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Isla Mocha: Teil ll - getting comfortable

Veröffentlicht: 22.10.2017

Das Schöne daran sich Sachen selbst aufzubauen ist, dass man alles viel mehr wertschätzt, selbst wenn es eine ganz banale Sache, wie z.B. eine Sitzmöglichkeit ist. Zudem freut man sich über jeden kleinen Fortschritt und wir konnten viele kleine Fortschritte erzielen, Tag für Tag.

Das wichtigste für uns war am Anfang, ein kleines "Wohnzimmer" bzw. eine Küche aufzubauen, in dem wir bequem sitzen können und auch trocken bleiben wenn es einmal regnet. Als uns Marcelo das ganze Grundstück präsentiert hat, stolperten wir auch über eine kleine Lichtung, die zwar noch verwuchert mit Sträuchen war, aber mehrere Bäume um sich hat, welche guten Schutz vor Wind geben. Uns war allen klar: An diesem Platz arbeiten wir und machen ihn zu unserer Küche und zu unserem "Wohnzimmer". Kaum konnte sich jeder diese Möglichkeit, einen Tisch zum Essen und eine Bank zum Sitzen zu haben vorstellen, waren wir auch alle sofort voller Arbeitseifer.

Die Entdeckung der Küche


Dieser Arbeitseifer machte sich auch sichtbar, wir befreiten die Fläche von störenden Sträuchen, machten eine neue Feuerstelle und bauten einen Tisch und zwei Bänke noch am selben Tag. Die Bänke brauchten nicht einen einzigen Schrauben und der Tisch gerade einmal vier. Dies funktionierte durch Marcelos Werkzeug, dass einerseits ein Loch in einen Holzpflock machen kann und andererseits einen Holzpflock so zuspitzt, dass er genau ins andere Loch passt.

Unsere spirituelle Feuerstelle (wir tauschten die Knochen später gegen Steine)

Die Bänke stehen, der Tisch bald 😉


Oh und wie genoßen wir diesen Tisch und die Bänke. Wir saßen am Abendessen, fast wie kleine Kinder, welche sich über eine Süßigkeit freuen, am Tisch und freuten uns einfach so, über eine Sache, welche bei uns einfach selbstverständlich ist. Doch der Tisch ist nicht, die einzige Sache über die wir uns freuen können, denn auch das sensationell gute Essen, welches wir uns Tag für Tag zubereiten, zaubert uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Meine Erwartungen für Essen, beim Campen auf irgendeiner kleinen Insel, ohne wirklich regelmäßigen Import vom Festland, lagen eher bei Dosenfutter und Pasta mit Tomatensauce. Doch die Realität schaute ganz anders aus.

Wir hatten eine Vielzahl von Gemüse und Früchten zur Verfügung, können Hähnchen über dem Lagerfeuer braten, kochen Reis mit dem Gaskocher und bekommen von den Nachbarn frisches, warmes, selbstgemachtes Brot (Brot kann man auf der Isla Mocha nicht kaufen, da jeder Einheimische sein Brot selbst macht) und Eier zu unseren Zelten geliefert und dass ohne irgendwelche finanzielle Absichten, den ersten Sack Brot haben sie uns sogar geschenkt, sondern einfach nur weil sie uns gerne helfen und sich freuen, dass wir hier sind. Ja wir haben wirklich eine Vielfalt und eine Qualität an Essen, mit der ich nie gerechnet hätte und ich schätze gutes Essen immer, doch hier auf einer kleinen Insel, beim Campen, ist gutes Essen einfach nochmal mehr besonders.

Reis mit Tomaten-Avocado-Salat und einem Thunfischsugo


Das gute Essen gibt uns auch die Energie weiter an diesen einzigartigen Platz zu arbeiten. Unsere Küche entwickelte sich von Tag zu Tag. Wir verlegten einen Wasserschlauch zur Küche und stellten uns ein Waschbecken auf, wir bauten Naturwände (viele lange, blättrige Äste zwischen mehren Holzpflöcken fixiert), um uns noch besser vor dem Wind zu schützen, spannten eine Plane zwischen den Bäumen, damit wir auch bei Regen trocken bleiben, gruben ein großes Loch, für ein Fass, welches unser Kühlschrank ist und wir bauten einen Rocket Stove. Ein Rocket Stove ist ein kleiner Steinofen, unserer besteht gerade aus einmal 16 Ziegel, welche so aufgebaut sind, dass vorne ein Loch ist, welches nach oben führt. Vorne steckt man ein paar brennende lange dünne Holzstecken rein und durch den Chimney-Effekt, welcher vertikal gerichtete Lufströmungen verursacht, bekommt man eine schöne große Flamme am oberen Ausgang. Hier kann man nun perfekt die Pfanne platzieren und fast wie auf einer Herdplatte kochen.

Schaut ja schon fast einladend aus

Feuerstelle mit Rocketstove

Unser Kühlschrank

Unser Waschbecken

Der Rocketstove in Betrieb


Ja, unsere Küche hat sich definitiv in einen komfortablen Platz verwandelt, an dem wir gerne unsere Abende, bei einem warmen Lagerfeuer verbringen. 

Antworten (2)

Martina
Das ist ja schon richtig heimelig bei euch. Gutes Essen, wunderschöne Natur...Herz, was willst du mehr. Es möge so oder ähnlich gut für euch weiter gehn. Lg Martina

Andreas
Ja fühlt sich schon fast ein bisschen wie ein zu Hause an. Das hoffen wir auch! 😊 Glg von uns zwei

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