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Santa Marta x Cartagena

Veröffentlicht: 15.03.2019

Der Flughafen von Santa Marta liegt direkt an der Küste und so war ich mir beim Blick aus dem Fenster nicht ganz sicher, ob wir wirklich an Land landen oder direkt im Meer. Aber alles ging gut und wir hatten direkt aus dem Flughafengebäude den ersten Blick auf die Küste. Der Flug verlief diesesmal auch sehr gut und wir kamen relativ entspannt an. Nach einer kurzen Taxifahrt erreichten wir unser Hotel.

Diesesmal wurden wir jedoch nicht wie so oft in Kolumbien recht schroff und unfreundlich begrüßt, sondern mit einem breiten Lächeln. Die Dame an der Rezeption war super freundlich und sprach akzentfrei englisch. Kurz danach kam noch ein Mann mit zwei Begrüßungsgetränken und sprach plötzlich deutsch mit uns. Er hatte drei Monate in Berlin-Steglitz gelebt, dort an einer Waldorfschule ein Praktikum gemacht und konnte daher recht gut deutsch. So klein ist die Welt manchmal. Als er uns noch das Zimmer zeigte, waren wir beide hin und weg. Ich glaube so ein schönes Zimmer bzw. eher eine ganze Wohnung, hatten wir auf unseren Reisen bisher noch nie. Diesmal passte so gut wie alles und wir fühlten uns ab der ersten Minute pudelwohl.

Danach liefen wir etwas in die alte Kolonialstadt von Santa Marta und aßen ein günstiges Mittagsmenü in einem Restaurant. Da es aber unheimlich heiß war in Santa Marta, zögerten wir nicht lange, gingen zurück zum Hotel, schwangen uns in die Badesachen und genossen ein kühles Bad im Rooftop-Pool. Nachdem wir wieder trocken waren, gingen wir noch zum Supermarkt und kauften etwas zum Abendbrot ein. Unerwartete hatten wir auch hier eine eigene Küche in der Unterkunft und so gab es Bratkartoffeln mit frischem Salat zum Abendbrot. Abends schauten wir dann noch eine Serie und schliefen zeitnah ein.

Der nächste Tag startete mit einem hervorragendem und obstreichem Frühstück auf dem Rooftop. Wir wollten möglichst die noch etwas kühleren Morgenstunden für eine Sightseeing-Tour durch Santa Marta nutzen. Die belebte Hafenstadt war die erste spanische Siedlung in Kolumbien. Leider hat sie ziemlich viel Glanz verloren und war nicht wirklich ein Highlight für uns. Da es trotz der noch recht frühen Tageszeit bereits super heiß war entschieden wir nach einem Spaziergang durch die Gassen, zurück zu unserem tollen Hotel zu gehen und dort etwas Zeit im Pool zu verbringen. Am Nachmittag suchten wir nochmal ein Café auf und liefen zur Statue von Valderrama, dem wohl bekanntesten kolumbianischen Fussballstar, welcher in Santa Marta geboren wurde. Bis auf die Statue habe ich keine Bilder in Santa Marta gemacht, da es nicht wirklich fotogen war. Den Abend ließen wir dann wieder mit Kochen und Serien gucken ausklingen. Wir waren uns einig: Santa Marta ist keine Reise wert, das Hotel aber schon!

Am nächsten Morgen aßen wir in Ruhe Frühstück und fuhren mit dem Taxi zum Busbahnhof. Fünf Stunden später kamen wir mit dem Bus in Cartagena an. Cartagena ist eine Hafenstadt an der Karibikküste Kolumbiens. Zum Meer hin liegt die im 16. Jahrhundert gegründete ummauerte Altstadt mit großen Plätzen, Kopfsteinpflasterstraßen und bunten Kolonialgebäuden. Weiterhin ist sie eine der beliebstesten Ausflugsziele in Kolumbien. Wir waren jedoch am Anfang etwas geschockt, denn unser Bus hielt ca. 15 Kilometer außerhalb von Cartagena. Den Weg welchen wir mit einem Taxi zurücklegten erinnerte uns stark an viele Ecken in Südostasien. Überall Müll, üble Gerüche, kaputte und zerfallene Häuser und Armut soweit das Auge reicht, vom chaotischen Verkehr und der Lautstärke ganz zu schweigen. Als wir jedoch dann unser Hotel erreichten, welches nur etwas außerhalb der Altstadt liegt, änderte sich das Bild wieder.

