of Coors we travel
of Coors we travel
vakantio.de/turnschuhcouple

Roadtrip auf der berühmten Garden Route

Veröffentlicht: 29.03.2023

Mit frisch gewechselten Reifen fahren wir also los auf die berühmte Garden Route. Unser erster Stopp führt uns nach Jeffrey‘s Bay, einem absoluten Paradies für Surfer. Bei guten Bedingungen gibt es in dieser Bucht zahlreiche der beliebten Super-Tubes (wenn eine große sich brechende Welle einen Tunnel formt), was natürlich der Traum eines jeden Surfers ist. Wir entdecken an diesem Tag leider nur wenige Surfer an den langgezogenen weißen Sandstränden. Trotzdem ist der Vibe hier sehr entspannt, in dem kleinen Städtchen voller Surfshops, Cafés und Restaurants. Wir lassen uns also ein wenig durch die Läden treiben und beobachten für eine Weile die Wellen am Strand.

Surf-Shops in J-Bay

Dann machen wir uns auch schon weiter auf den Weg nach Cape St. Francis, wo die herrliche Unterkunft auf Roys Empfehlung schon auf uns wartet. Wir sind hin und weg! Deborah kommt uns schon entgegen und heißt uns herzlich willkommen. Sie hat direkt zwei Bier kaltgestellt und ein paar Knabbersachen vorbereitet. Wir haben ein wunderschönes Zimmer im Surfer-Stil mit Bad und separater Küche, sowie eine hübsche Terrasse mit Blick ins Grüne. Im Vogelhäuschen im Baum vor uns piepen anders als Zuhause keine Spatzen, sondern bunte kleine Papageien herum und es herrscht eine wunderbar entspannte Atmosphäre. Und es gibt sogar eine Waschmaschine (denn auch das muss irgendwann einmal auf Reisen erledigt werden)!

Unterkunft bei Deborah

Wir begeben uns direkt auf einen kleinen Spaziergang an der Wildside, wo ein kleiner Trail entlang der stürmischen Küste bis zum Seal Point Leuchtturm führt. Ursprünglich sind wir davon ausgegangen hier am südlichsten Punkt Afrikas zu sein, aber der liegt doch noch ein bisschen weiter östlich. Deborah hat uns das Restaurant „Nevermind“ direkt am Leuchtturm empfohlen, wo wir es uns so richtig gut gehen lassen und bei einer Flasche Wein den beeindruckenden Wellen im Sonnenuntergang zusehen. Zum Essen kann man nur eines sagen: exzellent!! Der Koch hat früher in einem Sterne-Restaurant als Sous-Chef gearbeitet bevor er hier sein eigenes Restaurant eröffnet hat und das schmeckt man… Ein kulinarischer Traum! Satt und glücklich machen wir uns unter den Sternen auf den Rückweg, hängen noch schnell die Wäsche auf und schlafen ein.

Seal Point Lighthouse

Tja, Wäsche direkt am Meer draußen aufzuhängen war wohl nicht eine unserer besten Ideen, denn sie ist am nächsten Morgen natürlich immer noch tropfnass… Also erst mal zum Frühstück und ein paar Surfer beobachten, doch als wir ankommen sind die meisten Surfer schon fertig mit ihrer Morgenroutine… Wir genießen trotzdem den Blick aufs Meer und fahren dann von St. Francis nach Cape St. Francis zurück. Dabei muss man sich immer deutlich vor Augen führen, dass man in ganz Südafrika wirklich oft in einer privilegierten weißen Bubble lebt, wo es von schönen Cafés, Restaurants und Unterkünften nur so wimmelt. Macht man ein paar Schritte aus der Stadt heraus in die Vororte, sieht man nur noch Blechhütten, viel Müll, und behelfsmäßige Unterkünfte, in denen die ärmere, oft farbige, Bevölkerung lebt. Alles wirkt wie zwei Parallelwelten, die nebeneinander existieren und deren einziger Überschneidungspunkt die Arbeit ist…

Take a walk on the Wildside

Als wir wieder bei unserer Wäsche ankommen ist diese leider immer noch nicht trocken, doch zum Glück können wir noch etwas länger bleiben und machen einfach nochmal einen Spaziergang zwischen den roten Felsen der Wildside. Jetzt aber wieder aufsatteln und weiter geht’s in den Tsitsikamma-Nationalpark!

