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Offroad Nord-Argentinien

Veröffentlicht: 25.01.2017

Nachdem wir einige Tage befürchten mussten, dass wir aufgrund der Straßensperrung die argentinische Salzwüste Salinas Grandes nicht besichtigen konnten, bekamen wir doch noch grünes Licht für die Tour an unserem letzten Tag im Norden Argentiniens, da die Straße für den Tagverkehr am Vortag wieder geöffnet wurde.

So sind wir dann bereits morgens um halb 8 am Hostel abgeholt worden. Zu unserer Überraschung hat uns unser Guide gleich zu Beginn informiert, dass wir die Tour (Rundkurs von ca. 500km) in die andere Richtung fahren werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir geglaubt, dass wir die 7-farbigen Hügel um Purmamarca nicht zu Gesicht bekommen, da wir bis dahin geglaubt hatten, dass der Rückweg identisch mit dem Hinweg sei. Nach recht kurzer Fahrt haben wir dann das gesamte Ausmaß der kürzlich stattgefundenen Naturkatastrophe gesehen und den Grund für die Straßensperrung. Durch den anhaltenden Regen hatte sich eine Schlamm- und Geröll-Lawine gebildet, die eine Ortschaft und die Straße unter sich begraben hatte. Teils waren neben der inzwischen freigeräumten Straße bis zu knapp 2m hohe Schuttberge und wir konnten uns vorstellen, wie schrecklich das gewesen sein muss und nach wie vor ist.


Weiter ging es dann in das hübsche aber auch sehr touristische Anden-Dörfchen Purmamarca, wo wir die einzigartigen Farben der Hügel und Gesteine aufgrund von unterschiedlichen enthaltenen Mineralien und Erzen bewundern konnten, wie bspw. den 7-farbigen Hügel.



Nach kurzem Aufenthalt ging es dann steil und kurvig bergauf, wobei wir einen Teil der Strecke tatsächlich noch von 2 Anden-Condoren begleitet wurden. So haben wir in 35km ca. 2.000 Höhenmeter überwunden auf den höchsten Punkt der Tour. Angekommen an dem höchsten Punkt der Tour auf 4.170m über dem Meeresspiegel haben wir einen kurzen Stopp für ein Beweisfoto eingelegt. Auf dem Weg hinauf haben wir fleißig Coca-Blätter im Mund gehabt, die den durch die Höhe verursachten Kopfschmerzen vorbeugen da sie den Sauerstofftransport in das Gehirn unterstützen. Geschmacklich war es zwar kein Highlight, aber zumindest hatten wir keine Probleme =)




So wie es bei uns eine Baumgrenze in den Bergen gibt, existiert in den Anden eine Kakteen-Grenze, die bei ca. 3.500m liegt. Auch die Temperaturen waren trotz der großen Höhe sehr angenehm. Danach ging es weiter in die lang ersehnte Salzwüste. Die Salinas Grandes del Noroeste liegen im Grenzgebiet der Provinzen Salta und Jujuy in einem Hochtal. Der etwa 212km² große See entstand vor 5-10 Mio. Jahren im Zuge tektonischer Veränderungen am Ostabhang der Anden, wodurch mehrere Flüsse Ihren Abfluss verloren und heue die Hauptquelle der Salinas Grandes bilden. Die Salzwüste war ebenfalls nochmals ein absolutes Highlight und wir konnten einige schöne Bilder machen, bei denen auch die auf der letzten Tour gekaufte Weinflasche zum Einsatz kam =) Leider war der Aufenthalt mit ca. 30 min für unseren Geschmack viel zu kurz und so konnten wir einige Motive leider nicht ausprobieren. Ein Ziel für zukünftige Reisen bleibt daher nach wie vor die große Salzwüste Salar de Uyuni in Bolivien =)








Nach dem Besuch der Salinas Grandes stand für uns die Weiterfahrt nach San Antonio de los Cobres an. Unser Guide hatte uns morgens nicht zu viel versprochen, als er meinte, dass wir nachmittags für 2-3 Stunden auf einer „unpaved road“ also einer „nicht geteerte Straße“ unterwegs seien. Die Fahrt war alles andere als gemütlich und absolut nichts für schwache Nerven. Des Öfteren hatten wir die Befürchtung, dass wir das nicht heil überstehen werden, da auch der Fahrer, der offensichtlich an solche Straßenverhältnisse gewöhnt war, nicht unbedingt langsam gefahren ist =D Ganz ungefährlich war die Strecke nicht, wie das folgende Bild beweist…

Nichts desto trotz konnten wir bei der Fahrt auch noch unzählige freilebende Lamas bewundern und sind schlussendlich heil in San Antonio de los Cobres (Startpunkt des Zugs über den Wolken) angekommen. Hier hatten wir ca. 1h Aufenthalt, bevor es auf den Rückweg nach Salta ging. Für den Rückweg mussten wir die gegenüberliegende Bergkette überwinden und waren abermals jenseits der 4.000 Meter. Anschließend ging es fast nur noch bergab, bis nach Salta auf 1.187 Meter.



Auf der Rückfahrt haben wir nochmals einige sehr schöne Stops eingelegt bevor wir abermals ein von Erdrutschen geschädigtes Gebiet durchquert haben. Dies ist aber in der Regenzeit laut Guide keine Seltenheit und die Straßen könnten durch aus auch in schlechterer Verfassung sein. Das möchten wir aber definitiv nicht wirklich erleben ;-) Bewundernswert war auch die Hilfsbereitschaft der Touri-Unternehmen. Die Fahrt auf den Schotterpisten hatte den Bus vor uns ein Rad gekostet und der resultierende platte Reifen wurde in Gemeinschaftsarbeit von 4 Busfahrern verschiedener Busse repariert. Anschließend ging für alle Busse die Heimreise weiter.




Nach gut 13h unglaublich abwechslungsreifen und mit Adrenalin-gefüllten Stunden sind wir dennoch froh gewesen, wieder heil, aber müde in unserem Hostel in Salta angekommen zu sein. Die Tour hatten wir über Tiamar Travel gebucht, wobei sowohl die Organisation als auch der Guide sehr zu empfehlen sind. Umgerechnet hat uns die gesamte Tour ca. 50€ pro Person gekostet, was anhand des erlebten ein wirkliches Schnäppchen war. Kleine Notiz am Rande: Wir hatten die Tour bereits für 790 Peso gebucht, ein paar Tage später hätte sie pro Person 895 Peso gekostet, also 6,75€ mehr. An dieser Stelle bekommt man einen kleinen Einblick in die hiesige Inflationsrate :-P
















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