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Ein kleines Russland mitten in Vietnam

Veröffentlicht: 04.04.2018

[von Jonas] Eine weitere (und voraussichtlich vorerst die letzte)Nachtfahrt in einem Sleeper später standen wir um 4:45 Uhr morgenszwischen den Hochhäusern Nha Trangs. Mehr als eine Stunde zu frühund noch im Halbschlaf. Dank Google Maps wussten wir schnell, wo wiruns genau befanden und machten uns auf den Weg zu unserem Hotel. Alswir los gingen war noch kaum Verkehr auf den Straßen, aber als dieUhr auf 5 Uhr umschlug konnte man beobachten, wie die Stadtgemächlich aufwachte. Durch die fehlende Straßenbeleuchtung war esgar nicht so einfach, den richtigen Weg auszumachen und dabei daraufzu achten, nicht in irgendetwas rein zutreten. Am Hotel angekommenmussten wir feststellen, dass dieses leider noch nicht aufgewachtwar. Selbst die Security schnarchte auf einer Liege neben derEingangstüre. Wir entschieden uns also zum Strand zu gehen um etwasZeit tot zu schlagen. Zusätzlich hatten wir gehofft, die Sonne übermMeer aufgehen zu sehen. Das hat aber leider nicht funktioniert, da esanfangs noch sehr bewölkt und nebelig war. Trotzdem genossen wir denAnblick des offenen Meeres und sahen dabei zu wie auch der Strandnach und nach aufwachte. Andere Touristen machten Fotos am noch fastleeren Strand und ab und zu kam ein Läufer vorbei.

Der Strand von Nha Trang im Morgengrauen

Die Insel vor Nha Trang im Nebel; auf der Insel ist ein Freizeitpark

Doch langsam bekamen wir Hunger, also gingen wir zurückzum Hotel, was mittlerweile geöffnet hatte, und klärten ab, dasswir gegen einen kleinen Aufpreis auch schon an diesem Tag dasFrühstücksbuffet nutzen durften und taten dies auch direkt. Docheinchecken konnten wir noch nicht, da unser Zimmer leider noch belegtwar. Etwas gestärkt ging es also zurück zum Strand, wo mittlerweileauch die Cafés geöffnet hatten. Wir setzten uns in eines, welcheszu einem Surfclub zu gehören schien und tranken zwei Smoothies(200.000 Dong = 7,11€) und genossen erneut die Meeresluft.

Dann war es so weit und wir konnten endlich einchecken.Auf dem Weg war die Stadt dann endgültig aufgewacht und dasalltägliche Chaos auf den vietnamesischen Straßen hatte sich wiederetabliert. Spätestens auf diesem Weg zum Hotel merkten wir dannauch, dass man diese Stadt auch gut als „Hotelstadt“ bezeichnenkönnte. Ein Hotel reihte sich an das nächste, eins höher als dasandere. Dazu kamen an jeder Ecke riesige Baustellen, an denenvermutlich weitere Hotels in Hochhausformen hoch gezogen werden.Außerdem realisierten wir hier, was wir auch ab und zu im Internetgelesen hatten: Die Stadt wurde dominiert von russischen Touristen.Alles war in kyrillischen Buchstaben beschriftet und selbst wirwurden auf offener Straße auf russisch angequatscht. Doch an unseremHotel angekommen vielen wir erst einmal in einen tiefenMittagsschlaf.

Als wir wieder aufwachten war es schon Nachmittag undum an diesem Tag überhaupt noch was gemacht zu haben gingen wirerneut zur einzigen Artaktion der Stadt: Dem Strand. Wir suchten unsein einigermaßen ruhiges aber sonniges Plätzchen, was gar nichtselbstverständlich war. Die vielen hohen Hotels der Stadt waren sonah und hoch am Strand gebaut, dass sie Nachmittags die Sonne anvielen Stellen des Strandes verdeckten. Auch am Strand ging es weitermit russischen Einflüssen. Nicht nur, dass man eigentlich nurrussisch um sich herum hörte, kamen auch immer wieder Frauen undMänner vorbei, die einem mit aufdringlichem russisch Flyer für dieverschiedensten Beachpartys ins Gesicht hielten. Dazu liefen ein paareinheimische Frauen den Stand rauf und runter und warben ebenfallsauf russisch lautstark für ihre Produkte, die sie mit sich herumschleppten. Diese reichten von billigen Sonnenbrillen bis zu frischgekochtem Mais.

Es war sehr windig und dadurch sehr wellig und so tobteich ein wenig im Wasser bevor wir uns wieder auf den Weg zum Hotelmachten, da es schon Zeit für das Abendessen wurde. Wir zogen alsolos mit dem Ziel irgendwo gutes aber günstiges Essen zu finden.Dabei fiel uns auf, dass auch alle Restaurants ihre Kartenviersprachig gestalteten. Zu dem standardmäßig vorhandenem Englischund Vietnamesisch kam hier noch Chinesisch und natürlich Russisch.

