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Arbeit Arbeit.

Veröffentlicht: 18.10.2021

Joah es gibt viel zu tun. Gestern haben wir erst mal den Boden des foxholes rausgerissen, oder eher entfernt. Das foxholes ist der Ort wo die shipmates pennen, ich bin shipmates. Es wird jetzt nämlich eine Heizung eingebaut. Das ist dann für den Januar. Da wird es kalt. Naja und der Boden musste als die Leitungen verlegt waren auch wieder rein. Ist ja kein Zustand ohne Boden. War alles sehr anstrengend so zwischen Stallträgern unterm Boden die Platten loszuschrauben. Das ganze hab ich mit Sam gemacht, oder eher, ich wurde Sam zugeteilt. Sam ist Deckshand, und das erst seit kurzem. Weil er aufgestiegen ist, wurde für mich ein Platz frei. Ich mag Sam.

An sich wird überall Rost abgeschlagen oder weggeflext und der Stahl neu lackiert.

Matthias, auch Tischler, fertigt gerade einen neuen Fockbaum an, das ist für ein vorderes Segel, eine Fock und ein Baum auf einem Schiff beschreibt die untere Führung eines Segels. Er hat meinen größten Respekt für die Arbeit die er da leistet. Nicht sicher ob ich mir das so zutraue. Einen 4 Meter langen Balken rund und zu den enden konisch zu hobeln. Super anstrengend.

Bele, ne linke Zecke aus dem Harz kümmert sich um den Motor. Krasser Typ, hat ne ganze Weile auf der Seawatch gearbeitet. Konnten ziemlich schnell über den Kollektivismus und die Antifa quatschen. 

Der Tag ist so geplant das es von 8 bis 9 Frühstück in der Galley gibt. Das ist sowas wie ne Essküche, in Holz. 

Um 9 Uhr treffen sich alle am Heck, das ist hinten beim Schiff, oder beim Steuerrad. Da werden dann Aufgaben verteilt. So zu 12 Uhr, auch mal ne Stunde später, gibt es dann Mittag, und je nachdem wie lange der Koch brauch endet der Arbeitstag mit dem Abendbrot, so 17 Uhr.

Der Koch, Vincente, ist ne ziemlich angenehme Socke. Kommt irgendwo aus Spanien, super freundlich drauf und zitiert sehr gern "The Big Lebowski". Und das was er kocht ist super lecker. Heute gab sowas wie Kichererbsen-Gemüse-Bratlinge mit Ofenkartoffeln, noch irgend ein Eintopf, selbstgemachten Saucen und Salat. Keine Ahnung, wenn ich in die Galley komme um zu essen, ist das ein Fest.

Die Lebensmittelversorgung stellt für die nächsten drei Monate das kleinste Problem da. 

Zu den "Titeln" an Deck. Alle wissen wer der Captain ist. Der Chef. Das was Cornelius sagt, wird gemacht. Zu Cornelius, er ist sehr angenehm drauf, werde ich später mal ausführlicher schreiben. 

In der Rangliste unter Cornelius ist der/die 1. Maat, oder Offizier*in Basically hat der Captain den großen Plan und hat alles im Blick. Der 1. Maat, das ist Felix aus Berlin, ist dann die Person die das weitergibt. Entweder direkt an die Crew oder an den/ die 2. Maat. Felix hat noch eine spezielle Aufgabe, so wie der/die 2. Offizier*in für die Sicherheit an Bord zuständig ist, aber welche das war weiß ich nich mehr.

Dann gibt es noch den Bosune, das ist der Hausmeister vom Schiff. Einfach für die generelle Wartung am Schiff zuständig. Der wird gerade noch gesucht, also es findet sich keiner.

Dann kommen die Deckhands das sind sowas wie Matrosen. Die haben so von allem ne Ahnung. Und schließlich kommen Menschen wie ich, mit von sehr wenig ne Ahnung.

Generell ist der Umgangston super freundlich, sehr auf Augenhöhe. Klar gibt es eine Hierarchie, aber bisher hat sich noch niemand deswegen aufgespielt. Alle beteuern immer wieder das wenn Mensch bei etwas unsicher ist, einfach zu fragen. Wie sollte Mensch es denn wissen.

Ebenso machen alle alles, alle machen mal das Klo sauber. Das fühlt sich erst mal wie ein ganz guter Deal an. 



Antworten (2)

Lina
Wie schön von dir zu lesen !

Michela
It seems you are in excellent company

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