somewhereoutthere
somewhereoutthere
vakantio.de/somewhereoutthere

Ein verdammt heißer Citytrip! - Santiago

Veröffentlicht: 01.01.2018

25/12 - 29/12

Am Christtag verließen wir Pichilemu per Bus in Richtung der Hauptstadt von Chile. Die Stadt empfing uns mit 34 Grad und menschenleeren Straßen, etwas ungewöhnlich in einer 7-Millionen-Metropole. Uns wurde klar, dass die Chilenen Weihnachten am 25. Dezember feiern und es ganz schön schwierig werden wird, unseren Hunger zu stillen - nicht einmal Burger King hatte geöffnet. Per U-Bahn machten wir uns auf den Weg ins Zentrum zu unserer ersten AirBnB-Unterkunft, in der uns gleich mal ein Wasserschaden erwartete. Die Gastgeber - Pablo und Jean - waren noch zu Besuch bei ihren Familien am Land und kamen erst am folgenden Tag wieder zurück nach Santiago. In der Wohnung kam Wasser von der Decke und flutete den Küchenboden langsam, aber kontinuierlich. Nachdem ich Pablo darüber in Kenntnis gesetzt hatte, kam der eigentlich herausfordernde Part - ich musste dem Consierge des Wohnkomplexes mitteilen, dass er im oberen Stockwerk die Wasserleitung kappen muss. Wie man sich vorstellen kann, ist das mit mangelnden Spanischkenntnissen nicht gerade leicht. Es gelang aber nach einigen umständlichen Aktionen und mit Hilfe von Pablo via Whatsapp und Hand-und-Fuß-Kommunikation meinerseits, dass der Consierge irgendeine Leitung abdrehte. Wie sich ein paar Stunden später herausstellte, allerdings leider die falsche...also hieß es über Nacht das Wasser am Boden regelmäßig aufwischen und hoffen, dass es nicht mehr wird. Ich hatte keine besonders ruhige Nacht, weil ich ständig wach wurde und mich um den Zustand der Küche sorgte. Aber auch die Hitze in unserem Zimmer und der Lärm der Großstadt machten mir anfangs zu schaffen...


Unser Aufenthalt in der riesigen Metropole war ein (fast) klassischer Citytrip. Luki stellte für den ersten Tag eine Route durch den Stadtkern zusammen, die sich gut zu Fuß zurücklegen ließ. Über den schönen Hauptplatz 'Plaza de Armas' marschierten wir zum großen 'Mercado Central' und machten uns vom Cerro Santa Lucía aus ein erstes Bild vom Ausmaß dieser Stadt.






Nach so viel Herumlaufen hatten wir uns eine Stärkung verdient. In Chile liebt man Sandwiches in allen möglichen Varianten. Allerdings sind das keine Sandwiches, wie wir sie kennen, sondern eher völlig überladene Burger, hauptsächlich mit Rind- oder Schweinefleisch und der Lieblingszutat der Chilenen - der Mayonnaise. Eine beliebte Variante der Speisen ist 'Italiano', also grün-weiß-rot (Avocado-Mayonnaise-Tomate). Ich schaffte es gerade einmal so, die Hälfte meines Sandwiches zu essen. Danach brauchten wir eine Siesta.


Die Abende verbrachten wir eigentlich immer bei uns ums Eck in der Fußgängerzone, wo man gemütlich dem abendlichen Treiben zusehen konnte. In Santiago spielt sich nämlich vieles auf den Straßen ab. Es gibt viele Menschen, die auf unterschiedlichste Weise versuchen, ein wenig Kleingeld zu verdienen - Schuhputzer ist hier beispielsweise noch ein echtes Business.


Am zweiten Tag stand die Erkundung vom 'Cerro San Cristobal', dem zweithöchsten Berg von Santiago, am Programm. Zu Fuß ging es bei erneut großer Hitze ein paar hundert Meter hoch bis zum höchsten Punkt, wo sich eine Kapelle und die Statue der Jungfrau Maria befinden. Das Selfie mit der Papstfigur sparten wir uns, wir interessierten uns viel mehr für den Ausblick, den man von dort oben über die Stadt genießen konnte.





Oben angekommen, probierten wir das überall angepriesene Erfrischungsgetränk der Chilenen - Mote con huesillo. Dabei handelt es sich um einen nicht-alkoholischen Pfirsichsaft mit eingelegten Weizengraupen zum Herauslöffeln. Für unseren Geschmack war der Drink viel zu süß und Luki ekelte sich ein wenig vor den schwimmenden Weizengraupen.



Nach der Zuckerpause kauften wir uns Tickets für die Gondelfahrt zum anderen Ende des Cerro San Cristobal. Erst in der Luft zeigte sich die chilenische Hauptstadt in ihrer vollen Pracht - am Fuße der Anden und bestehend aus insgesamt 26 zusammengewachsenenen Comunas ist Santiago eine flächenmäßige Wucht.








Da wir in den ersten beiden Tagen wirklich sehr viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt hatten und die Hitze den Spaß am Flanieren nahm, verbrachten wir den letzten Tag im Schwimmbad am Cerro San Cristobal. Die Badeanlage war sehr gepflegt und der ideale Ort, um der gnadenlosen Hitze in der Millionenmetropole zu entkommen.


Fazit:

Santiago ist eine verdammt weitläufige Stadt und hat ein paar schöne Plätze zu bieten - vor allem die Aussicht von der Gondel aus war sicherlich das Highlight unseres Aufenthaltes. Das Wetter - wir hatten jeden Tag durchschnittlich 34 Grad - machte die Erkundungstouren allerdings ein wenig beschwerlich. Unser Host Pablo erzählte uns, dass es um diese Zeit immer so heiß ist, da Santiago eigentlich das untere Ende der Atacamawüste darstellt. Im Sommer regnet es so gut wie nie (letztes Jahr nur ein einziges Mal), sodass die Stadt klarerweise auch nicht wirklich abkühlen kann. 

Unsere erste Erfahrung mit einer AirBnB-Unterkunft war äußerst positiv - vor allem für die noch kommenden Haupt- bzw. Großstädte ist das eine perfekte Möglichkeit, um von Locals Insidertipps hinsichtlich sehenswerter Pläthe oder aber Orten, die man besser meiden sollte, zu bekommen. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, das Reisebudget im Zaum zu halten.


Hasta pronto!

E&L


>> Next stop: Valparaíso <<

Antworten

Chile
Reiseberichte Chile