Veröffentlicht: 02.11.2017
28.10.
vorweg: weit bin ich heute nichtgekommen. Aber der reihe nach. Ein letztes frühstück in gepflegteratmosphäre, die vepse gepackt, und um halb 10:00 uhr bin ichstartklar. Ein schöner morgen, samstag und kaum verkehr in derinnenstadt. Ich tanke noch guten 95iger sprit und weiter geht esrichtung südost.
Alles ist grün um mich rum, obwohl ich die höhenicht verlassen habe. Es könnte alles schön relaxt sein, auchaußerhalb der stadt ist kaum verkehr. Ich erfreue mich meines lebensund meiner vespaamerikasur unternehmung, als die vepse an einembuckel ausgeht.
Das hatten wir bei meiner ankunft hier auch schon.Falsche diagnose? Lag es doch nicht an der zündkerze? Ich nehmediesen aussetzer noch nicht ernst. Sie springt nach drei versuchenwieder an und weiter geht’s. Dann kommt eine polizeikontrolle –die vielleicht dritte während meiner ganzen tour, die mich anhält.Aber es stellt sich schnell raus, dass sie nur neugierig sind undkeine papiere sehen wollen.
Schon beim stoppen geht der motor wiederaus. Ich habe jetzt wenig sinn für fragen nach dem woher und wohin,aber ich reisse mich zusammen. Wir verabschieden uns mit handschlag - das machen die peruaner gern – die vepse springt nach mehrerenversuchen wieder an - und ich fahre weiter.
Also erst einmalvogel-strauss-politik. Vielleicht wird es ja besser. Aber dem istnicht so. bei dem nächsten buckel, bei dem ich einfach ganz vom gasrunter gehen muss, ist feierabend. Sie springt nicht wieder an.
Diedüse – was sonst? Also das übliche procdere, die düse wirdwieder verkleinert, aber die vepse will immer noch nicht.
Anfängerfehler: ich sehe nach demkerzenstecker, weil ich einen blick auf die zündkerze werfen will,er hängt lose rum und ist nicht aufgesteckt. abgeruckelt? ich freue ichmich, dass ich die ursache gefunden und behoben habe.
Sie springtimmer noch nicht an. Die batterie hat nicht endlos kraft und beginntschon zu leiern. An der zündkerze kann es nicht liegen, weilder motor ab und zu schon anstalten macht, anzuspringen. Ich nehmeerneut den kerzenstecker ab, schraube ihn vom zündkabel und stellefest, dass er nicht mehr richtig festgeschraubt ist und nur nochwenige kupferdrähte zu sehen sind. Nicht weiter schlimm. Ich entferne das verwuselte stück, schraube den stecker wieder drauf– sie spingt nicht an.
Um mich herum ist ein mordsgetöse. Alleautos, die kommen, müssen wegen des buckels langsamer werden undwerden beim beschleunigen wieder laut. Die meisten autos haben einenmanipulierten auspuff, der röhrt und der zu dem spiel wer ist amlautesten im land? einen nicht unerheblichen beitrag leistet.
Zu allem überfluss kommen dann noch 5 bis 6 motorräder aufihren frisierten maschinen. Ich setze mich erst einmal hin und raucheeine. Es gibt hier bäume, die kühlenden schatten werfen. Diemomente der ruhe genieße ich und habe dabei einen schönen blick ineinen verwilderten garten.
Ich versuche es wieder – und sieist wieder da. Ich stelle das standgas höher, packe alles wieder einund fahre weiter.
ICH HABE SIE WIEDER ZUM LAUFEN GEBRACHT!
jetzt muss ich improvisieren: Nic auslima, bei dem die vepse in der inspektion war, hat mir für denkühlwasserbehälter noch schlauchreste von einem reifenschlauchgegeben, die mir jetzt helfen können. Ich will mich gerade an diearbeit machen, als eines von diesen frisierten motorrädernvorbeifährt, langsamer wird, wendet und zurückkommt. Kann icheigentlich gar nicht brauchen, ich weiss was zu tun ist.
