint nicht immer alles einzuleuchten. Roy und ich haben schon öfter schmunzeln oder lachen müssen, wenn wir wieder irgendetwas Eigenartiges entdeckt haben. Es gibt hier aber auch Dinge, die weniger zum Lachen sind oder die uns extrem stören. Da wäre als Erstes das "Recyclingsystem" der Indonesier (leider nicht nur der Indonesier). Das Motto heißt "Verbrennung". Alles was die Menschen nicht mehr gebrauchen oder andersweitig entsorgen können, wird z.B. vor dem eigenen Haus verbrannt, mit Vorliebe abends. Das heißt Papier, Pflanzenmaterial, Plastik - alles was brennbar ist. Dass das der Umwelt und der Gesundheit schadet, weiß jeder. Aber nicht in Indonesien. Und so räuchern jeden Abend unzählige Indonesier ihre Straßen zu. Das ärgerliche dabei ist, dass die Security, die vor unserem Haus wacht, ebenfalls alles verbrennt. Nicht etwa tagsüber, wenn wir auf Arbeit sind, sondern abends bzw. nachts, wenn wir schlafen wollen. Aber im Moment wird unsere Nachtruhe sowieso gestört. Nicht etwa durch den Muezzin, an den haben wir uns längst gewöhnt, sondern durch Hochzeiten. Im Moment ist wohl die beste Zeit zum Heiraten, sodass wir von 5 Uhr morgens bis mitten in der Nacht von dröhnenden Bässen und teils schrecklichem Gesang penetriert werden. Dagegen helfen Ohropax. Aber wenn es in der Wohnung nach Rauch riecht, ist für mich auch nicht mehr an Schlaf zu denken. Zum Glück hält sich beides in Grenzen und wir haben auch ruhige Nächte, in denen uns nur die Zikaden ärgern.
Alles was es nicht bis in die Flammen schafft, landet vorher irgendwo auf dem Boden. Das hier liegt vor dem Eingang zu unserer Vogelarche. Ich frage mich immer, wie Schuhsohlen oder ganze Schuhe an so einem Ort landen.
In Indonesien gibt es unglaublich viele Sachen aus Plastik. Teilweise erweist sich das auch als Vorteil, denn während der Regenzeit gammeln Sachen aus Leder, Stoff oder Holz ziemlich schnell weg. Das haben wir schon in unseren ersten Wochen hier gelernt.Diese Gruppe hatte sogar einen eigenen DJ, der sie mit lauter Musik beschallte.
Typisch für Indonesien ist aber auch, dass man als "Weißer" des öfteren Fotos mit Einheimischen machen muss. Wir selbst werden im Park zwar ziemlich oft angestarrt und der ein oder andere ruft auch mal "Bule" (also "Weißer"), aber fotografiert werden wir zum Glück nur selten.
Hier wollte einer unserer Securitys unbedingt ein Foto. Naja, es gibt schönere Bilder.
Im Park sind mir auch noch diese Dinge aufgefallen:An jedem Waschbecken hängt eine Anleitung zum Händewaschen. An sich ja eine gute Sache, aber ich verstehe nicht ganz, warum man das erwachsenen Leuten erklären muss.
Dieses Bedienpult sieht aus wie aus den 30ern. Dabei ist der Park erst 20 Jahre alt. Zum Glück ist das aber keine Achterbahn.
Das ist einfach nur ein wunderschöner Ausblick auf den Arjuna. Mit der abenteuerlichen Rutsche im Vordergrund.Die unerklärlichsten Sachen gibt es hier aber auf dem Bau:
Erstmal wird alles nach Plan fertig gebaut, um es dann wieder einzureißen.Ein freischwebendes Waschbecken ist auch eine Variante um Platz zu sparen. Oder was auch immer.
Oder Baustellen sind nur halbherzig abgesperrt und somit frei begehbar. Muss ja auch nicht 100%ig gerade werden.Ist ja alles auch kein Wunder, wenn sich die Handwerker ständig irgendwo ausruhen ;)Zum Schluss noch ein paar Bilder, die ich bisher nirgens unterbekommen habe, aber gerne zeigen möchte.
Mit einem Bild meines Lieblingsvogels in der PCBA, dem Elsterstar, verabschieden wir uns in den Urlaub.
Bis bald!