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Feliz Navidad! - Pichilemu

Veröffentlicht: 26.12.2017

21/12 - 25/12

Von Montevideo aus nahmen wir einen kurzen Direktflug nach Santiago de Chile, wo wir in einem Hotel gleich neben dem Busterminal eine Nacht überbrückten. Von Santiago aus fuhren wir mit dem Bus drei Stunden südwestlich an die Küste nach Pichilemu, um dort die Weihnachtsfeiertage zu verbringen.

Unsere Unterkunft in Pichilemu - ein stylischer Bungalow direkt am Meer - haben wir bereits in Österreich gebucht und uns ganz schön was kosten lassen. Der Dome ist eigentlich für 6 Personen ausgelegt, aber wir haben es uns zu zweit dort gemütlich gemacht.







Da der Dome allerdings etwas außerhalb der Stadt gelegen ist, mussten wir uns mit sogenannten Colectivos - Taxis, die man am Straßenrand anhält und zwischen 0.50 und 1.50 Euro pro Fahrt bezahlt - fortbewegen. Es hat allerdings ein wenig gedauert, bis wir das System durchschaut hatten, weshalb wir auf der Suche nach einem Bankomat und einem Supermarkt anfangs ein schönes Stück zu Fuß marschiert sind, bis wir schließlich einen Colectivo angehalten haben und uns herumchauffieren ließen. 

Im einzigen Supermarkt im Ort machten wir gleich am Ankunftstag einen Großeinkauf, da wir für die Dauer unseres Aufenthaltes wieder selbst kochen wollten. Das Shoppen stellte sich aber als schwieriger heraus als wir erwartet hatten und dauerte gefühlte 2 Stunden. Die Einkaufsliste, die wir uns zuvor zurecht gelegt hatten, wurde aufgrund der eingeschränkten Produktauswahl schnell über Bord geworfen. Aus Mangel an Alternativen einigten wir uns wieder einmal auf Pasta. Für das Weihnachtsdinner war eigentlich ein gutes Stück Fleisch geplant gewesen. Als wir vor der Fleischtheke standen, wussten wir allerdings nicht mehr wirklich, was wir jetzt eigentlich bestellen sollten. Das Fleisch war in riesigen Klumpen ungustiös in der Vitrine präsentiert und das Erscheinungsbild des Fleischers lud nicht gerade zu Beratungsgesprächen ein - die wir auf Spanisch sowieso nicht führen konnten. Also gab es auch hier eine Kompromisslösung und wir bestellten per Fingerzeig zwei Hühnerkeulen. Der Preis von nicht einmal einem Euro pro Keule ließ uns etwas stutzig werden und so entschieden wir, sicherheitshalber noch genügend Zutaten für eine Nachspeise einzukaufen. Schlussendlich gab es also die klassische Weihnachtshühnerkeule gefolgt von Palatschinken. Nicht ganz das Dinner, das wir uns vorgestellt haben, aber immer noch besser, als an Heiligabend zu hungern!

Den Tag vor Weihnachten verbrachten wir mit einer kleinen Erkundungstour in der Umgebung. Luki wollte eigentlich surfen gehen - Pichilemu ist der bekannteste Surfspot in Chile - und ich wollte am Strand liegen und mein Buch weiterlesen. Leider wurde aus beiden Vorhaben nichts...

Nach Besichtigung des Surfstrandes stellte Luki fest, dass die Bedingungen nicht sehr einladend waren. Die paar wenigen Surfer, die sich in den eiskalten Pazifik trauten, kämpften mehr gegen die extrem starke Strömung des Meeres, als dass sie Wellen ritten. Wir sahen auch ein paar Typen, die per Jetski in die Welle reingezogen wurden, weil es aus eigener Kraft gar nicht möglich war. Und was mich betrifft, war das Wetter äußerst trügerisch. Es schien zwar die Sonne und die Wetter-App zeigte heiße 28 Grad an, aber durch den starken und kalten Wind vom Pazifik fühlte es sich wie 18 Grad an - etwas zu kalt für meine Begriffe, um im Bikini am Strand zu liegen...

Daher begnügten wir uns mit einem langen Strandspaziergang zum Punta de Lobos, wo wir den wenigen Surfern bei der Tortur zusahen und nebenbei Kaffee und Nutellapalatschinken genossen. 








Später machten wir noch eine kleine Erkundingstour durch den Ort und besorgten noch ein paar Kleinigkeiten für den kommenden Tag. Pichilemu ist größer, als ich mir anhand der Karte vorgestellt hatte und bietet ein paar sehr nette Plätzchen.








Den 24. Dezember verbrachten wir sehr entspannt mit Spanischlernen und Filmschauen in unserem Dome. Tagsüber telefonierten wir natürlich noch mit unserer Family. Abends kochten wir unser bescheidenes Weihnachtsdinner und ließen Heiligabend bei einer exzellenten Flasche Tannat, den wir extra aus Uruguay für diesen Anlass mitgenommen haben, und dem Sonnenuntergang direkt vor der Haustüre ausklingen. 



Fazit:

Pichilemu ist eine kleine Stadt, die man durchaus auch als Nichtsurfer besuchen kann. Im Ort gibt es viele Lokale und Shops, die zum Verweilen bzw. Bummeln einladen. Es gibt auch einen städtischen Strand, wo der Wind nicht so stark weht und man eventuell als Unempfindliche/r ins Wasser gehen kann. Unserer Einschätzung nach macht das Surfen in Pichilemu nur mit fortgeschrittenen Surffähigkeiten Sinn, da die Strömung sehr stark ist und die Wellen teilweise mehrere Meter hoch sein können. Für Anfänger gibt es sicherlich bessere Spots zum Lernen - vorallem da keine Rettungsschwimmer am Strand stationiert waren. 




Das Weihnachtsfest bei sommerlichem Ambiente zu feiern, ist ziemlich ungewöhnlich, hatte aber durchaus was Interessantes. Wir sind ja beide nicht besonders große Weihnachtsfans und haben uns schon darauf gefreut, dem ganzen Weihnachtstrubel zu entkommen. Ich habe allerdings beim Videofonieren mit meiner Familie zum ersten Mal auf der Reise Heimweh bzw. Sehnsucht nach dem Vertrauten verspürt. Es ist doch meist so, dass man dann etwas vermisst, wenn es nicht greifbar ist...trotzdem war es eine wirklich schöne Erfahrung, die Weihnachtsfeiertage fernab der gewohnten Routine und des immer gleichen Umfeldes zu verbringen.



Hasta pronto!

E&L


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