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Schöne Erlebnisse im Südpazifik in Alotau

Veröffentlicht: 07.03.2017

Die letzten Tage waren nun erst einmal die letzten auf der Südhalbkugel. Die QE hat heute den Äquator ein zweites Mal überquert und nimmt jetzt Kurs auf Japan.

Ich nehme viele schöne Eindrücke aus dem Süd-Pazifik mit, besonders die letzten Tage werden mir in Erinnerung bleiben.

An der australischen Nordostküste bei Cairns war ich im Regenwald, im Daintree National Park in Queensland, der wegen seines Artenreichtums 2/3 aller Pflanzen und Tiere der Erde aufweist. Es regnete an diesem Tag, was an sich natürlich wegen der schönen Landschaft mit den langen Stränden zwischen Yorkey‘s Knob, wo unser Schiff lag, und Port Douglas schade war, aber ich fand, dass der Regen im Regenwald die Stimmung und die Geräusche noch authentischer machte. Zwar gut gegen den Regen ausgerüstet, geriet ich dennoch bei der hohen Luftfeuchtigkeit unter dem Regenschutz ganz schön ins Schwitzen. Die schönen Grüntöne der Pflanzen und besonders der Farne und der reißende Fluss Mossman mit seinen vielen großen Felsbrocken waren sehenswert. Über Hängebrücken konnte ich den Fluss und Wege überqueren und diese besondere Stimmung in den sehr hohen Bäumen und der dichten Bewachsung genießen.

Nach Australien fuhren wir nach Papua-Neuguinea und jeder fragte sich, warum wir da eigentlich hinfahren und was es da zu sehen gäbe. Es gab in der sonst gut ausgestatteten Bibliothek nicht mal einen Reiseführer über Papua-Neuguinea. Auch die „Port Presentation“ der Tour Managerin gab nicht wirklich Aufschlüsse. Ich wusste nur, dass dort noch sehr zurückgezogen viele einzelne Stämme leben und ihre Kultur weiterleben und es auch vor nicht allzu langer Zeit sogar noch Kannibalismus gab und der Häuptling die Zähne als Trophäen in Form einer Halskette trug. Heutzutage ist PNG-so die Abkürzung- ein recht armes Land mit wenig Infrastruktur und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Somit hielt sich die Begeisterung für dieses nächste Ziel sehr in Grenzen.

Unter Kapitän teilte uns dann am Vortag mit, dass es sich um einen „maiden call“ handeln würde, d.h. erstmaliges Anfahren des Hafen, als eine Art Jungfernfahrt , daher kämen auch der Gouverneur und einige Tanzgruppen zur Begrüßung, was wir uns nicht entgehen lassen sollten.

Also rechtzeitiges Aufstehen, Kamera gezückt und auf Deck drei fand ich einen schönen Platz um das Ganze anzuschauen, weil das noch nicht alle mitgekriegt hatten. Und dann lohnte sich das Ganze echt. Als Gastgeber fuhren die wirklich ganz viel auf: Empfangszelt mit Palmen dekoriert, grüne Plastikstühle für die Honoratioren und vor allem mehrere Tanzgruppen, z.T. in Baströckchen, recht spärlich bekleidet oder in wildester Kriegsbemalung. Diese Krieger stürmten dann dem Kapitän, dem 1. Officer und dem Cruise Director entgegen, als diese an Land gingen. Es ist wohl üblich, dass man seinen Gast erst einmal anschreit und einschüchtert, war bei den Maoris auch der Fall. Also unsere Mannschaft ging unbeeindruckt der Speere und des Gebrülls dann zum Gouverneur. Für sie gab es dann Blumenkränze, Getrommel und Austausch von Geschenken. Das wirkte auf mich wie aus einer Operette aus alten Tagen.

