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Bolivien - Abstecher nach La Paz und Uyuni

Veröffentlicht: 19.12.2017

Hinter Yunguyo (Peru) überqueren wir abermals zu Fuß eine südamerikanische Grenze. Auf der bolivianischen Seite erwartet uns bereits der etwas eingestaubte Bolivia-Hop-Bus und bringt uns nach Copacabana. Bevor wir ein Boot Richtung Isla del Sol besteigen, schnappen wir uns schnell noch ein bisschen Asia-Food to go. Unser Kapitän setzt uns dann nach längerer Fahrt (Titicaca-See) auf der einen Seite der Sonneninsel ab und wir wandern rüber auf die andere. Wirklich spektakulär ist der Ausflug nicht, aber trotzdem angenehm. Auf dem Rückweg sitzen wir auf dem Oberdeck in der Sonne und lesen ein paar Kapitel in unseren Urlaubslektüren. Am Ufer zurück geht es direkt in den Bus und weiter nach La Paz. Auf dem Weg gibt es noch eine etwas abenteuerliche Fährfahrt in Tiquina und etwas Streetfood (mit Nebenwirkung).

Am Folgetag geht es für uns wieder früh aus den Federn, weil wir mit Bikes die Yungas Road fahren wollen. Die Straße trägt den bekannten Spitznamen "Death Road", ist aber heutzutage durch weniger Verkehr nicht mehr so gefährlich. Mit dem Anbieter Altitude geht es rauf auf 4700 Höhenmetern und wir hüpfen auf unsere Bikes. Der erste Part (ca. 1 Stunde) führt über die neue Schnellstraße (asphaltiert) zum Startpunkt der "Death Road". Zum Glück haben wir insgesamt 3 Guides in unserer Tourgruppe, so dass es ein Tempo für jeden Geschmack gibt. Durch den starken Gegenwind erreichen wir in der Spitzengruppe allerdings auch "nur" zwischen 60 und 70 km/h (quasi auf dem Rad liegend). Anschließend geht es auf die weltberühmte enge und kurvige Schotterpiste, die zu ihren "besten" Zeiten knapp 300 Todesopfer pro Jahr forderte. Auf der einen Seite befindet sich die Felswand, auf der anderen Seite geht es durchgängig mehrere einhundert Meter in die Tiefe. Mulmiges Gefühl! Egal, der erste Guide, ein Australier und Stephan heizen die Strecke im Vollspeed herunter. Nina folgt dicht dahinter und führt das Verfolgerfeld an. Zahlreiche Pausen geben einem der Guides, liebevoll Paparazzi genannt, die Möglichkeit einige Schnappschüsse von uns zu machen, während der erste Guide schnell noch durchzählt, ob alle da sind. Im Endeffekt überholen wir alle anderen Touranbieter, die wohl die Sicherheit vor den Spaß stellen... Fresst unseren Staub!!! Für die finale Abfahrt entledigen wir uns noch der dicken Schutzkleidung, da wir mittlerweile auf Dschungelklima runtergefahren sind. Jetzt bloß nicht hinfallen! Nach 62 Kilometern und knappen 3000 Höhenmeter Unterschied endet unsere rasante Abfahrt ohne Verletzung. Von ca. 20 Bikern verletzen sich 2; keiner stirbt! :)

Am nächsten Tag schlendert Stephan alleine etwas durch La Paz, da Nina sich im Hostelzimmer noch mit den Nachwirkungen des Streetfoods beschäftigt. La Paz ist nicht wirklich sehenswert. Einzig interessant ist eine Großdemo ala G20 gegen Abtreibung und mehr Frauenrechte, wobei das Gesundheitsministerium ordentlich unter Böllerbeschuss gerät. Abends steigen wir direkt in den Flieger nach Uyuni, um uns auf unsere Tour durch die Salzwüste vorzubereiten. Uyuni fühlt sich an wie eine Westernstadt, nur halt in heute. Unsere Unterkunft ist ein zum Schlafgemach umgebauter Eisenbahnwaggon. Sehr cool! Wir erholen uns ein wenig und vergleichen die Angebote der unzähligen Anbieter. Am Ende entscheiden wir uns für Skyline Traveller.

Am 29.11 starten wir mit unserem Driver Saul und 4 weiteren Touris in das Wüstenabenteuer. Unser Jeep hat seine besten Tage offensichtlich hinter sich. Der erste Stopp ist ein Friedhof für alte Güterzüge, die nach und nach in der Wüste verrosten. Weiter geht es zu einem Salzhotel, dass an der aktuellen Rennstrecke für die Rallye Dakar liegt. In der perspektivverfälschenden Salzebene entstehen dann etliche lustige Fotos. Anschließend genießen wir den Sonnenuntergang auf einer der Inseln, die nach der Austrocknung der Ebene wie kleine Berge aussehen. Die Oberflächen der Inseln bestehen aus versteinerten Korallen. Die Nacht verbringen wir in einem Salzhotel, wo Stephan sich mit den beiden Polen aus unserer Gruppe das eine oder andere Getränk gönnt. Die haben scheinbar immer ordentlich Stoff im Gepäck! Der nächste Tag führt uns zu verschiedenfarbigen Lagunen mit Flamingos und interessanten Steinformationen sowie der Salvador Dali Wüste. Unsere Unterkunft für die Nacht liegt relativ hoch und es wird ordentlich kalt. Glücklicherweise haben wir durch unser Upgrade in ein Doppelzimmer (statt Mehrbettzimmer) eine heiße Dusche und können unser Zimmer und Körper wenigstens etwas für die Nacht heizen. Am dritten Tag besuchen wir noch die Überreste eines ehemaligen Supervulkans, der heute noch ein paar brodelnde Quellen und Rauchfontänen speist. Gegen späten Vormittag erreichen wir die Grenze zu Chile (Hütte in der Wüste) und tauschen wie nach einem Raubüberfall die Wagen.

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