Veröffentlicht: 07.04.2019
Unsere letzten zwei Wochen der Reise haben begonnen! Da unser Rückflug wieder aus Bangkok geht, treten wir also den Weg Richtung Norden an und wir haben uns dafür entschieden, nochmals nach Kambodscha zu reisen um von dort aus Bangkok auf dem Landweg zu erreichen. So checken wir auf dem Winzlingsflughafen von Lombok ein und kommen uns vor wie auf einem verlassenen Planeten, denn hier sind eigentlich kaum andere Menschen! Unser Flug startet schlussendlich mit fast drei Stunden Verspätung, da unsere Maschine einen kaputten Funk hat - das ist nervenaufreibend, denn wir fahren zwischendurch zur Startbahn, dann gibt es wieder ein Problem, dann fahren wir zurück zum Flughafen, wo dann alles repariert wird. Beim Start schicken wir trotz allem Vertrauen ein Stossgebet zum Himmel, dass wir bitte, bitte nicht abstürzen. Nachts kommen wir in Kuala Lumpur an, wo wir umsteigen müssen, und suchen uns zwischen vielen, vielen anderen Menschen einen Platz auf dem Boden, um ein wenig zu dösen. Dabei werden wir fies von Bettwanzen überrascht, also flüchten wir schnell zum Gate und warten, bis es endlich weitergeht. Irgendwann kommen wir dann in Siem Reap in Kambodscha an. Und es ist so angenehm, an einen Ort zu kommen, der einem vertraut ist - erleben wir seit Monaten schliesslich immer nur neues, neues, neues. Da wir die Ruinen und Tempelanlagen von Angkor Wat natürlich schon bei unserem ersten Besuch ausgiebig erkundet haben, schauen wir uns nun kleinere Dinge in der Umgebung an. Eigentlich wollten wir zum Tonlé Sap-See, doch nach der langen Trockenzeit führt der See an der Stelle, an denen man „schwimmende Dörfer“ besuchen kann fast kein Wasser und zusätzlich dazu rät uns die nette Frau an der Rezeption eher ab, den Ausflug zu machen. Da wir auch im Internet viel Schlechtes gelesen haben (Stichwort „Touristenfalle“), verzichten wir. Dafür besuchen wir am gleichen Tag noch eine Silk-Farm und staunen sehr über die unglaublich aufwendige Produktion von Seide, angefangen bei den Seidenspinnerraupen, über das Aufspannen der einzelnen Seidenfäden, das Weben des Stoffes, das Batik-färben und Weben und Sticken von Mustern. Wenn man all die Arbeitsschritte sieht, versteht man, warum dieses Produkt so teuer und wertvoll ist.
Am nächsten Tag besuchen wir noch das APOPO-Visitorcenter. Die Organisation APOPO bildet afrikanische Riesenhamsterratten in Tansania darin aus, Landminen aufzuspüren und entsendet die sogenannten „Herorats“ dann in Regionen, deren Böden immernoch von Landminen betroffen sind. In Kambodscha liegen noch immer etliche Landminen und nicht explodierte Sprengkörper aus dem Vietnamkrieg in den Böden und machen das Arbeiten auf dem Land für viele Menschen unmöglich oder sehr gefährlich. Die Ratten können den Sprengstoff riechen und sind gleichzeitig leicht genug, um keine Detonation der Minen zu verursachen (die Landminen explodieren bereits bei einer Belastung von nur 3 Kilo).
Ausserdem sind die Ratten sehr zuverlässig und schnell, sodass sie die Fläche eines Tennisplatzes in weniger als 30 Minuten überprüfen können. Ein Mensch mit Metalldetektor braucht für die gleiche Fläche etwa vier Tage. Wir staunen über diese intelligenten und wirklich sehr schönen Tiere und die wertvolle Arbeit der Organisation APOPO (Infos unter www.apopo.org).