Im Tsitsikamma-Nationalpark möchten wir den Big Tree anschauen und am Stormsriver Mouth wandern. Da man den Eintritt für den Park für beides zusammen bezahlen kann wird uns empfohlen zuerst die Wanderung zu machen. Am Parkplatz angekommen (wo unser Auto für 5€ komplett von Hand gewaschen wird - was dringend mal wieder nötig war) geht der Wanderweg zunächst über Stufen und Planken an der Küste entlang. Dann erreichen wir das Highlight der Wanderung. Über drei Hängeseilbrücken überqueren wir die Mündung des Stormsriver. Hier fließt das fast schwarze Wasser des Flusses in das schöne Blau des Meeres. Hier stoppen die meisten Besucher und gehen wieder zum Parkplatz zurück, aber wir wollen noch weiter.

Hängeseilbrücken

Steil wie in Norwegen geht es den Berg hoch bis wir an einem Aussichtspunkt einen wunderschönen Blick über das Meer und die Flussmündung haben. Wir machen eine kurze Pause, begeben uns dann aber wieder schnell auf den Rückweg, um noch rechtzeitig zum „Big Tree“ zu kommen, bevor der Park schließt.

Über einen ca. einen Kilometer langen, hölzernen Pfad laufen wir durch den friedlichen Wald, nur umgeben von Vogelgezwitscher und der sanft durch die Bäume fallenden Abendsonne. Der Big Tree ist ca. 500 Jahre alt und wirklich beeindruckend groß. Aber auch kein unbedingtes Must-See.

Big Tree

Bevor wir weiter nach Plettenberg Bay fahren essen wir noch eine leckere Pizza im kleinen Örtchen Stormsriver, die uns von Chris und Sophie empfohlen wurde.

Unterwegs nach Plettenberg kommen wir an tiefen Schluchten und viel Wald vorbei - eine wirklich schöne Landschaft in der man sicher auch gut mehrere Tage mit allerlei Outdoor-Aktivitäten verbringen könnte.

Da wir ja zuvor schon etwas gegessen haben, gehen wir am Abend nur noch zu einer Cocktailbar am Meer, wo wir uns zudem noch frische Austern schmecken lassen. Beim verträumten Blick auf die Wellen fällt uns plötzlich auf, dass diese ja leuchten! Hier in der Bucht gibt es wohl sehr oft fluoreszierendes Plankton zu sehen und der Kellner erzählt uns, dass auch er jeden Abend hin und weg davon ist. Unter einem wunderschönen Sternenhimmel gehen wir deshalb noch mit unser Kamera und Stativ ausgestattet an den Strand und versuchen das Schauspiel einzufangen.

Leuchtplankton in Plettenberg Bay

Am nächsten Morgen fahren wir zum Highlight von Plettenberg Bay - dem Robberg Nature Reserve. Die Halbinsel kann man über einen 10 Kilometer langen Wanderweg erkunden. Dabei muss man immer wieder über Steine klettern, direkt neben einem das tosende Meer mit viel Wind und hohen Wellen. Als wir losgehen hat sich noch eine große Wolke an der Halbinsel verfangen. Zusammen mit dem kalten Wind ist es schon ordentlich frisch. Zum Glück wird die Wolke im Laufe des morgens dann aber weggeweht.

Robbies

Schon bald steigt uns ein strenger Geruch in die Nase: Ungefähr 2000 Robben räkeln sich auf den Felsen entlang der Küste des Nationalparks und schwimmen/treiben im Wasser. Auch viele junge Robben können wir von oben erkennen. Oftmals kann man hier auch Delfine oder sogar Wale entdecken. Diese haben aber aktuell leider keine Saison.

Als es aufklart machen wir auf einer kleinen, über einen Sandstrand mit der Hauptinsel verbundenen, Insel eine Pause und essen unsere mitgebrachten Snacks. Der Wind bläst aber weiterhin stark um unsere Ohren, also gehen wir relativ bald weiter, zurück zum Auto.

That Beach!

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, Knysna, fahren wir immer wieder über tiefe Canyons. Hier wird überall Bungee Jumping angeboten. Wir ziehen es aber vor, dass unser Leben nicht am „seidenen Faden hängt“. In Knysna beziehen wir für 2 Tage unser nettes Airbnb, mit Blick auf die einzigartige große Bucht an der Knysna liegt. Nur über einen schmalen Eingang zwischen den „Heads“ kommt das Wasser des Meeres in die Bucht hinein. Dort gibt es einen schönen Viewpoint, den wir noch besichtigen. Wir hatten uns auf eine kleine Wanderung eingestellt. Tatsächlich kann man aber fast bis an den Viewpoint hinfahren und muss nur ein paar Schritte von einer Plattform zur nächsten machen. Trotzdem ist die Aussicht wirklich wunderschön. Man steht quasi direkt über dem Meer und kann unter sich die Wellen beobachten, wie sie in die Bucht hineinfließen.