Schnellstellt sich raus, dass das ein mitarbeiter meines luxushotels ist,der mir seine hilfe anbieten will. „misterrrr, was ist los?“ ichzeige ihm die beiden schläuche – ich kenne einen mechanico inpampas. Da fahre ich hin und bringe den richtigen schlauch mit. eine gute idee. Weitere motorradkumpels kommen, schauen, fragen undeiner von ihnen, der mir als ingenieur vorgestellt wird – hilft mirbei der verstärkung des schlauches mit den schlauchresten aus lima.Als der hotelmitarbeiter zurückkommt - leider mit einem schlauch,der nur auf den luftfilter passt - sind wir fertig. Fotos undverabschiedung.
Die temperaturnadel habe ichim blick und nach einigen kilometern bewegt sie sich wieder nachoben. Sofort halten. Wieder an einer ungünstigen stelle. Ich nehmedas helmfach wieder raus und sehe auf den ersten blick, dass der neueschlauch geplatzt ist. Ersatz ist kein problem. In dem moment hältein pickup und fragt, was los ist. Kein problem, wir helfen dir.Der grund für das platzen des schlauches - so nehmen wir an -ist, dass er mit demmotorblock in berührung gekommen ist. Der umbau ist kein problem, derklemmring sitzt wieder stramm, ich wechsele noch die düse und wirverabschieden uns – mit fotos natürlich. Sein bruder habe inpampas eine werkstatt und er habe auch den richtigen schlauch. Ichbekomme noch die telefonnummer und die zusicherung, dass es in pampasan der plaza de armas ein hotel gäbe.
"ich habe einen bruder in pampas, der ist mechanico. der hilft dir."
Die beiden sind wieder weg,ich packe die vepse wieder auf, erfreue mich an der tollen landschaftund weiter geht es bergauf.
DAS KANN DOCH NICHT SEIN!!!
wieder bewegtsich die nadel nach oben, ich halte auf freier strecke an und seheerneut einen riss im schlauch, obwohl er weit weg vom motorblockgelegt ist und ich ihn noch zusätzlich mit einem kabelbinder darangehindert habe, dass er sich wieder richtung motorblock hinruckelt.Die ursache liegt an dem material. Der schlauch ist zu dünn und demheissen wasser nicht gewachsen. Gut – das einzige, was ich jetztmachen kann, ist rückbau verbunden mit der hoffnung und dem festenvorsatz, die beiden alten schlauchenden auf dem kupplungsstück, so fest wie möglich mit denschlauchschellen zu verbinden. Ich bin immer noch guten mutes. Diesonne scheint, es ist warm, meinen zielort huanta habe ich durchpampas ersetzt und damit den druck aus der ganzen unternehmunggenommen. Damit der motor wenigstens ein wenig abkühlt, setze ichmich an den straßenrand, rauche eine und schaue mir die landschaftan. Bloß keine hektik und übereilten schritte, die nur dazu führen,dass wichtige schrauben etc verloren gehen oder ins nichtswegspringen.
Dieses mal bekomme ich besuch von einem polizei-pickup.Ich bleibe sitzen, warte bis sie über die straße kommen, stehe auf,gebe ihnen die hand und erkläre das fiasko. Im grunde stehlen siemir die zeit. Helfen könnten sie mir nur, wenn sie die richtigeschlauchgröße im kofferraum hätten. Der eine polizist schaut mitsorge nach westen und kündigt regen und kälte an. Ob ich alleinezurecht käme und ahnung von motoren hätte. Mass o menos ist meineantwort und lasse die beiden fahren.
