Hier ein kleines Update zu Beginn: Ich fliege nächsten Dienstag nach Shanghai, hole den Rest meiner Sachen dort ab und fliege am Mittwoch nach Deutschland, sodass ich Donnerstag endlich wieder zu Hause bin. Ich werde mir wie gelpant ein Praktikum in Deutschland suchen. Sophie landet ebenfalls am Donnerstag in Deutschland, wie es bei ihr weitergeht, dass weiß sie aber auch noch nicht. Trumpf hat sie jetzt erstmal abgesagt.
So nun aber zum eigentlichen Bericht: Da es nun meine letzten Tage in Taiwan sind, mussten wir unbedingt noch einen Tag nach Taipeh 台北 . Mit dem Schnellzug hat die Fahrt in etwa 45 Minuten gedauert und wir hatten wieder schöne 25°C. Vom Hauptbahnhof sind wir dann am North Gate vorbei in Richtung Süd-Westen der Stadt gelaufen. Dort findet man unzählige Straßen mit kleinen Läden und Restaurants. Hier könnte man ewig durch die Strßaen bummeln. Unser erstes Ziel war der Bopiliao Historical Block . Dies ist ein kleiner Straßenblock aus dem späten 19. Jahrhundert, der einen Einblick darin gibt, wie Taipeh damals aussah. In einige der Häuser kann man hinein gehen und es gibt Ausstellungen und Infotafeln zur Geschichte. Viele der Gebäude sind über die Jahre neugebaut oder renoviert wurden, aber es hat trotzdem noch seinen eigenen Charme, vor allem da es im Kontrast zu dem "modernen" Taipeh steht, welches den Block direkt umgibt. Direkt daneben lag der Mengjia Longshan-Tempel . Mittlerweile haben wir einiges an Tempeln gesehen und irgendwie sehen alle recht ähnlich aus. Trotzdem finde ich sie sehr schön und ich mag die ganzen Verzierungen an den Dächern. Ringsherum waren viele kleine Straßen mit unzähligen Straßenimbissen an denen wir Mitag gegessen haben. Von da aus ging es durch einen kleinen Markt, der uns sehr an Kambodscha errinert hat, zum Presidential Office und dann weiter zu einem der Highlights dieses Tages: dem Liberty Square . Dieser Platz und die Gebäude darum waren mit das beeindruckenste, was ich in meinem Leben gesehen habe, vor allem wegen ihrer Größe. Das unten in der Mitte bin ich, so als Größenvergleich. Dieses Tor ist der Liberty Square Arc , links ist die National Concert Hall , rechts das National Theatre und im Hintergrund sieht man die National Chiang Kai-shek Memorial Hall . Auf diesem Platz finden viele Zeremonien und Feste statt. Das Gelände umfasst außerdem eine sehr große und wünderschöne Parkanlage. Hier haben wir erstmal Pause gemacht und das gute Wetter genossen. Dann ging es die Stufen zur National Chiang Kai-shek Memorial Hall hoch. Diese ist nach einem der Präsidenten Chinas bzw. Taiwans benannt. In dem Gebäude ist eine große Skulptur des ehemaligen Präsidenten, welche dauerhaft von zwei Wachen bewacht wird. Hier findet regelmäßig eine Wachablösung statt, die wir durch Zufall gerade mit anschauen durften. Da es nun bereits recht spät war, haben wir uns in die Metro gesetzt und sind zum Taipei 101 gefahren. Dieser 508m hohe Turm ist wahrscheinlich das Wahrzeichen Taipehs schlechthin. Wir wollten allerdings nicht auf den Turm rauf, das war uns zu teuer, sondern wir hatten vor, den Sonnenuntergang mit Blick auf die Stadt zu genießen. Dafür sind wir auf den Xiangshan 象山 (Elefantenberg) hochgelaufen. Um die 700 Treppenstufen führen den Berg hinauf und zwischendrin gibt es immer mal wieder Aussichtspunkte die einen atemberaubenden Blick auf die Stadt boten. Unser Ziel war es rechtzeitig oben zu sein, um den Blick bei Tageslicht, mit Sonnenuntergang und bei Nacht zu genießen. Leider war es sehr bewölkt und der Smog war recht dicht, wodurch der Sonnenuntergang nicht zu sehen war. Trotzdem war es sehr schön und wir hatten einen perfekten Platz gefunden.Dort haben wir auch eine Gruppe deutsche Studenten getroffen, die mit ihren Buddys unterwegs waren und dasselbe wie wir vorhatten. So haben wir gemeinsam den Einbruch der Dunkelheit genossen, uns ein bisschen unterhalten und Erfahrungen ausgetauscht. Im Anschluss waren wir noch zusammen essen und ein Bierchen trinken, bevor wir mit mehr oder weniger dem letzten Zug aus Taipeh nach Hsinchu zurückgefahren sind. Dort konnten wir erschöpft und voll von Eindrücken endlich in unser Bett fallen.