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Kambodscha Tag 3: Kleine Tempeltour

Veröffentlicht: 08.02.2020

Unser erster wirklicher Tag in Sieam Reap startete recht entspannt. Wir hatten uns für um 8 Uhr mit unseren Tuk Tuk-Fahrer Nak verabredet. Da es ein Sonntag war hatte er seinen Sohn dabei, da dieser besser Englisch sprechen konnte als er. Ein super netter Junge, der für seine 14 Jahre echt sehr gut war.
Schlau wie ich bin, hatte ich am Abend zuvor meine SD-Karte nicht wieder in meine Kamera gemacht, nachdem ich die Bilder kopiert hatte. Na ja, jetzt habe ich eine neue, schnellere und größere Speicherkarte als vorher.
Dann konnten wir endlich losfahren. Die Small Tour enthält 4 Tempel, welche man innerhalb eines Tages abfährt. Der Fahrer wartet dabei immer vor den Tempeln auf einen.

Los ging es mit Angkor Wat. Am Eingang haben wir uns einen Guide genommen, der uns durch die Anlage geführt hat und uns etwas zur Geschichte und dem Aufbau erzählte. Ich werde versuchen das alles richtig wiederzugeben.

Angkor Wat wurde um 1100 gebaut und war nach nur 37 Jahren fertig. Der Tempel liegt auf einer Insel, umgeben von einem Quadrat aus Wasser. Man gelangt über eine provisorische Pontonbrücke auf das Hauptgelände. Ursprünglich war es ein hinduistischer Tempel, aber heute ist er buddhistisch. Man findet also religiöse Motive aus beiden Religionen.
Es gibt 4 verschiedene Ebenen im Gebäude, die unterschiedlichen Bevölkerungschichten zugänglich waren. Der vierte und oberste Bereich war ausschließlich für die König.

Nachdem wir durch die äußeren Mauern passiert hatten ging es über einen langen Weg zur zentralen Anlage des Tempels.
In diesem Teil gibt es mehrere leere Pools (s. Bild), die früher zum Waschen waren und auf jeder Ebene zu finden sind. Außerdem sind alle Wände voll mit Reliefs, die verschiedene religiöse Figuren zeigen oder Geschichten darstellen. Auf der dritten Ebene hat unsere Tour geendet und wir haben uns alleine auf zur vierten Ebene begeben. Die Stufen dahin sind sehr steil, da es im Prinzip den beschwerlichen Weg zum Himmel darstellen sollte. Heutzutage gibt es eine etwas weniger steile Treppe für die Touristen.
Von oben (~40m Höhe) hat man eine sehr gute Sicht über die beeindruckende Gesamtanlage. Danach sind wir wieder gemütlich abgestiegen und sind zu dem bekannten Fotopunkt gelaufen.
Da wird nun schon gute zwei Stunden unterwegs waren, sind wir zurück zum Tuk Tuk und es ging weiter.
Das nächste Ziel war der Bayon Tempel. Diese Anlage ist deutlich kleiner und verfallener. Besonders auffällig sind hier die Gesichter an den Türmen, welche noch recht deutlich zu sehen sind.
Lange haben wir uns da aber nicht aufgehalten und sind recht fix weiter zum Ta Prohm Tempel. Hier wurde unter anderem der Film Tomb Raider gedreht und wir persönlich fanden diese Anlage am besten von den vieren, die wir an dem Tag gesehen haben.
Der Tempel ist an vielen Stellen sehr kaputt. Türme sind zerfallen und die Mauern sind an vielen Stellen eingestürzt. Grund dafür sind eine Menge Bäume, die mit ihren riesigen Wurzel an vielen Stellen im Tempel das Gemäuer . Dadurch bekommt die Anlage aber gleichzeitig auch ein einzigartiges Aussehen. An vielen Stellen liegen große Steinhaufen herum und an einer Seite sind Restaurierungsarbeiten im Gange.
Als Größenvergleich kann man die Menschen im Hintergrund nehmen. Die Mauer ist ca. 3m hoch gewesen. Ich habe noch nie so etwas imposantes gesehen.
Zum Abschluss sind wir noch zum Banteay Kdei Tempel gefahren. Hier waren deutlich weniger Menschen und es war direkt viel entspannter über die Anlage und durch die vielen Gänge zu laufen

Danach war die Tour zu Ende und wir sind zurück zum Hostel. Wir haben die Gelegenheit genutzt und unsere beiden Begleiter Nak und Nan noch auf einen Smoothie eingeladen, da wir einfach mal wissen wollten, wie es sich so als Tuk Tuk-Fahrer in Kambodscha lebt und es war sehr interessant ein bisschen die persönliche Geschichte der beiden zu hören.
Im Durchschnitt verdient Nak 15$ am Tag, also hat er mit den 30$ von uns für den Tag schon sehr gut verdient. Dann kommen noch ein paar Verdienste von Nan's Mutter hinzu, sodass sie bei vielleicht 40$ am Tag sind. Für unsere Verhältnisse ist das nicht viel, es reicht aber für Kambodscha völlig aus. Vorher war Nak mal Tierarzt, aber das hat sich nicht mehr gelohnt und deswegen fährt er jetzt seid 2 Jahren Tuk Tuk.
Nan geht noch zu Schule und wenn man hört, dass er alleine für seinen Englischunterricht um die 1300$ im Jahr zahlt, können wir uns in Deutschland schon sehr glücklich schätzen. Es ging noch um eine Menge Kleinigkeiten, aber auf die werde ich hier nicht eingehen. Es war auf jeden Fall schön zu wissen, dass unsere Ausgaben an diesem Tag gut angelegt waren.

Auf den Bildern sieht man, dass sich alle Tempel doch in ihren Grundsätzen irgendwie sehr ähnlich sehen. Deswegen wollten wir uns mal was anderes anschauen und haben uns für den nächsten Morgen erneut mit Nak verabredet. Unser Ziel sollte diesmal Phnom Kulen sein, eine kleine Hügelkette die ca. 60 km entfernt ist.

Der restliche Nachmittag und Abend bestand dann aus Sonnenuntergang am Pool genießen und einem Abendessen in der Pub Street, bevor wir zufrieden und leicht fertig ins Bett gefallen sind.

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