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Die Tempelanlage Angkor in Siem Reap

Veröffentlicht: 20.12.2018

Nach Siem Reap sind wir vor allem wegen den weltberühmten Tempelanlagen in Angkor gereist. Der bekannteste Tempel unter ihnen ist der Angkor Wat.

Für unseren Besuch haben wir 2 Tage eingeplant. Da sich die Anlagen auf über 200 Quadratkilometern erstrecken, entschieden wir uns vorab einen Tuktuk-Fahrer zu engagieren. Im Nachhinein eine Investition, die sich mehr als gelohnt hat.


Tag 1 - Der Small Circuit

Am ersten Tag holte unser Fahrer Viti uns pünktlich morgens um 4:30 Uhr am Hotel ab. Wir wollten auf jeden Fall den Sonnenaufgang über Angkor Wat vom Seerosenteich aus bewundern - ein weltbekanntes Fotomotiv. Zuerst fuhren wir zum Ticketverkauf. Die Schalter öffnen um 5:00 Uhr. Wir hatten Glück, dass es noch nicht so voll war (wenn auch die bahnhofsähnliche Halle bereits stark gefüllt war) und die Mitarbeiter schon zehn Minuten vor fünf mit dem Verkauf begannen.

Man kann sich zwischen einem 1-, 3- oder 7-Tages-Pass entscheiden. Wir entschieden uns für den 3-Tages Pass, da dieser mit 62 Dollar, die günstigste Variante für unseren zweitätigen Besuch war. In der Region Angkor sind über 1.000 Heiligtümer und Tempel zu finden, somit ist ein mehrtägiger Besuch auch sinnvoll. Mit Tickets in der Hand und einem frischen Fahrtwind um die Ohren kam wir am Seerosenteich eine halbe Stunde später in noch völliger Finsternis an. Wir waren jedoch nicht die ersten. Die vorderen Reihen mit uneingeschränktem Blick waren schon belegt und wurden verteidigt. Ein kleines Fleckchen rechts am Rand konnten wir dennoch ergattern und warteten, dass die ersten Sonnenstrahlen Angkor erreichten. Hinter uns kam noch eine ganze Flut an Tuktuks, Autos, Bussen und Rikschas. Als Flo nach einiger Zeit im Hellem dann feststellte, dass es das jetzt wohl gewesen sei mit Sonnenaufgang waren nicht nur wir enttäuscht, sondern auch die deutschen Touristen vor uns. Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Heller, scheinender, roter und spektakulärer.

Schnellen Fußes spurteten wir zurück zum Parkplatz statt wie die meisten anderen direkt Angkor Wat zu erorbern. Unser Fahrer schlug dies vor, um einen kleinen Vorsprung zu haben. Auf Wunsch würde er uns Nachmittags wieder in Angkor Wat vorbei bringen. Wir starteten also mit Vollgas in den "Small Circuit", der Rundfahrt im inneren Kreis der Anlage, aber in umgekehrter Reihenfolge. Um es vorweg zu nehmen: DAS war eine sehr sehr gute Idee!

Viti fuhr uns zunächst zum 2 Kilometer entfernten Ta Phrom. Dieser Tempel kommt einigen vielleicht aus dem Film Tomb Raider bekannt vor. Hier suchte Lara Croft ein Relikt und wir suchten schöne Reliefs. Der Tempel und das dazugehörige Kloster sind von riesigen Bäumen und deren Wurzeln überwuchert und strahlen eine atemberaubende Schönheit aus. Man kann in Bilder nicht einfangen, wie atemberaubend hier Natur, Kultur und Vergangenheit verbunden sind. Wir waren zudem die ersten hier und hatten so Gelegenheit zu genießen und unsere kleine Mission zu erfüllen. Wir haben im Vorfeld gelesen, dass es hier ein sagenumwobenenes Stegosaurus-Relief gäbe. Nach einigem Suchen wurden wir fündig!

Unserer Fahrer wartete gemütlich in einer im Tuktuk aufgespannten Hängematte vor dem Tempel auf uns und fuhr uns zügig weiter zu den nächsten Spots. Wenn es mehrere Ausgänge gab, ließ er uns am Eingang raus und sammelte uns auf der anderen Seite wieder ein.