Heads

Zurück in die Stadt fahren wir noch über eine der Inseln der Bucht, namens Leisure Island. Hier ist es herrlich ruhig. Es gibt nur ein paar schicke Häuser und einen Park. Ansonsten ist aber auch wirklich nicht viel los hier. Nach einem Spaziergang durch den Park geht’s zurück nach Knysna zum Abendessen. Direkt am Hafen gibt es einige Restaurants, wo man wunderbar Fisch essen kann.

Das Frühstück am nächsten Tag essen wir bei île de Païn auf Thesen Island - einer weiteren Insel von Knysna. Dort gibt es wirklich das beste Frühstück überhaupt! Immer wieder fangen die Gäste des Restaurants an zu klatschen. Das liegt aber nicht an dem guten Frühstück, sondern daran, dass direkt am Restaurant ein Halbmarathon vorbei geht und die letzten Läufer nochmal einen Schub Motivation brauchen.

Île der païn

Heute wollen wir die andere Seite der Bucht erkunden. Hier liegt Belvidere, ein verschlafener Ort mit einer ganz süßen Kirche. Ansonsten ist aber jede Straße eine Sackgasse und Privatgelände, sodass wir bald weiterfahren. Von Brenton-on-Sea aus wollten wir eigentlich zum Featherbed Nature Reserve, müssen aber feststellen, dass dies wohl nur mit einer Fähre von Knysna aus zu erreichen ist. Also geht es weiter nach Buffels Bay. Hier verbringen wir einen schönen Strandtag, mit angenehmem Wasser, schönen Wellen und vielen Surfern (heute ist sogar ein kleiner Wettbewerb für Jugendliche). Leider gibt es weit und breit keinen Surfbrettverleih, sodass Carsten sich nicht in die Wellen stürzen kann.

Buffels Bay

Zurück auf Thesen Island, das von vielen kleinen Kanälen durchzogen ist, essen wir noch einmal gut zu Abend. Doch es fängt zu regnen an und so verkriechen wir uns in unserem Airbnb.

Kanäle auf Thesen Island

Am nächsten Morgen wird aus dem Regen ein starkes Gewitter. Auf unserer Weiterfahrt nach Wilderness fängt es sogar kurz an heftig zu hageln. Damit hatten wir hier irgendwie nicht gerechnet. In Wilderness wollten wir eigentlich Kayak fahren gehen. Das fällt aber leider ins Wasser. Als schlecht-Wetter-Alternative fahren wir zu zwei schönen Aussichtspunkten. Vom Dolphin-Point hat man eine schöne Sicht auf das Meer und Wilderness. Vom Map-of-Africa Viewpoint kann man auf den dahinter gelegenen Fluss und die Wälder schauen. 

Map of Africa Viewpoint bei Regen

Nach einer Kaffeepause in Wilderness fahren wir noch nach Mossel Bay für ein kleines Gin Tasting in der örtlichen Destillerie „Cape Saint Blaize“. Gerade noch rechtzeitig kommen wir an um die Gins zu probieren und noch zwei Flaschen des vorzüglichen Getränks zu erstehen, bevor hinter uns abgeschlossen wird. Da Mossel Bay sonst nicht viel zu bieten hat fahren wir zurück nach George, wo unsere Unterkunft für heute Nacht liegt. Im fantastischen Restaurant „101 Meade“ probieren wir das erste mal Kudu-Fleisch. Es schmeckt ähnlich wie Reh, ist aber wirklich wunderbar zart zubereitet.

Cape Saint Blaize Destillerie

Hier endet unsere Tour auf der Garden Route. Bei besserem Wetter hätten wir hier sicher mehr Zeit verbracht, trotzdem kommt uns die Garden Route etwas overrated vor… denn Südafrika hat überall wunderschöne Ecken zu bieten! Weiter geht’s für uns auf der Route 62.

Antworten

Südafrika
Reiseberichte Südafrika
#gardenroute#südafrika#southafrica#roadtrip#jeffreysbay#plettenbergbay#knysna#wilderness#mosselsbay#tsitsikamma#nationalpark#wandern#wanderlust#robberg#robbergnaturereserve#buffelsbay#beachvibes#waves#sea#wildside#capestfrancis#nevermind#foodlovers#ontherocks#windy#surfvibes