Ich überzeuge mich mit einemblick gen westen und sehe in der tat dunkle wolken auf mich zukommen.Nur die ruhe. Der rückbau klappt gut. Die klemmen sitzen fest.Fester können sich nicht mehr sitzen. Ich lasse den motor laiufen,der perfekt und sofort anspringt und will mittlerweile das drittemal kühlwasser nachgießen als ich merke, dass es nicht bis zurmaximumanzeige reicht. Wasser habe ich keines, also hilft nur externehilfe. Ich stelle mich erst an den straßenrand und winkevorbeifahrenden autos mit dem leeren kühlwasserbehälter zu, dochkeiner hält. Ich stelle mich mitten auf die straße und winke undhabe nach dem dritten vorbeifahrer erfolg. Sie haben sogarkühlwasser. Und als ich wieder einen blick auf die mittlerweilebepackte vepse werfe, sehe ich eine größer werdende pfütze. Jetztist es mit meiner geduld zu ende. Helmfach raus und die diagnose istklar. Die klemmen halten das wasser nicht zurück.
Die insassen desautos – vorne sitzen drei und hinten vier mit einem kleinen kind –schreiten zur tat, erfragen einen kugelschreiber, basteln und bauen.Ich sehe nicht was sie machen, weil sie zu dritt über dem motorarbeiten. Langsam wird es hier oben kalt und windig. Ich gebe demfahrer, der nur im t-shirt arbeitet, meine fliesjacke, die er sichlässig über die schultern wirft. Die drei kommen aber zum ende underklären mir stolz, dass jetzt alles gut sei.
trotz dieser pannenserie, bleibt mir die besonderheit der landschaft nicht verschlossen
von westen braut sich etwas zusammen. wird der polizist recht behalten?
Verabschiedung ohnefoto und weiter geht die fahrt. Und wieder bewegt sich die nadel nachoben. Ich halte kurz an, schaue unter den motor, es bleibt trocken,jetzt kommt eine lange abfahrt ins tal, die einen höhenunterschiedvon 1.000 m überbrückt. mein einziger gedanke ist, motor aus undrollen lassen. So komme ich wenigstens bis nach pampas, schaue in denmotorraum und sehe zwei schläiuche, die ohne funktion im motorraumrumhängen. Gut, für die letzten meter hilft nur noch kabelbinderund agua sin gas gegenüber vom laden.
Hier ist es wieder wärmer,landschaftlich schön, pampas liegt in einem fruchtbaren tal. einesehr angenehme stille empfängt mich. wir sind trocken angekommen!Ich finde ein hotel direkt an der plaza.
die plaza von pampas
Esist das genaue gegenteil von meinem luxushotel der vergangenen vier nächte. Eine kammer, versüffte klos im hof, derboden der kammer ist frisch mit beize gestrichen, die mir in den kopfsteigt, der senor ist nett und gesprächig, die vepse hat ihren platzund ich bezahle ihm 10 soles. Ca 2,60 euro.
Ich esse hühnerschenkelmit pommes, mache einen gang durch die hauptstraße, die noch vollerleben ist. ich werde morgen um 08:00 uhr in der werkstatt sein undhoffen, dass rodrigo den richtigen schlauch da hat. Ein no haywäre wirklich nicht witzig.
Die vepse steht sicher hier im hof– unter sich eine pfütze...
29.10.
Heute ist sonntag und ich bin schonfrüh auf, mich treibt die vepse aus der perdedecke. Geschlafen habeich trotz der gebeizten holzdielen gut und wache ohne kopfweh auf.
flair hat es schon...
Die sanitären anlagen sind nicht benutzbar, so dass ich sogar aufeine katzenwäsche verzichte. Für eine nacht wird das wohl gehen.Der senor ist ein witziger mensch, von dem ich gestern im erstenmoment glaubte, dass er zu tief ins glas geschaut habe. Aber heutemorgen ist er genauso nuschelig in seiner ausdrucksweise, aber nachmehreren versuchen verstehe ich ihn.
