Veröffentlicht: 11.02.2022
05. Februar 2022: Gibraltar
F. Die Aufregung steigt. Haben wir alles zusammen für unseren Tagesausflug? Essen, Trinken, Maske, Handy, Portmonee - alles da… warte, da fehlt noch was! Unser Reisepass! Du fragst dich jetzt wozu brauchen die zwei einen Reisepass? Die reisen doch nur innerhalb der EU. Nicht ganz. Heute ging es in das Vereinigte Königreich Großbritannien – besser gesagt nach Gibraltar. Da wir nicht genau wussten, wie streng die Kontrollen an der Grenze sein werden, haben wir den Pass lieber mal mit eingepackt. Brav stellten wir uns in die Schlange der Wartenden und kamen dann an dem Grenzbeamten vorbei, der die Ausweise kontrollierte. Dieser warf einen sehr kurzen Blick auf unsere Pässe und wischte in der Luft mit dem Finger nach links. Wir durften passieren. Da hatten wir uns eindeutig zu viele Gedanken im Vorhinein gemacht. Alle anwesenden Personen um uns herum zeigten lediglich ihren Personalausweis vor. Funktioniert also anscheinend auch ohne Reisepass.
Kurz nach der Passkontrolle kommt dann auch schon das erste Highlight von Gibraltar. Um auf die Halbinsel zu gelangen, muss man einmal quer über die Landebahn des Flughafens laufen. Nicht nur die Fußgänger müssen über die Landebahn, sondern natürlich auch die Autos. Die Landebahn wird bei Flugverkehr lediglich durch eine Schranke von den Fußgängern und dem Autoverkehr abgetrennt. Glücklicherweise ist der Flugverkehr in Gibraltar nicht so stark, sodass lediglich zwei bis drei Mal am Tag ein Flugzeug landet beziehungsweise startet.
Nach der Überquerung der Landebahn ging es einmal durch die Stadt. Wir merkten schnell, dass anscheinend an der Grenze das Corona-Virus zurückgelassen wurde oder zumindest die spanischen Maßnahmen. Denn nicht eine Person in der dicht gepackten Einkaufsstraße oder in den Geschäften trug eine Maske. Besonders British wurde es dann als eine britische Militärbrigade mit Dudelsack und Trommel durch die Stadt zog, um symbolisch die Schlüssel der Stadt an den Gouverneur der Stadt zu übergeben.
Gibraltar hat eine Fläche von 6,5 Quadratkilometern, knapp 35.000 Einwohner und der größte Teil der Insel wird von einem mehr als 400 Meter hohen Felsen eingenommen. Auf dem Felsen lebt eine der letzten freilebenden Berberaffenkolonie in Europa. Es ist nicht ganz genau klar, ob die Affen schon immer dort gelebt haben oder ob sie einst dort angesiedelt wurden. Auf jeden Fall hält sich seit jeher das Sprichwort, dass solange die Affen hier leben, die Briten auf Gibraltar herrschen werden. Die Affen belagern Wege, Mauern und sonstige Bereiche, bei denen sie die Chance sehen den Touristen etwas Essen zu stehlen.
Vorbei an den Affen ging es die 400 Meter den Berg hinauf und oben gab es eine spektakuläre Aussicht auf Spanien und Marokko. Wir konnte also nicht nur zwei weitere Länder sehen, sondern auch zwei verschiedene Kontinente. So etwas hat man auch nicht alle Tage…
Auf dem Weg zurück in die Stadt haben wir noch kurz halt in dem Tunnelsystem aus dem 2. Weltkrieg gemacht. Dieses knapp 50km lange Tunnelsystem wurde von den Briten im 2. Weltkrieg in den Felsen gehauen und diente als Krankenhaus, Lager, Wohnsiedlung und so einiges mehr…
Um den britischen Ausflug ganz und gar rund zu machen gab es am Abend dann noch eine Portion Fish and Chips.
Tag 113 – Gesamttour 7.221 km
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