Oh, du schönes Laos. Viele Erwartungen hatten wir nicht, als wir die Grenze nach Laos übertreten. Die wenigen Erwartungen wurden aber auf jeden Fall übertroffen, denn es ist wahnsinnig schön hier.
Von Chiang Mai fuhren wir mit dem Bus an die laotische Grenze und reisten problemlos nach Laos ein. Allerdings endete die Erfolgsstory gleich hinter der Grenze, da wir die letzten verblieben Touristen waren, die einreisten und unser Tuktuk mit nur vier Menschen (wir und ein deutsches Paar) einfach nicht abfahren wollte. Nach knapp 45 Minuten gaben wir das sture Warten auf und bezahlten dem Fahrer einen Aufpreis, damit er uns endlich ins nächste Dorf fuhr. Unser Hotel direkt am Mekong war eine tolle Überraschung, denn unser Zimmer hatte direkten Ausblick auf den Fluss. Am Abend probierten wir dann das laotische Nationalgericht „Laap“, auf der Karte als „minced chicken“ bzw. „minced beef“ ausgeschrieben und verliebten uns sogleich in das Gericht, das jedoch sehr scharf war. Unser Koch lachte beim Abräumen über die beiseite gelegten Chilis auf unseren Tellern. Nach den Städten, die wir vorher besucht hatten, atmeten wir endlich mal Landluft und sahen wundervolle, sattgrüne Natur, unzählige Palmen und die Sonne. Trotzdem wurde es am Abend recht kalt und sollte es auch die nächsten Tage bleiben, womit wir vorher nicht gerechnet hatten. Am nächsten Tag war es dann soweit - wir stiegen ins Slowboat in Richtung Luang Prabang. Das schmale langgezogene Boot war mit alten Autosesseln ausgestattet und eigentlich recht gemütlich. Insgesamt vermittelte das Boot eher den Eindruck von „Marke Eigenbau“, war aber völlig ausreichend für unsere Reise. Insgesamt legten wir an zwei Tagen in insgesamt 14 Stunden 288 Kilometer auf dem Mekong zurück. Um uns herum nichts als das braune Mekong-Wasser, grüne Landschaft, die immer hügeliger wurde und der teils blaue, aber oft auch graue Himmel. Am zweiten Tag wurde es so kalt, dass Elena ihr Skiunterhemd anzog - das lag aber vielleicht nicht nur an der Kälte, sondern auch an der aufkommenden Erkältung! Während des Boottrips stiegen immer mal wieder Laoten ein oder aus - meist aus dem Nichts. Besonders beeindruckend fanden wir, wie sie von kleinen Speedboats (Fahrer mit Helmen, scheint gefährlich zu sein) auf unser Slowboat umstiegen und noch während des Kletterns über die Brüstung ihre Schuhe auszogen, so wie sich das für geschlossene Räume in Laos (das Boot zählt auch als ein solcher) gehört. Nach all den Stunden auf dem Boot waren wir schlussendlich aber auch froh, endlich anzukommen und bezogen unser tolles Hotel in Luang Prabang. Wie es uns hier gefällt? Kaum zu sagen, wie oft wir mit grossen Augen durch die Gegend liefen und uns gegenseitig sagten, wie unfassbar schön wir alles finden. Luang Prabang liegt auf einer Halbinsel und wird von einer Seite vom grossen Mekong, von der anderen Seite vom kleineren, grünen Nam Khan River umgeben. Die Altstadt besteht aus von der französischen Kolonialzeit geprägten Gebäuden und ist sehr gemütlich und schön. Dazwischen stehen noch schönere Tempel, die golden in der Sonne glitzern. Und sonst - ist es auch ganz schön grün, die Ufer palmenbestückt und durch die Stadt flattern viele Schmetterlinge. Wir glauben kaum, wie schön es hier ist. Drum fällt uns auch der Abschied von Luang Prabang etwas schwer, und zugleich siegt die Vorfreude auf Kambodscha!
Was wir in Laos gelernt haben:- „a little bit spicy“ kann sehr unterschiedlich interpretiert werden. Von „sehr lasch“, über „angenehm scharf“ bis „brennt zwei Mal“ haben wir so ziemlich alles bekommen, nachdem wir „a little bit spicy“ bestellt hatten- gäbe es eine weltweite Grillmeisterschaft, wären die Laoten sicher Sieger! So viel über dem Feuer am Strassenrand gegrillt und gekocht wird sonst wohl nirgendwo.- so schnell wie wir KIP-Millionäre wurden, genauso schnell rann uns das Geld in Luang Prabang auch wieder durch die Finger (Restaurants sind hier etwas teurer als sonst, wahrscheinlich, weil die Stadt touristisch sehr beliebt ist) - Im Vietnamkrieg wurden unzählige (im Millionenbereich) Bomben und Blindgänger auf Laos abgeworfen und noch heute gibt es Landstriche, die nicht bewohnbar bzw. Für die Landwirtschaft unbrauchbar sind, da überall noch Bomben im Boden liegen.- auch in Südostasien wird es mitunter sehr kalt - wir haben wohl ein paar ziemlich „kalte Tage“ (15 Grad, gefühlt 5 Grad) erwischt- Danke heisst „Khop Jai“ ... aber noch schöner klingt „Khop Jai lai lai“ (Vielen Dank)