Veröffentlicht: 11.01.2019
Zugegeben, wir sind recht schnell unterwegs! Trotzdem schauen wir, dass wir genügend Ruhezeiten zwischendurch bekommen, um unseren ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Jetzt sind es noch nicht einmal zwei Wochen, in denen wir unterwegs sind und doch haben wir schon so viel erlebt, dass wir teilweise überlegen müssen, was wann wo war! Jetzt sind wir jedenfalls in Kambodscha. Da wir uns für einen Flug von Luang Prabang (Laos) nach Siem Reap entschieden haben, bemerken wir die Unterschiede noch unmittelbarer. In Kambodscha kommen wir recht unvorbereitet an, sodass wir noch die letzten Euro zusammenkratzen, mit denen wir ausnahmsweise - zu einem eher zweifelhaften Wechselkurs - unsere Visa bezahlen dürfen. (Apropos Währung: was uns sehr verwirrt, ist, dass es nicht nur die kambodschanische Währung Riel gibt, sondern für Touristen einfach alles und immer in US-Dollar angegeben wird - das finden wir komisch). Abgeholt werden wir auch - und zwar von einem Gefährt, dass uns ganz neu ist! Es ähnelt einem Tuk-Tuk, ist aber ein Motorrad mit Anhänger, das irgendwie aussieht wie eine Kutsche (es heisst „Remork“).
Mit unserer Kutsche werden wir also zu unserem Hotel kutschiert und uns erwartet ein sechsköpfiges Begrüssungskomitee, das uns fröhlich zuwinkt und fast im Gleichklang sagt: „Welcome home!“. Da sind wir also, in unserem neuen, zwei-tägigen Zuhause. Nach dem sehr ruhigen, fast schon verschlafenen Luang Prabang ist hier in Siem Reap schon mehr los - unzählige Motorräder knattern durch die Strassen, Abgase wehen uns ins Gesicht, es gibt mehr Menschen, mehr Gewusel - und recht viel (Plastik-) Müll, der sich am Strassenrand und im Fluss sammelt. Ausserdem ist es jetzt auch zum ersten Mal so richtig heiss, sodass wir schwitzen, ohne uns überhaupt zu bewegen. Aber gut, wir sind nicht wegen der Stadt selbst in Siem Reap, sondern wegen der alten Ruinen und Tempelanlagen von Angkor Wat, der grössten religiösen Stätte der Welt. Und ja, sie ist riesig. Und natürlich, unser Programm ist - sagen wir mal „straff“.
Im Hotel buchen wir die „small tour“, die uns von Sonnenaufgang bis zum späten Nachmittag zu den wichtigsten Tempeln in Angkor bringen soll, inklusive Tuktuk-Driver und Guide. Um 4.00 Uhr klingelt unser Wecker, um 4.30 Uhr werden wir abgeholt - wir fühlen uns aber nicht so, als hätten wir überhaupt ein Auge in der Nacht zugemacht. Der Weg nach Angkor ist schnell gefahren, und den richtigen Fussweg durch die völlige Dunkelheit finden wir dank dem Guide auch. Am Himmel leuchten die Sterne sehr hell, aber alles überstrahlend ist heute die Venus am Himmel, sie leuchtet fünf mal so hell wie die anderen Sterne. Nach dem Sonnenaufgang geht es dann los, unser Guide führt uns durch alle möglichen Tempel und kennt die besten Foto-Spots, an denen wir dann posieren und er uns fotografiert- bis zum Ende des Tages sicher 15 Mal an verschiedenen Stellen in Angkor. Was uns in Angkor besonders gut gefällt, sind die verwitterten Tempel von Ta Prohm, bei denen Baumwurzeln von riesigen Bäumen mit den Tempeln verwachsen sind und der „Bayon“, ein Tempel, bei dem dutzende Buddha-Gesichter in den Dschungel blicken. Und in allen Tempeln: wunderschöne Flachreliefs, die Geschichten aus dem Hinduismus und Buddhismus erzählen oder „Apsara“, schöne Halbgöttinnen in tanzender Position abbilden.