Besonders beeindruckend fanden wir im Small Circuit den Banyon-Tempel. Hier stehen meterhohe Türme aus Stein, in denen großflächige Gesichter eingemeißelt sind. Über 200 sollen es insgesamt sein. Wir sind außerdem positiv überrascht, dass man fast überall lang laufen darf und dass es nicht zu voll ist. Für die meisten zählt eher Angkor Wat als DAS Erlebnis und bei den über 30 Grad und praller Sonne ist das Umherwandern in den Ruinen auch nicht allzu entspannend.

Im Schatten genossen wir danach eine frische Kokosnuss. Beim Transport der riesigen Steinbrocken halfen im 12. Jahrhundert auch Elefanten (und Sklaven). Dass auch heute noch Elefanten um die Anlage traben und dabei Touristen und einen Führer mit Elefantenhaken bewaffnet tragen stößt uns bitter auf. Noch immer scheint diese Tierquälerei allzu beliebt zu sein.

Gegen 16 Uhr waren wir nach zahlreichen weiteren Tempeln und dank der erbarmungslosen Hitze ziemlich kaputt und wollten zum Hotel. Zu dem Zeitpunkt waren wir auch bereits 11 Stunden in Angkor unterwegs. Wir verabredeten mit unserem Fahrer also eine Verschiebung von Angkor Wat auf den nächsten Tag.


Tag 2 - der Big Circiut

Um 5 Uhr früh trafen wir uns zu dritt und starteten erneut in das Abenteuer Angkor Wat. Diesmal suchten wir uns einen Platz links am Teich und warteten bis die Sonne auch wirklich zu sehen war, um ein paar Bilder zu schießen. Wir wurden belohnt und konnten einen klaren Sonnenaufgang sehen. Heute standen keine Wolken am Himmel und die Sonne zeigte sich in schönsten Farben. Anschließend besichtigten wir dann Angkor Wat. Alleine für die Reliefs der äußeren Galerie könnte man Stunden bzw. eher Tage brauchen, so vielseitig und gut erhalten sind sie. Der Anstieg auf die Spitze des Tempels lässt uns direkt wieder ins Schwitzen geraten. Aber die Aussicht lohnt sich. Angkor Wat alleine für sich ist schon so beeindruckend und riesig.

Danach ging es wie gestern bereits von Tempel zu Tempel mit dem Tuktuk. Diesmal fuhren wir den Big Circuit. Die Anlagen waren kleiner und zum Teil nicht mehr ganz so gut erhalten. Das tut der Schönheit aber keinen Abbruch.

Gegen Mittag ließen wir uns wieder zurück nach Siem Reap fahren. Auch heute waren wir zu der Zeit bereits sieben Stunden unterwegs.


Fazit

Angkor ist auf jeden Fall eine Reise wert! Selbst der 7-Tage Pass (kann innerhalb von 30 Tagen beliebig eingesetzt werden) hat seine Daseinsberechtigung, da es so unzählig viel zu entdecken gibt. Durch die Weitläufigkeit und die teilweise steilen und anstrengenden Anstiege wird die Masse an Besuchern recht gut entzerrt und man hat viele private Momente und kann sich auch hin und wieder ein schattiges Plätzchen suchen. Bei den Anlagen und auch auf dem kilometerlangen Wegen dazwischen gibt es unglaublich viele kleine "Restaurants" in den Familien Frühstück und Mittag anbieten, sodass man sich auch für längere Pausen gut niederlassen kann. Zwar kann man auch per Fahrrad durch Angkor fahren, jedoch ist das aufgrund der Weite und vor allem aufgrund der Hitze ein ambitioniertes Unterfangen. Durch unseren Fahrer hatten wir nicht nur allzeit einen frischen Fahrtwind im Gesicht auch kühles Wasser hielt er für uns nach jedem Tempel bereit. Viti war zudem ein super Guide, der uns immer wieder an die Route erinnerte und einige gute Tipps gab. Vielen Dank an Viti!

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