Die Leute, ob nun Tänzer, Hafenarbeiter oder Zuschauer waren restlos begeistert, dass die QE zu ihnen gekommen war. So ein großes Schiff wäre noch nie da gewesen, meinte der Gouverneur, der sogar ganz gut Englisch sprach. Die Einheimischen winkten begeistert, das war schon irgendwie merkwürdig, wie die sich freuten. Ich habe später erfahren, dass die Tanzgruppen, die ich für professionelle Folkloregruppen gehalten hatte, aus den entlegensten Gebieten gekommen waren und auch ganze Dörfer mit allen Altersgruppen bis zu zwei Tage gelaufen waren, um mitzumachen. Der Gouverneur hatte also die ganze Insel zusammengetrommelt. Nach der Begrüßung, die sich schon in die Länge zog, weil immer neue Tänze folgten, wurden der Gouverneur und sein Gefolge sowie einige der Hafenarbeiter zum Essen und zur Besichtigung ins Schiff eingeladen. Die haben ganz viel fotografiert und waren sehr angetan.

Ich bin dann wieder mal mit einem äußerst klapprigen Bus zu einem zum Glück nicht weit entfernt liegenden Ort gefahren, wo dann so ein allgemeines Treffen aller Tanzgruppen und der Leute aus Alotau und Umgebung war. Ganz locker wurde dann wieder Tänze vorgeführt, Handwerkskunst gezeigt bzw. die Boote präsentiert und Musik gemacht. Alles gleichzeitig, also keine Show, sondern alles sehr spontan. Zuerst war ich mit dem Fotografieren sehr vorsichtig, weil ich nicht wusste, ob man denen zu nahe tritt, aber die lachten freundlich in die Kamera oder posierten mit ihren Kriegsbemalungen oder freuten sich, wenn sie einen mit ihrem Kampfgeschrei und Sprung vor die Linse erschrecken konnten. Das lief alles sehr locker und fröhlich ab. Es waren viele Kinder da, die fanden das besonders spannend und waren auch bunt bemalt ausstaffiert. Vor allem waren sie überhaupt nicht aufdringlich, verlangten kein Geld oder Sonstiges, freuten sich über ein nettes Lächeln und einen Dank mit Gesten. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt, wie wenig das Ganze kommerzialisiert war. Obwohl man sich nicht verständigen konnte, fühlte man sich wie eingeladen. Ich habe jedenfalls über 3 Stunden dort verbracht, viel länger als geplant, bis ich dann einen der Klapperbusse zurück zum Schiff genommen habe. Es war den ganzen Tag über furchtbar heiß und feucht, das war noch heißer als in Samoa. Vor allem diese hohe Luftfeuchtigkeit machte jedem zu schaffen. Als ich morgens an Deck ging und fotografieren wollte, hat sich die Linse immer wieder beschlagen, so heiß und feucht war es, das hatte bisher ich noch nie.

Als wir abends abfuhren, waren wieder zwei Tanzgruppen da und alle, mitsamt des Hafenpersonals, haben gewunken. Die hatten sogar noch die allerkleinsten Kinder, so um 2 Jahre dabei, die immer noch topfit waren und mit ihren Baströckchen wippten und sprangen. Also noch bei dem Auslaufen war das eine Riesenstimmung und Begeisterung, die auch auf die Passagiere überging.

Alle, die an Land gegangen waren, waren von dem Verlauf dieses Besuches begeistert. Aber ein großer Teil der Passagiere ist erst gar nicht vom Schiff gegangen, leider.

Nach diesem Südsee-Abschluss ging es dann wieder auf den Äquator zu. Der Seegang nahm erneut zu, dazwischen auch einmal ein Gewitter und ein kurzer kräftiger Regenguss. Nach Angaben des Kapitäns spürten wir die Ausläufer eines Seebebens mit der Stärke 6.0, das 48 Seemeilen entfernt war. Also ein Naturerlebnis ist das schon auf dem Meer.

An den insgesamt 5 Seetagen bis Okinawa stellen wir uns nun auf eine neue Kultur ein. Es sind schon 300 Japaner an Bord, in Kobe kommen wohl noch einmal 600 dazu. Das spürt man im täglichen Bordleben jetzt schon. In der Nähe meines Tisches sitzt ein japanisches Ehepaar, die wirklich das ganze Essen über mit ihrem Handystick Fotos von sich mit dem jeweiligen Gang aus allen Positionen machen. Wenn sie nicht Selfies machen, sitzt jeder der beiden mit seinem I-Phone und isst, ohne dabei auf den Teller zu schauen. Also schon für ein Dinner im Restaurant aus unserer Sicht sehr ungewöhnlich.

