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12.3. - 22.3.18 Philippines Part One

Veröffentlicht: 25.03.2018

Zum Verständnis: Wir hatten die Trekking-Tour, die uns die nächsten zehn Tage bevor stand, bereits in der Schweiz gebucht. Der Reiseveranstalter ist Intrepid. Es handelt sich dabei um ein Reiseunternehmen, das in Australien seinen Hauptsitz hat und in den angebotenen Urlaubsländern mit Reiseleitern zusammenarbeitet, die dort aufgewachsen sind. 

Es ist 13.30 Uhr, als wir am Montag in Manila landen. Wir haben zwei Stunden Verspätung und der Mitarbeiter von Intrepid erwartet uns bereits sehnsüchtig vor dem Flughafen. Die Hitze schlägt uns entgegen, als wir das Gebäude verlassen und wir sind froh, als wir im klimatisierten Taxi Platz nehmen können. Wir fahren ins Kimberley Hotel, wo wir alle anderen Teilnehmer treffen und kennenlernen werden. Das Briefing findet um 18.00 Uhr statt und wir sind pünktlich vor Ort. Unsere Gruppe stellt sich aus folgenden Personen zusammen. Roy aus Kanada, Brendan aus Neuseeland, Anna aus England, Nicky aus England und Hafiz aus Australien. Rupert ist 25 Jahre alt und unser Reiseleiter. Die Sympathie zu der Gruppe ist von Anfang an gegeben und wir sind uns alle sicher, dass wir eine gute Zeit zusammen verbringen werden.

Am nächsten Morgen geht es früh los. Um 6.30 Uhr ist Abfahrt Richtung Banaue. Während wir uns in einem Minivan durch den morgendlichen Verkehr schlängeln, erzählt uns Rupert Interessantes über Manila und über die Gewohnheiten der philippinischen Bevölkerung. Er erklärt uns, welcher Stellenwert der Reis hat und das das Essen zwischen den Hauptmahlzeiten genauso wichtig ist, wie die Pause nach dem Mittagessen. Die Reise nach Banaue dauert insgesamt 11 Stunden und wir sind alle froh, als wir endlich ankommen. 

Banaue hat ca. 21'000 Einwohhner und liegt 1200m über dem Meeresspiegel. Wir übernachten im Uyami's Green View Lodge, das mitten im Stadtzentrum liegt. Nicky und ich organisieren in einem der zahlreichen Läden noch eine Regenjacke und nach einem gemeinsamen Abendessen gehen alle früh ins Bett. Am nächsten Morgen stellt uns Rupert unsere zwei weitern Tourguides Dayton und JR vor. Sie werden uns die nächsten zwei Tage begleiten und Rupert unterstützen. Um 9.00 Uhr geht's dann los. Da der Ausgangspunkt wieder Banaue sein wird, können wir unser Hauptgepäck in der Unterkunft lassen und tragen nur unseren Tagesrucksack mit den nötigen Utensilien für die nächsten zwei Tage. Die Wanderung dauert drei Stunden und führt uns in das Ifugao Dorf Cambulo. Die Wanderung ist angenehm und die zwischenmenschlichen Gespräche kommen nicht zu kurz. Im Gästehaus von Merry angekommen, beziehen wir unsere Zimmer. Sie sind klein und nur mit dem nötigsten ausgestattet. Danach führen uns unsere Tourguides zum Fluss hinunter, wo wir die nächsten zwei Stunden mit baden verbringen. Danach hat jeder die Möglichkeit, in den Genuss einer Massage zu kommen. Und jeder von uns lässt sich das nicht zweimal sagen. Ich erfahre von der Masseurin, ihr Name ist Josepina, dass sie in Cambulo geboren und aufgewachsen ist und mit Sicherheit auch hier sterben wird. Ihr Leben und ihre Arbeit ist streng. Am Tag arbeitet sie auf den Reisfeldern und wenn sie kann, verdient sie sich Extrageld mit Massagen. Der Massagekurs wurde ihr von der philippinischen Regierung bezahlt. Die Regierung möchte den Frauen aus den abgelegenen Dörfern auf diese Weise eine Möglichkeit geben, mehr Geld für die Familien zu verdienen. Ich geniesse die Massage und das Gespräch sehr. Nach dem Abendessen holen wir unsere UNO-Karten und der Abend wird lang und lustig.