Wir mussten feststellen, dass die Stadt etwas teurerwar als wir gewohnt waren. Letztendlich entschieden wir uns aber fürein kleines Lokal, dessen Karte uns am meisten ansprach. Also setztenwir uns rein. Doch kurz bevor wir unsere Bestellung aufgeben wolltengab es einen erschreckenden Knall, die Musik verstummte und das Lichterlosch. Doch nicht nur in unserem kleinen Lokal. Ein Blick auf dieStraße zeigte, dass die ganze Stadt plötzlich ohne Strom war.Allmählich gingen die Lichter an den großen Hotels wieder an, dadiese anscheinend über Notstromaggregate verfügten. Doch unserRestaurant blieb dunkel und die Servicekräfte stellten die Bedienungein. Als sich nach einer gewissen Wartezeit nichts tat entschiedenwir uns etwas anderes zu suchen, da wir langsam echt Hunger bekommenhatten. Doch viele andere Lokalitäten hatten auch keinen Strom,sodass wir uns an einem Sandwich-Stand jeweils ein Sandwich mitHühnchen holten und uns damit auf den Weg ins Hotelzimmer machten.Als wir unser Hotel erblickten sahen wir, dass es auch zu den Hotelsgehörte, die keinen Strom hatten und so mussten wir alle 7Stockwerke zu Fuß erklimmen um in unserem stockfinsteren Zimmeranzukommen. Hier aßen wir die Sandwiches und tranken ein Bier, dasswir zuvor im Supermarkt gekauft hatten (12.000 Dong = 0,43€ proFlasche).

Nha Trang ohne Strom

Als wir uns dann nach einer Zeit der Langeweilebettfertig machen wollten, ging der Strom und damit das Licht in dergesamten Stadt plötzlich wieder an. Von draußen war lauter Applaus,aber auch Gelächter zu hören, da das ganze über 2 Stunden gedauerthatte.

Am nächsten Tag ist kaum etwas passiert. Er war alsStrandtag geplant und genau das haben wir auch umgesetzt. Dafürmieteten wir uns 2 Liegen am Strand (100.000 Dong = 3,57€) für dengesamten Tag. Und dann war Urlaub, klassischerStrandurlaub!
Nachmittags organisierten wir dann auf dem Rückwegnoch unsere Weiterreise nach Mui Ne für den Folgetag, sowie dieFahrt nach Ho-Chi-Minh-Stadt einen weiteren Tag später (insgesamt436.000 Dong = 15,56€).

Leider fuhr morgens nur ein Bus nach Mui Ne, und zwarum 7:20. Da wir eine halbe Stunde früher einchecken mussten hieß esalso mal wieder früh aufstehen und nach einem kurzen Frühstückmachten wir uns auch schon auf den Weg zum Busunternehmen, wo der Busdann auch pünktlich abfuhr. Es war mal wieder ein Sleeper, sodasswir auf der 4 stündigen Fahrt beide noch etwas Schlaf bekamen. Kurzvor Mui Ne fuhren wir dann an einer der Attraktionen der Stadtvorbei: An den roten Sanddünen. Etwas weiter nördlich und abseitsder Straße gibt es diese auch in weiß. Sie sind deutlich größerund die Hauptattraktion der Stadt. Sie erinnern einen angeblich aneine große Wüste, jedoch mitten in Vietnam am Meer. Aber da wir nurknapp 24 Stunden in Mui Ne hatten war uns das alles zu knapp und wirentschieden uns den Tag einfach am Pool und am Strand unseres Resortszu verbringen. Wir hatten eine Bungalowhälfte in einer kleinenGartenanlage direkt am Meer. Der Unterschied zu Nha Trang wargigantisch. Nach Hochhäusern ohne Ende war Mui Ne eine Ansammlungkleiner, ruhiger Anlagen. 

Der Strand von Mui Ne, ein einzelner Jetski liegt im Sand, Bäume hängen über den Strand

Pool in der Gartenanlage

Blick durch die Pflanzen auf dem Stand, wo Franzi auf einer Liege liegt

Ein Korbboot mit Vietnam Flagge fährt am Stand in Mui Ne vorbei

Im Internet fanden wir dann heraus, dass eshier auch einen sehr guten Döner geben soll und da wir schon ewigkeinen mehr hatten und recht hungrig waren, machten wir uns auf denWeg dahin. Es war nicht weit und am Restaurant angekommen merktenwir, dass es anscheinend ebenfalls eines der Attraktionen der Stadtwar. Es war zwar nicht besonders groß, doch brechend voll. Der Kebab(60.000 Dong = 2,14€ pro Kebab) war wirklich lecker und mal wiederwas anderes.

Den Rest des Tages verbrachten wir dann in unseremResort am Pool und Strand und machten einfach nur Urlaub, bevor unserBus am Nachmittag des nächsten Tages nach Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt)aufbrach. Dieser war endlich mal wieder ein normaler Bus, mitnormalen Sitzplätzen und auch dieser fuhr pünktlich ab.

Unsere ersten Eindrücke der größten Stadt Vietnamsfindet ihr dann im nächsten Blog, also bleibt dran!

Bis dahin

Franzi und Jonas

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