Am Abend liefen wir noch in Richtung Altstadt um etwas zu essen. Da bereits die Dunkelheit angebrochen war, erkannten wir jedoch nicht viel. Wir liefen durch ein Backpackerviertel, in dem sich Hostels, Restaurants und Bars dicht aneinander drängten und aßen letztendlich eine Kleinigkeit. Danach ging es zurück zum Hotel und wir schliefen zeitig ein.

Den zweiten Tag in Cartagena nutzen wir für eine ausgiebige Sightseeing-Tour durch die Altstadt. Obwohl uns auch hier die große Hitze zu schaffen machte, genossen wir es, uns durch die Gassen in der Altstadt treiben zu lassen. Die Altstadt von Cartagena ist wirklich sehr schön. Überall stehen bunte Häuser, mit Balkonen die von wunderschönen Pflanzen überwuchert sind. Ich erinnerte mich an meine Zeit in Kuba, aber auch in Dubrovnik zurück versetzt. Das Tageshighlight war wohl aber die Sichtung eines Faultierpaares und weiterer exotischer Tiere in einem Park mitten in der Stadt. Wir verbrachten bestimmt eine Stunde damit, die Tiere zu beobachten und ausgiebig zu fotografieren. Ein Guide von einer Gruppe sagte, dass man wohl nie wieder die Möglichkeit haben wird, so nah an ein Faultier zu kommen. Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder am Hotelpool. Gegen Abend liefen wir zurück in die Altstadt um die Stimmung bei der Dämmerung einzufangen. Wir machten natürlich auch nochmal einen Abstecher zu dem Park, in dem inzwischen auch die Faultierbabys zu sehen waren.

Den heutigen Tag nutzten wir dafür, ein paar Mitbringsel zu besorgen und gegen Abend wollen wir in die Altstadt etwas essen gehen. Morgen fliegen wir dann zurück nach Bogota und verbringen dort noch eine Nacht, ehe es Sonntag Nacht zurück in Richtung Deutschland geht. Dies wird vermutlich der letzte Beitrag aus Kolumbien sein und daher schreibe ich noch ein kleines kurzes Fazit.

Fazit Kolumbien

Alles in Allem hat uns Kolumbien schon sehr gut gefallen. Es gibt hier tolle Landschaften, eine artenreiche Tierwelt und vor allem für mich als Kaffeeliebhaber ist es einfach toll, jeden Tag in süßen kleinen Cafés einzukehren. Das Essen ist etwas gewöhnungsbedürftig und vorallem Gerda hat sich oft kulinarisch nach Asien zurück gesehnt. Ich hingegen fand auch das mais-, bohnen- und fleischlastige Essen ganz lecker. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die große Abwechslung auf unseren Stationen. Vom kühlen Hochland bis zur Karibikküste hat Kolumbien hier wirklich alles zu bieten. Wenn man zudem bedenkt, dass Kolumbien vor kurzer Zeit noch zu einem der gefährlichsten Länder der Welt zählte, ist es einfach beeindruckend wie sich das Land in kürzester Zeit entwickelt hat. Wenn die Entwicklung so weiter geht, steht Kolumbien eine blühende Zukunft bevor und ich denke es wird auch bald ein Trend-Reiseland.

Der Tourismus ist aktuell noch nicht so weit verbreitet. Das merkt man immer mal wieder am Miteinander (gerade in Hotels und Restaurants leider). Andererseits hat das aber auch gute Seiten. Viele unserer persönlichen Highlights (z.B. der Archäologiepark St. Agustin und das Cocora Valley) waren absolut nicht überlaufen und man hat die "Standard-Fotos" nicht schon unzählige Male auf Instagram gesehen.

Mit unseren Spanischkenntnissen von vielleicht 20 Wörtern und Phrasen sind wir dagegen sehr gut zurecht gekommen und der kurze Sprachkurs in Havanna hat sich definitiv ausgezahlt. Ich werde auf jeden Fall wieder nach Südamerika reisen. Kolumbien ist meiner Meinung nach ein sehr gutes Einsteigerland für diesen Kontinent. Vielleicht folgen eines Tages noch Reisen nach Chile, Argentinen oder Brasilien. Für mich alles spannende Ziele.

Ist dies der letzte Beitrag aus Kolumbien, so wird es wohl auch einer der letzten Beiträge auf diesem Blog sein. Wenn wir wieder in Berlin sind, habe ich mir vorgenommen nochmal einen ausführlichen Rückblick auf mein erlebnisreiches Jahr zu schreiben. Also: Solange ich hier noch nicht Goodbye geschrieben habe, wird es auch noch etwas zu lesen geben.

Bis die Tage!

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