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4.3 - 8.3.18 Hanoi

Veröffentlicht: 12.03.2018

Angekommen sind wir mit dem Nachtzug aus Cao Lai. Geschlafen hatten wir in der Nacht vielleicht zwei, drei Stunden. Die Fahrt war sehr holprig und die Betten sehr hart. Der frühe Morgen im Zug war jedoch sehr interessant. Wir schauten aus dem Fenster und konnten miterleben wie die Stadt erwacht. In einer so grossen Stadt gibt es eine Unmenge an Frühaufstehern. Die einen treiben Sport, die anderen sind auf dem Weg zur Arbeit. Die einen waschen ihre Kleider, die anderen ihre Motorräder am Strassenrand. Und nicht anders zu erwarten, die Taxifahrer warteten am Bahnhof auf neue Kundschaft. Kaum einen Fuss auf der Strasse wurden wir umzingelt. Wir handelten schliesslich mit einem von ihnen einen Preis aus und er fuhr uns wieder durch die Stadt ins "Old Quarter". 

Das Rising Dragon Hotel lag völlig im Dunkeln. Erst als wir uns mit der Taschenlampe und Klopfen an der Tür bemerkbar machten, wurde uns die Tür geöffnet. Trotz Ankündigung der frühen Ankunft im Hotel, war ein Early-Check-In nicht möglich. Ich kanns nicht anders sagen, aber meine Laune war jetzt mehr als schlecht. Leider war Chris in diesem Moment der Leidtragende. Wir warteten bis zum Frühstück um 6.00 Uhr, tranken Kaffee und entschieden uns, die Zeit bis zum Check-In am See zu verbringen. Um 7.00 Uhr sassen wir bereits auf einer Sitzbank nahe am See und beobachteten das Treiben um uns herum. So wurden wir auch Zeugen von einer Aktion, die uns sehr überraschte und die wir in einer so grossen Stadt nicht erwartet hätten. Da stand eine Frau vor uns und verteilte Papiersäcke, Gummihandschuhe und Metallzangen an wildfremde Menschen, die damit Abfall einsammelten. Unter den Freiwilligen waren Familien mit ihren Kindern und auch Touristen. Die ganze Aktion dauerte eine Stunde. Danach trafen sich alle wieder an der gleichen Stelle, entsorgten das Gesammelte in einem grossen Container und machten ein Gruppenfoto zusammen. Danach ging jeder wieder seinen Weg. So schnell wie es angefangen hatte, war es auch wieder vorbei.

Plötzlich wurden wir von zwei Studenten angesprochen. Sie fragten uns, ob wir ein wenig Englisch sprechen würden mit ihnen, da sie praktische Übung bräuchten. Natürlich willigten wir ein. Die Konversation dauerte fast zwei Stunden. Beide Seiten hatten profitiert. Wir wussten mehr über die Stadt und über Vietnam im allgemeinen und sie konnten sich die Schweiz ein bisschen besser vorstellen. Mittlerweile war es 10.00 Uhr und wir entschieden uns zurück ins Hotel zu gehen. Ich war überglücklich als uns mitgeteilt wurde, dass wir unser Zimmer beziehen können. Ich schaffte es grad noch so meine Schuhe und Kleider auszuziehen, bevor ich in einen traumlosen Schlaf verfiel. Fünf Stunden später erwachte ich wieder. Ausgeruht aber hungrig. Wir suchten uns ein kleines Restaurant in unserem Quartier und gingen früh zu Bett.

Am nächsten Tag suchten wir als erstes die Post auf, um ein weiteres Paket nach Hause zu schicken. Danach besuchten wir das Museum der Frau. Darin wird erklärt, wie die Stellung der Frau in Vietnam ist und wie sie sich in den Jahren verändert hat. Leider war unsere Konzentration mehr als fragwürdig und die englische Audioführung somit sehr ermüdend. Wir beendeten die Führung nach der Halbzeit und setzten uns stattdessen ins Kaffee vis-à-vis des Museums. Wir entschlossen uns ab sofort nichts mehr zu planen und uns einfach treiben zu lassen. Und so machten wir es dann auch. Wir spulten in den vier Tagen Hanoi mehrere Kilometer zu Fuss ab. Vor einer Kreuzung entschieden wir uns spontan für die nächste Richtung. Es war lustig und so fanden wir viele schöne Gassen, schöne Geschäfte und einen wirklich guten Friseur. Wir liessen uns verwöhnen und genehmigten uns nicht nur eine Massage. 

Hanoi ist schön und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Vor allem das Old Quarter ist sehr zu empfehlen. Es liegt sehr zentral und man braucht kein Motorrad zu mieten, da alles gut zu Fuss zu erreichen ist. Nach vier Tagen war allerdings die Zeit gekommen, dem Land den Rücken zu kehren und in ein neues aufzubrechen. Die Rucksäcke waren gepackt und wir waren bereit für Hongkong.


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#hanoi#vietnam#reisen#backpack#oldquarter