Er führt zwar ein hotel mit cochera (abstellmöglichkeit für pkw),aber es kommt mir eher vor wie eine alten-wg. es leben oderübernachten hier aber auch junge, alleinreisende oder alleinstehendegäste. Es gibt hier einen schönen patio, der eingefasst ist voneinem im rechten winkel gebauten zweistöckigen lehmhaus mit balkonin den hof. Eine etwas wackelige treppe führt zu den zimmern, die esaber auch ebenerdig gibt.
die zimmer sind wirklich sehr einfach, aber esgibt steckdosen. Im patio hat der senor alte schweinetröge sehrschön bepflanzt, sein hotel hat atmosphäre, das geld reicht abernicht, um wenigstens die sanitären anlagen zu modernisieren. Eineinstöckiges lehmhaus, in dem auch gelebt und gewirtschaftet wird,schließt den patio zur straße hin ab.
Nach dem frühstück in einem cafegegenüber nehme ich mir ein mototaxi und lasse mich zu dem mechanicorodrigo bringen, dessen bruder mir gestern bei meiner zweitenkühlwasserschlauchpanne geholfen hat.
Ich gehe davon aus, dass erkühlwasserschläuche am lager hat, aber er schickt mich ein paarhäuser weiter zu ramirez, einer ferreteria. Hinter dem ladentischsteht eine schwarz gekleidete peruanerin, die mich erkennendanlächelt. Sie habe mir gestern mit ihren söhnen mit kühlwasserausgeholfen. Ich erinnere mich und bedanke mich noch einmal.
Sieverkauft mir einen benzinschlauch, der denselben durchmesser undumfang hat wie das original. Er ist auch in seinermaterialbeschaffenheit vertrauenserweckender. Kühlschläuche hättensie nicht, aber der benzinschlauch wäre zuverlässig – auch fürheisses kühlwasser.
Zurück bei meinem senior – er heisstcaesar – baue ich ihn die vepse ein und habe sofort publikum. Dieschellen, die ich noch gekauft habe, sind für mich wertlos, weilkeine von den nüssen auf den schraubenkopf passen. Mit einemschraubenzieher lassen sie sich nicht bis zum ende schließen. Einanderer bewohner, der mit opa erwin ähnlichkeit hat – pullover mitv-ausschnitt und hemd – schaut mir interessiert zu. Als alleklemmen und klemmringe versagen, bringt er ein stück kupferdraht,womit ich tatsächlich den schlauch wasserdicht verschließen kann.Nebenbei finden dann noch unterhaltungen statt – insgesamt ist einlustiger vormittag.
links die geniale idee mit dem kupferdraht, rechts der senior des hotels
Ich mache mich auf zu rodrigo. sein torist verschlossen. Seine nachbarn schicken mich zu einem anderenmechanico. Seine aufgabe ist es, den bolzen vom gepäckträger wiederzurück in seine führung zu bringen. Durch die ruckelei auf denbuckelpisten hat er sich verschoben und ist nur auf der einen seitedes gepäckträgers mit ihm verbunden. Doch dann stellt sich raus,dass er nur mit ein paar hammerschlägen neu justiert werden kann.Zur sicherheit wickelt er links und rechts noch draht um den bolzen,damit er sich nicht mehr verschieben kann. Ich versuche ihm dasauszureden, weil die arretierungsringe jetzt an der richtigen stellesitzen, er meint es gut und ich lasse ihn gewähren.
Auch hier wird mir sofort geholfen.Vater und sohn führen die werkstatt und eine kleine ferreteria. Dieeltern sitzen in ihrer ferreteria und haben wenig kundschaft, dersohn – mein mechanico – hat die werkstatt unter sich und gut zutun. Die motos sind für die peruaner ihre existenzgrundlage.Sonntags werden sie wieder fit gemacht für die kommendearbeitswoche. Nur der sonntag ist frei, nicht aber für diemechanicos.
Ich fahre noch zur tankstelle, um denluftdruck auf beiden reifen zu überprüfen. Das ist aber nicht soeinfach wie bei uns. Es gibt kein display an der tankstelle, sondernder kunde muss selbst einschätzen, wann der richtige luftdruckerreicht ist.
