Mannen-Hike und Midnight-Kajaktour

Als wir am 16.7.22 aus unserem Minicamper kriechen regnet es nicht mehr. Bereit wieder voll durchzustarten! Heute nehmen wir uns vor auf den Gipfel des „Mannen“ zu steigen, um von dort auf den beliebten und bekannten Haukland-Beach runter zu schauen. Kaum sind wir vom Parkplatz gestartet, prasseln wieder die ersten Regentropfen auf unsere Kapuzen… Aber irgendwie gewöhnen wir uns schon daran. Wir bahnen uns den Weg durch Schafe und Matsch und es ist wieder so neblig, dass wir keine 50 Meter weit sehen können. Ob sich dieser Aufstieg lohnt? Ja! Oben angekommen klart es auf und wir haben zu allen Seiten wieder einmal eine fantastische Aussicht. Unter uns glitzert das Meer und um uns herum lauter grüne, schroffe Berge. Die nächste große Nebelwolke braut sich aber schon wieder über dem Meer zusammen und deshalb machen wir uns schnell an den rutschigen Abstieg. Vorteil der Wanderungen auf den Lofoten: Die Dauer ist immer recht gering zwischen 2-3h. Der Nachteil: Sie sind allesamt sehr steil und beinhalten fast immer Abschnitte auf denen man über Felsen klettern muss. Auf dem Weg nach unten begleitet uns ein wunderschöner Regenbogen.

Am Ausgangspunkt angekommen, schauen wir uns auf der Karte nach Gebieten um, die schönes Wasser und kleine Inseln zum Kajaken haben. Wir entscheiden uns nach Eggum zu fahren, weil dort auch ein Treffpunkt für die Touren von „The Northern Explorer“ ist. Wie wir nämlich feststellen mussten, ist es hier nicht erlaubt sich einfach ein Kajak auszuleihen und alleine los zu paddeln. Man benötigt eine Open-Water-Lizenz, die wir nicht besitzen. Da nützt auch jegliche Vorerfahrung nichts. Also buchen wir eine geführte Midnight-Sun-Kajaktour um 22 Uhr. Die Zeit bis dahin vertreiben wir uns indem wir ein bisschen um Eggum laufen und das Kunstwerk „Kopf“ betrachten, das sich verändert wenn man von unterschiedlichen Richtungen darauf blickt.

Schade, dass die ewige Mitternachtssonne bei der Kajaktour nicht automatisch mitgebucht werden konnte, denn sie zeigt sich heute leider nicht mehr. Trotzdem paddeln wir fröhlich in Zweierkayaks in einer kleinen Sechsergruppe durch das Meer und um die kleinen Inseln herum. Da vor 2 Tagen in Deutschland der Supervollmond zu sehen war, ist der Wasserstand hier bei Ebbe extrem niedrig. Das bringt einige Seeigel und Seesterne zum Vorschein, die wir vom Boot aus gut beobachten können. Außerdem treffen wir auf einen Seeadler, der nicht weit von uns entfernt auf einem Felsen thront. Auf einer der Inseln machen wir eine kleine Pause bei Kaffee, Tee und Keksen und tauschen uns mit dem Guide und den anderen Paddlern aus. Zwei kommen aus Nordschweden und können uns ein bisschen was dazu erzählen und laden uns sogar ein, sie zu Hause zu besuchen (leider liegt ihre Heimatstadt jedoch nicht ganz auf unserer Route). Etwas durchnässt und durchgefroren vom Wind kommen wir um 1 Uhr nachts zurück zum Auto.

Wir fahren noch ein Stück weiter auf die Insel Gimsøya und plötzlich spielen zwei junge Füchse direkt auf der Straße vor uns und wir können sie ein paar Minuten beobachten. Endlich finden wir irgendwo am Straßenrand eine Parkbucht, die noch nicht von einem Camper belegt ist (was auf den Lofoten zur Hauptsaison gar nicht so einfach ist) und fallen müde ins Bett.