Am nächsten Morgen heisst es bereits wieder Sachen packen und Wanderschuhe montieren. Die Reise geht weiter nach Batad. Ein weiteres Dorf in der Ifugao Provinz. Rupert erklärt uns bereits beim Frühstück, dass die Wanderung anstrengend sein wird und es gefährliche Stellen gibt. Wir werden ermahnt, uns an Dayton zu halten, der die Front bildet. Mit gemischten Gefühlen laufe ich los. Ich meine ich weiss was wandern heisst, aber diese Wanderung bringt uns alle an unsere Grenze. Wir laufen durch Wälder und über Reisterrassen. Es geht steil hinauf und steil hinunter. Die Temperatur liegt bei 35° und der Schweiss hält sich nicht im Zaun. Die Wanderung ist anstrengend, aber wunderschön. Die Reisterrassen sind über 2000 Jahre alt und jede Terrasse wird von einer Familie bewirtschaftet. Sie wird innerhalb der Familie von Generation zu Generation weitergegeben. Als wir am Mittag im Guesthouse ankommen, sind wir alle erschöpft und brauchen eine Pause und eine erfrischende Dusche. Die restliche Zeit steht uns frei zur Verfügung. Wir sitzen am Tisch, spielen UNO oder erzählen uns von unseren Reiseerlebnissen.

Am Freitagmittag geht es zurück nach Banaue. Die erste halbe Stunde besteht aus einer kleinen, aber intensiven Wanderung, den Rest legen wir mit dem Jeepney (umgebauter Jeep zum Transport von bis zu 25 Personen) zurück. Am Nachmittag besprechen wir zusammen mit Rupert die nächsten Tage und lassen dann einfach mal die Seele baumeln. Am Samstag geht die Reise mit dem Minivan weiter nach Sagada. Wir fahren rund zwei Stunden nach Bontoc, wo wir das ethnologische Museum besuchen. Es ist sehr interessant und zeigt, wie die Bergvölker leben und welche Traditionen sie pflegen. Nach etwa zwei Stunden fahren wir nochmal 40 Minuten weiter nach Sagada. Die Stadt liegt 1600m über Meer und hat auch etwa 12'000 Einwohner. Wir übernachten im Masferre Contry Inn und freuen uns sehr über das bequeme Bett und das eigene Badezimmer. Sagad ist bekannt für die "hängenden Särge", einer traditionellen Begräbnisform. Diese bestaunen wir am nächsten Tag zusammen mit Mel, die uns durch das Echo Valley und durch die Lumiang Kalksteinhöhle führt. Ich bin angetan von der Schönheit der Natur und kann mich fast nicht satt sehen. Die Philippinen haben es mir echt angetan. 

Nach Sagada besuchen wir Baguio, wo wir eine Nacht verbringen und die Möglichkeit haben, Kleider zu kaufen, für die bevorstehende Tour auf den Mount Pinatubo. Ich freue mich sehr auf diese Tour. Der Mount Pinatubo ist ein aktiver Vulkan auf den Philippinen und Intrepid ist der einzige Reiseveranstalter, der dort oben übernachten darf. Wir freuen uns sehr, als es endlich losgeht am Mittwoch. Der Aufstieg ist nicht so anstrengend wie wir es uns vorgestellt haben und der Ausblick entschädigt uns für alle Strapazen der Woche. Die Zelte werden aufgeschlagen und das Lagerfeuer entfacht. Wir lassen die Woche Revue passieren und es gibt viel zu lachen. Adressen werden ausgetauscht und wir versprechen, miteinander in Kontakt zu bleiben. Wir geniessen die letzten Stunden zusammen und sind auch ein wenig traurig, als unsere Wege sich am Donnerstagmorgen in Manila trennen.

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