Veröffentlicht: 21.10.2017
Zurück zum Anfang, genauer gesagt zurück zur Vogelscheisse. Denn nun fing ich an zu glauben, dass es Glück bringt wenn man von einem Vogel als Toilette benutzt wird. Wir planten wirklich so gut wie nichts in Chile, sondern suchten uns nur ein Apartment für die ersten paar Tage und dann einen Wwoofing Gastgeber aus. Aus einer Liste mit mehreren hundert Möglichkeiten schrieben wir Marcelo an und dachten dabei eigentlich an die Farm in Colina. Doch wie der Zufall (oder die Vogelscheisse 😉) so wollte fragte uns Marcelo, ob wir ihn nicht auch auf seinem Grund auf der Isla Mocha helfen wollen, und wir sagten dankend zu. Noch ein paar Fakten zur Isla Mocha: Breite: 6 km, Länge: 14km, knapp über 700 Einwohner, ca. 40 motorisierte Fahrzeuge, ansonsten Pferdekutschen, es gibt nur eine Straße und noch ein Fun Fact: die Südseite der Insel, hatte bis vor 3 Monaten noch kein Telefnnetz.
Zurück in die Gegenwart: Am Flughafen angekommen holte uns Marcelos Nachbar Juan am Flughafen ab und brachte uns mit all unserem Kram zu Marcelos Grundstück, ca. 1km entfernt. Als wir dort ankamen, spürte man richtig Marcelos Freude wieder an diesen Ort zu sein. Das Grundstück hat 5 Hektar und eine traumhafte Lage mit Blick aufs Meer, aber auch windgeschützte Senken. Bis auf einen Wasserschlauch, der von einer Quelle im Dschungel, bis aufs Grundstück führt (die Wasserqualität hier, ist mit Tirol vergleichbar) und einen umzäunten Bereich, in dem Marcelo vor 6 Monaten testweise Salat eingepflanzt hat, gab es noch nichts auf dem Grund. Doch Marcelo hatte genaue Vorstellungen wo seine Hütte, sein Haus, die ganzen Fruchtbäume, Veggie-Gärten und vieles mehr hinkommen sollen (siehe Bilder). Obwohl er manchmal etwas verplant wirkt, bin ich mir sicher, dass er es umsetzen wird.
Das wichtigste am Anfang ist, sich einmal komfortabel einzurichten: Zelte aufbauen, Feuerstelle errichten, Essen kochen und einen nächtlichen Ausflug in den Dschungel um die Wasserzufuhr wieder funktionstüchtig zu machen, mehr stand am Anfang nicht an. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum 6km entfernten, einzigen "Supermarkt" auf der Insel, um uns einmal für ein paar Tage einzudecken. Viel zu Fuß gehen mussten wir allerdings nicht, denn der erste Truck der bei uns vorbeifuhr blieb ohne irgendetwas zu tun stehen und nahm uns, hinten auf der Ladefläche, mit bis zum "Supermarkt". Für Essen und einen trockenen Schlafplatz ist also schon einmal gesorgt, Strom haben wir auch (durch Solarpanel und Batterie ) und sogar Internet haben wir verfügbar (Marcelo hat einen kleinen portablen Rooter dabei). Jetzt kann die Arbeit beginnen.