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Zweimal Coral an zwei Wochenenden

Veröffentlicht: 24.11.2019

Die letzten Wochen waren sehr Erlebnisreich und sind schnell vergangen. Das Leben ist so bunt hier , die Zeit verfliegt wie im Flug. Ich lerne hier jeden Tag so viel, sehe Neues, unterhalte mich mit Menschen, probiere was seltsames zu Essen oder bin einfach nur mit dem Kopf voll in meinem Forschungsprojekt. Das kann ich euch gar nicht alles berichten, ich muss selbst erstmal die Zeit finden meine neuen Erfahrungen zu verarbeiten.

Aber trotzdem ist man nicht oft in Südamerika und so beschloss ich die letzten zwei Wochenenden etwas ruhiger in Valdivia zu verbringen. Einen Tag einen Halbtagesausflug, den Anderen Daheim. (denn Sonntag war komischerweise auch immer Regen angesagt)

Auf nach Coral!

Letztes Wochenende genoß ich meine Zeit allein und fuhr mit der Fähre nach Corall. Das ist ein kleiner Fischerort auf der anderen Seite der Flussmündung von Valdivia. Das Highlight dort ist die Ruine eines historischen Castillos, was in der Vergangenheit von Angreifern schützen sollte.

das Castillo in Coral

Dort sprießen gerade aus den Wänden wunderschöne zarte Blumen.


Nachdem Besuch wollte ich in die Innenstadt, um einen Kaffee zu trinken.. und stolperte geradewegs in die Kunstschule von Coral herein. Ich wurde sehr freundlich empfangen und mir wurde alles erklärt was man hier so gestalten kann und ich könnte doch gleich an einem Workshop teilnehmen.

Druckwerkstadt in der Kunsthochschule

Es gab Keramik, Druckkunst auf Papier und im ersten Stock malten junge Mädchen sehr beeindruckende Ölgemälde. Coral bekam einen Fond für die Materialien, sodass es für die Bewohner frei ist sich dort kreativ auszuleben. Ich finde es super schön und auch wichtig, dass es solche Angebote gibt. Und ich bin sehr dankbar, dass es für mich auch die Möglichkeit gab, in diesem Projekt mitzuwirken.

Natürlich war ich gleich Feuer und Flamme, nach meinem Kaffee kehrte ich zurück, um meinen Pullover zu bedrucken. Die Frau des Leiters nahm sich zwei Stunden für mich allein Zeit und erklärte mir ganz Geduldig den Prozess. Und ich finde das Resultat kann ich sehen lassen.

mein "neuer" Pulli

Das zweite Wochenende verabredete ich mich mit einem deutschen Freund, der hier Tourismus studiert. Es sollte nach Chaihuin gehen. Das ist ein atemberaubender Strand hinter, wo ein weiterer kleiner Fluss in den Pazifik mündet.

Nach einigen Startschwierigkeiten, denn mein Kumpel, meinte einen direkten Bus zu kennen, der uns dann zu einer Straße „Chaihuin“ in Valdivia führte, kamen wir doch noch da an wo wir hinwollten. Diesmal ging es mit der großen Autofähre (ich wusste gar nicht, dass diese existiert) wieder nach Coral, von dort aus sollte es einen Bus geben. Nur am Wochenende ist der Transport dahin eher nicht existent. Nachdem wir einige Kilometer mit einem Transporter zurückgelegt haben, erhaschten wir doch noch einen Bus. Wir waren dort allein mit dem Busfahrer und seiner Frau und führten die üblichen Smalltalkgespräche, die immer sehr herzlich sind.

Aussicht auf dem Weg nach Chaihuin


Endlich angekommen in Chaihuin, der Strand war quasi Menschenleer, was leider auch bedeutete, dass kein Imbiss offen hatte. Aber nicht schlimm, ich teilte meine Karotten mit Arlean ;).

Wir hatten fast den gesamten Strand für uns.

Über Dünen führte und der Weg zu einem kleinen Botanischen Garten an der Küste. Regenwaldfeeling und schroffe Felsformationen auf einem Wanderweg von einer Stunde, unglaublich.

schroffe Felsformationen
kleiner Park mit Regenwaldfeeling

Auf dem Rückweg fragte Arlean ganz spontan einen Fischer, ob er uns auf die andere Seite rüberudern würde. Und na klar in Chile ist das möglich.

kostenlose Fahrt im Ruderboot

Zurück nach Corall ging es dann per Anhalter und mit einer kleinen Fähre (von der Arlean nichts wusste :D) zurück nach Neblia. Dort auf der „Feria“ noch frischen Lachs und Empanadas machten den Tag echt perfekt.

Witzig war, das wir an diesem Tag quasi alle Transportarten genutzt haben. Wir sind Bus, Transporter und Collectivo (eine Art Taxi in Valdivia, dass nur bestimmte Routen fährt) vom öffentlichen Nahverkehr gefahren. Autofähre, kleines Boot und Ruderboot ermöglichten uns die Wasserüberquerungen. Und dann natürlich noch im Pickup und im Familienwagen bei anderen Leuten mitfahren. Man sollte eben flexibel bleiben und den Tag auf sich zukommen lassen, dann klappt das alles schon irgendwie. Denn wie sagt Arlean: „Ich hab ja Abenteuer gebucht!“

Frieda (24.11)

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