Ich komme an einer anderen werkstattvorbei und frage dort, ob sie auch ein messgerät hätten.
Sofort sammelt sich eine traube vonmechanicos und zuguckern um die vepse.
Carlos der maestro und inhabernimmt sich meiner an. Ich erkläre ihm mein problem. Er kenne zweireifenhändler, bei denen ich luft bekommen könne. Er würde mit mirdahin fahren. Aber leider gibt es zwei mal das no hay, die tiendashaben geschlossen.
Wir fahren wieder zurück in seine werkstattt.es gäbe ein messgerät, das nur auf das geöffnete ventil gedrücktwerden müsse und dann erkenne man den vorhandenen luftdruck. Dieluft bekäme ich bei der tankstelle. Ich solle warten, er kümmeresich um das messgerät und wäre gleich wieder hier.
Ich beobachtederzeit das treiben in seiner werkstatt. Zwei seiner 5 söhne undein freund arbeiten heute in der werkstatt mit. Die kids sind 11 bis18 und kennen sich aus:
Ein motorradfahrer kommt mit heraushängendemschlauch aus dem hinterrad. nicht schiebend, sondern fahrend! Sofort sind die kids mit dem richtigenwerkzeug zurstelle, das hinterrad ist schnell ausgebaut und wird in derwerkstatt selbst bearbeitet oder besser gesagt malträtiert. Einewerkbank mit schraubstock sehe ich nicht. Die kids arbeiten auf demlehmboden, stellen sich auf das rad und versuchen den mantelabzuziehen, ein längeres unterfangen, aber das rad hält das aus,keine speiche bricht. nach einer halben stunde sitzt dashinterrad, der kunde ist zufrieden, bezahlt und fährt davon.
Mittlerweile ist carlos wieder zurück, sein sohnemann gibt ihm dasgeld für den schlauchwechsel.
Dann bin ich wieder dran. Erüberreicht mir stolz ein kugelschreiber großes messgerät. Einen mannometer kann ich nicht entdecken und befürchte schon,dass wir uns missverstanden haben, aber dann zieht er eine schwarzekappe ab, öffnet mein ventil und setzt das gerät auf die öffnung.Ein zylinderförmiger stab tritt in erscheinung, auf dem erkennbarwird, wie stark der reifendruck ist.
Ich scheine bei ihm gefallen zu finden,denn er lädt mich zum mittagessen zu sich nach hause ein.
Es ist feierabend, die beiden kids werdenauf sein motorrad gesetzt, der ältere sohn nimmt den freund mit, und wir fahren los. Der himmel bewölktsich sehr schnell.
Sein lehmhaus ist etwas ausserhalb der stadt, diewege dort hin sind später nicht mehr befestigt, am schluss ist es eintrampelpfad, der zu dem haus eines nachbarn und zu seinem führt.Veronika, seine frau um die vierzig macht einen reiseintopf mit huhnund mais, dazu einen gurkensalat.
Seine kinder sind sehr gut erzogen.Das wort des vaters gilt.
Sie müssen nach unserer ankunft ihrehauspflichten erfüllen, während ich mit carlos draussen in seinempatio sitze.
Die verständigung klappt einigermaßen. Sie haben einekatze, die vier junge hat. Sie liegen alle gemütlich in ihremkleinen häuschen - für mich das ideale fotomotiv.
ich liege auf dem bauch, um diese perspektive zu erhalten.
sie dürfen überleben und mussten nicht in den sack
er hat einen esslöffel als esswerkzeug und seine ausbeute ist schoh beeindruckend
Dann gibt esauch noch einen zweijährigen, der bubu genannt wird. Er ist carlosneffe.
Der mittllerweile 21 jährige vater lebe in argentinien, seine19 jährige schwester stephania hier in der nachbarschaft und sei jeden tag da. bubu wachse aber in seiner familie auf und er sei der papa. Carlos ist einfürsorglicher und auch strenger familienvater.
