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Cartagena, Medellin, Santa Marta und Bogotà – Im Zickzack durch Kolumbien

Veröffentlicht: 08.11.2017

Noch im Lunas Castle Hostel in Panama City erzählt uns eine Mitreisende, dass sie nie Probleme mit der Einreise nach Kolumbien hatte. Da wir aber online mehrfach lesen, dass ein Weiter-/Ausreiseticket bei Einreise vorgezeigt werden muss, entscheiden wir uns für ein rechtzeitiges Erscheinen am Flughafen. Unsere Ausreise aus Kolumbien nach Ecuador wollen wir per Bus durchführen und haben daher kein entsprechendes Flugticket. Nach einem kurzen Gespräch am Check-In Schalter ist klar, ohne Flugticket kommen wir nicht mit. Natürlich haben wir ein Ass im Ärmel und leihen uns über Flyonward.com für 24 Stunden ein Ticket. Nach einer halben Stunde stehen wir erneut am Schalter und zeigen unsere Tickets nach Atlanta vor. Ätsch!

Nach dem Stress am Flughafen in Panama steht in Cartagena die Suche nach einem Hostel an. Nach zwei gescheiterten Versuchen (zu teuer & zu eklig) landen wir im Be Lounge Hostel mitten in der Walled City (Altstadt Cartagenas). Nach einer kurzen Frischekur laufen wir relativ planlos durch die engen Gassen. An den alten Kolonialgebäuden der Walled City kann man sich gar nicht satt gucken. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit macht uns allerdings ganz schön zu schaffen und wir legen eine Pause am Plaza Bolivar ein, der dem Freiheitskämpfer gewidmet wurde. Um die Statur Bolivars unterhalten Tänzerinnen und Tänzer mit Tanz und Musik die Touristen. Wegen der extremen Hitze kaufen wir uns für die nächsten zwei Tage Tickets für den Hop-on Hop-Off Bus der gleichen Linie wie in New York (Kleiner Preisvergleich: New York 115$, Cartagena: 30$). Sogar eine Walking Tour durch die Walled City ist inklusive, die wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Außer der Altstadt verschlägt es uns in den neueren Stadtteil Bocagrande, wo wir nach einer kleinen Shoppingrunde und Lunch unsere Füße in den karibischen Atlantik tunken.

Mit dem ersten Nachtbus der Reise geht es weiter nach Medellin. Der Trip dauert 14 Stunden und ist eine Tortur. Der Bus eiert durch die Dunkelheit und an echten Schlaf ist nicht zu denken. Unsere Augenringe und matschigen Gesichter veranlassen den netten Menschen an der Rezeption des Selina Hostels in Medellin einen kostenlosen Früh-Check-In zu arrangieren. Wir entscheiden uns dennoch gegen den Schlaf und für die kostenlose Citytour (vom Hostel organisiert). In dem klassischen Chiva-Bus wird laut Musik gehört, die beiden Tour-Mädels sorgen für Entertainment und wir fahren von einem Spot zum nächsten. Sonderlich informativ ist es nicht, aber wir sehen etwas von der Stadt und lernen neue Leute kennen. Mit den Leutchen trinken wir abends noch das ein oder andere Pils bis wir uns gegen 21 Uhr todmüde auf unser Zimmer verkriechen. Ursprünglich war für den folgenden Tag eine Pablo Escobar Führung angedacht, bei der man auch seinen Bruder Roberto trifft, aber die Tour endet für uns zu spät. Stattdessen fahren wir mit der Metro nach Santo Domingo, wo der Drogenbaron seine Hood hatte. Inzwischen wurde dort eine Seilbahn gebaut, die uns in den am Hang liegenden Stadtteil bringt. Atemberaubende Aussicht! Von Santo Domingo führt eine weitere Seilbahn nach oben. Wir denken fälschlicherweise, dass uns diese wohl auf die Spitze des Berges bringt. Die Fahrt endet Kilometer später ohne Zwischenstopp in einem Nationalpark, wo ein paar Stände aufgebaut sind. Da unser Flieger wartet, steigen wir direkt wieder in die nächste Gondel ein und fahren zurück. Das war nix! Etwas verspätet erreichen wir unser Hostel, schnappen unsere Rucksäcke und steigen in ein Uber. Am Flughafen haben wir dann doch ausreichend Zeit und gönnen uns noch einen kleinen Snack im "Beer".

Ein Billigflieger bringt uns zurück an die Küste nach Santa Marta. Die Landebahn ist so kurz, dass sich Stephan beim Anflug für einen Moment auf eine Wasserlandung einstellt. Wir teilen uns ein Taxi ins Zentrum mit einem anderen Pärchen. Unser Hostel ist schnell gefunden. Es liegt im Ausgehviertel von Santa Marta. Durch die hellhörigen Wände des Hostels müssen wir nicht mal den Eintritt für die umliegenden Rooftop Bars bezahlen, sondern sind auch so voll dabei. Leicht verschlafen starten wir daher am nächsten Tag in den Ciudad Perdida Trek (eigener Blogeintrag).

Für unsere Rückkehr nach dem Trek entscheiden wir uns für ein schickeres Apartment in der Stadt (AirBnB). Da Google nicht so richtig mit den Adressen in Südamerika zurechtkommt, landen wir auf der Suche nach dem Apartment in den Slums, wo die Hütten keine Fenster und Dächer haben. Gerade im Dunkeln und voll beladen wohl nicht die beste Idee. Ein Taxi bringt uns schließlich zurück in die Innenstadt. Das Apartment ist ca. 100 Meter vom Office (Ciudad Perdida Anbieter) entfernt. Ein Portier heißt uns willkommen und unser Vermieter zeigt uns zuerst die Pools (richtig gelesen, Mehrzahl!) auf der Dachterasse und anschließend die wunderschöne Wohnung. Nach einer erlösenden warmen Dusche (Wir hatten vier Tage lang kein warmes Wasser) kommen wir der Restaurantempfehlung des Vermieters nach und essen bei "The Kitchen" in einem kleinen Innenhof. Absolute Empfehlung! Am nächsten Morgen besuchen wir einen Massagesalon und nutzen die Dachterrasse unserer Wohnung ausgiebig. Seele baumeln lassen vom Feinsten! Nach drei erholsamen Tagen machen wir uns mit dem Vormittagsflieger auf den Weg in die Hauptstadt.

Um es direkt auf den Punkt zu bringen, sonderlich begeistert sind wir von Bogota nicht. Wir verbringen einen Vormittag im Goldmuseum, bevor wir im strömenden Regen zur Gondel laufen, die uns auf den Montserrat bringt. Auf dem Weg nach oben hört es glücklicherweise komplett auf zu regnen und der Himmel klart ein wenig auf. Der Blick auf die Stadt ist nicht von schlechten Eltern. Umsäumt von Bergen schlängeln sich die Häuser ins Tal. Auf dem Berg landen wir erneut aus Versehen in einem schickeren Restaurant. Ein Pianist spielt Klassiker am Klavier und die Kellner laufen etwas steif in ihren Uniformen umher. Hoppla, aber lecker! Anschließend gehen wir noch in das hippe Viertel der Stadt, La Candelaria. Ein Trickdieb versucht Stephan sein Handy/Portemonnaie zu klauen, aber der Angriff kann im letzten Moment vereitelt werden. Am nächsten Tag fahren wir mit den öffentlichen Bussen nach Zipaquira im Norden von Bogota. Dort besuchen wir die "Catedral del Sal", eine in das Salzbergwerk installierte Kathedrale. Heiraten kostet hier ca. 250.000$. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns dann doch dagegen; zu wenig Sonne! 

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