Heute hatten die japanischen Hostessen spanische, französische und deutsche Gäste zu einem Origamikurs eingeladen. Das war mit insgesamt 5 Sprachen am Tisch ein buntes Durcheinander und die Japanerinnen knieten zwischen unseren Stühlen und zeigten und halfen uns bei den Knicken und Falten. Ich fand das unheimlich kompliziert, und mich auch nicht sehr geschickt. Die Japanerin, die mir half, lobte mich aber in den höchsten Tönen, was ich echt nicht nachvollziehen konnte. Also wenn die das in der Schule auch so machen bei ihren Schülern, haben die ganz schön zu tun. Lustig fand ich, dass die Hostess mir erzählte, dass sie bald viel zu tun bekäme und viel auf der Krankenstation sein werde, wenn die 600 Japaner einsteigen. Das fand ich merkwürdig und fragte nach. Sie meinte, dass Japaner immer sofort bei Unpässlichkeiten einen Arzt aufsuchen und da sie meist nicht viel Englisch könnten, sie immer viel zum Übersetzen eingesetzt werde. Also ich bin gespannt und werde das mal beobachten.

Ansonsten nutze ich die Seetage im Bildungsprogramm an Bord, da meist sehr gute Fortbildungskurse , z.B. für Computerprogramme angeboten werden. Gerade habe ich mein Ipad besser kennengelernt, nachdem ich inzwischen in dem Bearbeitungsprogramm Photoshop Elements 12 schon recht gut vorangekommen bin. Aber es gibt auch Seminare über „Smart Home“, Blogging, Skype. Da sind wir Oldies dann alle vertreten und haben dabei viel Spaß und den Ehrgeiz, bei Rückkehr unsere Kinder zu begeistern, wie gut wir uns in der digitalen Welt inzwischen auskennen.

Morgen nun ist das Bergfest unserer Reise. Die Hälfte ist von den Tagen her vorbei. Von den Seemeilen her hat unser Schiff jetzt schon 20.000 Seemeilen (ca 36.000km) geschafft, fast ca. 60% der Reise. Daher gibt der Kapitän eine Cocktailparty, um das zu feiern.

Viele Grüße an euch alle

Eva

Antworten (3)

Petra
Liebe Eva- Maria, wie bunt und schillernd deine Reistage sind! Heute wird es vielleicht sogar ein wenig Konfetti geben, vielleicht auch einen wilden Tanz mit Geschrei?! ( diese Idee der gastfreundschaftlichen Begrüßung finde ich ganz entzückend... *.* ) wie auch immer, dieser Tag soll für dich besonders sein- ich wünsche dir alles Gute, auch im Namen meiner Familie. Bleib gesund und wohlgelaunt, sauge wie ein Schwamm alles auf- heut den Champagner <3 ich vermisse dich im Saal und freue mich, wenn du wieder zurück bist. Safe travels and take care. Petra

Kai-Hendrik
Liebe Frau Friedrich-Kihm, ich darf Ihnen im Namen meiner Mutter und natürlich auch von mir die allerherzlichsten Glückwünsche übermitteln. Die Anmeldung per Mail steht leider z.Z. nicht zur Verfügung, so dass ich mich schnell angemeldet habe. Genießen Sie Ihre Reise, den besonderen Tag und kommen Sie gesund und munter zurück! Viele Grüße aus Cuxhaven und Hamburg Waltraud und Kai-Hendrik Bormann

Dörthe
Liebe Evi, oh wie ich dich beneide - oh wie ich dir diese Reise gönne! Danke für die schönen Berichte samt Fotos und die Teilhabe an deinem großen Abenteuer. Liebe Grüße auch von Hans und bis bald, Dörthe

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