Das essen ist fertig. Wir sitzen ineiner einfachen küche, bubu thront in seinem kinderstühlchen undhat eine art entwickelt, wie er so viel reis und huhn von seinemüberladenen löffel in seinen mund verfrachtet. seine ausbeute istfast 100 % - der rest liegt auf der erde und wird von der katzeentsorgt.
carlos sohn angel beeindruckt mich am meisten. Mit seinen 11jahren weiss er schon, dass er nicht im gescnhäft des vatersmitarbeiten will. Er will agrarökonomie studieren und seinen ingmachen. Er mag tiere und es sei nicht ausgeschlossen, dass er nochvetrinärmedizin draufsetze.
Ein sehr cleverer kerl, der auchdank seiner zahlreichen geschwister eine große menge sozialkompetenzbesitzt. Veronika ist anfangs recht still und werkelt in derküche, während wir mit großem appetitt zu langen.
carlos hat sicheinen zweistöckigen winkelbau hingesetzt. Das bad mit dusche istdraussen. Für die katzenwäsche gibt es unter freiem himmel einen etwa zwei meterbreiten spülstein.
Im erdgeschoss befindet sich die kücheund zwei andere in einander übergehende räume: Derhauswirtschaftsraum mit waschmaschine (!) und in dem anderen stehencarlos andere zwei motoräder.
Der regen hat mittlerweile eingesetzt und zwar rechtkräftig. Carlos kennt das und ist sicher, dass er in ein bis zweistunden vorbei ist. Eigentlich will ich nicht so lange bleiben. Aberes bleibt mir nichts anderes übrig, weil ich keinen anorak undregenhose dabei habe.
Die kids sind im haus verteilt, daskatzenhäuschen steht in der küche, die tür ist auf und es ist malwieder eisekalt. Jetzt kommen die fragen über deutschland, überhitler und die besondere frage, wo er eigentlich begraben sei. Zumglück gibt es google. ich kann ihnen sagen, dass seine asche imosten deutschlands verstreut worden sei.
Der regen hat sich nichtverzogen. Ich nehme das angebot, bei ihnen zu übernachten, an. Esgibt sogar ein gästezimmer. Meinen schlafsack habe ich dabei, sodass für die beiden kein zusätzlicher aufwand besteht. Mich hat daszeitgefühl verlassen und vermute, dass es schon halb 11 ist. Michwundert, dass carlos wieder hunger verspürt und so nach und nach diekids wieder in die küche an den futtertrog kommen. Ich schaue aufmein smartie. Es ist erst halb 8. es gibt wieder reis mit huhn,brötchen mit käse und heissen tee. Der abend neigt sich dem ende.Carlos bringt noch einen freund der jungs auf seinem motorrad nach hause. Seinezwei anderen söhne fahren wieder mit. Nur im t-shirt bekleidet - das muss reichen für die kurze fahrt. Carlos in pudelmütze... bisauf angel sind alle kids motorrad interessiert.
Der älteste sohnstudiert schon und lebt nicht mehr zu hause, der zweitältestearbeitet teilweise in der werkstatt mit und hat schon viele preisefür motocross-rennen gewonnen. Die anderen beiden gehen auch in dierichtung und selbst bubu zieht sich schon einen mtorradhelm an.Veronika fährt nicht selbst, es mache ihr aber spaß mitzufahren...von veronika war da nicht so eine eindeutige aussage zu erfahren.
gegen 9 ist der abend beendet. Ein sehrschöner abend in einfachsten verhältnissen.
Die kids werden einenguten start haben, weil sie – so mein eindruck – eine guteerziehung bekommen. Kein bock oder mache ich spätergibt es nicht. Wenn der vater eine bitte ausspricht wird ihrwiderspruchslos folge geleistet.
Meine erste begegnung mit einerperuanischen familie.