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Namibia – Wüsten, Sand und Meer und ein wenig deutsch

Veröffentlicht: 25.04.2017

Mit Namibia habe ich immer sofort Wüste und große Sanddünen assoziiert, aber auch, dass es Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges eine deutsche Kolonie war. Daher versuchte ich von beidem auf meiner Tour etwas kennenzulernen, obwohl dieses Land sehr viel mehr als diese beiden Aspekte zu bieten hat und sehr kontrastreich ist, von Wüste, zu Bergen, der höchste mit immerhin 2600 m, Wildtieren, Wald und Flüssen. Mein Besuch erstreckte sich aber nur auf den Süden und die Küstenregion Namibias.

Die QE legte in Walvis Bay, ehemals Walfisch Bay an, was auch heute noch vom Fischfang lebt. Unser Schiffskoch bot am Abend im Restaurant fangfrischen Fisch aus Wavis Bay an (hake), der wirklich lecker geschmeckt hat. Sonst ist Walvis Bay aber eher industriell geprägt mit Fischverarbeitungsgewerbe und es ist auch in Afrika der größte Produzent von Salz mit den „Salt Works“. Dennoch gibt es dort nicht nur Industrie, sondern auch eine landschaftlich reizvolle Seite, denn vor Walvis Bay erstreckt sich eine lange Lagune, auf der hunderte von Flamingos leben. Sie sind mehr weiß, als rosa. Ich fand es besonders schön, wie diese eleganten Vögel im Wasser standen und sich spiegelten und wie sie sich auch viel bewegten und hin- und herliefen, dadurch ergaben sich immer wieder neue Bilder.

Gleich hinter der Stadt Walvis Bay begann dann das Wüstengebiet, in das es als nächstes ging. Obwohl es erst 9 Uhr morgens war, war die Hitze schon recht intensiv und wurde vom Sand stark reflektiert. Das Klettern auf die etwa 50 m hohe Düne 7, wie sie genannt wird, war schon anstrengender als gedacht, weil der Sand einen immer wieder ein Stück runterrutschen lässt. (Also Muskelkater vorprogrammiert).

Ich habe versucht, die interessante Maserung des Sandes und die verschiedenen Schattierungen im Foto festzuhalten, in natura aber ist das noch viel beeindruckender und intensiver vom Eindruck. Ich glaube, dass ich nächstes Mal eine längere Wüstentour ins Landesinnere machen möchte, weil die Wüste Namibias wirklich eine wunderschöne und Respekt einflößende Landschaft ist.

In Swakopmund war es dann recht entspannt. Diese ehemalige deutsche Kolonialstadt hat noch einiges aus der Kaiserzeit zu bieten, z.B. die Straßenamen mit Kaiser-Wilhelm-Street oder Moltke-Street. Es gibt auch noch den Bahnhof von 1901, natürlich in der „Bahnhof Street“ und einige schöne Bauten aus der Gründerzeit bzw. des Jugendstils oder auch in der Fachwerkbauweise. Besonders repräsentativ fand ich das Hohenzollernhaus mit seinem Mansardendach und Stuck in grün-weiß/gelb, sowie der Atlas-Statue auf dem Dach (fast wie beim Hotel-Atlantic in HH), gebaut 1906 oder das Kaiserliche Bezirksgerichtsgebäude, das als „State House“ für die Stadtverwaltung genutzt wird.

Ein kleines Museum zeigte die Beispiele für das Wohnen und den Alltag in der Kolonialzeit, liebevoll zusammengetragen von einem Privatmann und der Stadt vermacht, und vor allem interessant und lebendig ausgestellt. Trotz so viel deutscher Tradition war es dennoch überraschend, dass in den Geschäften die Verkäuferinnen sehr gutes Deutsch sprachen, ganz ohne Akzent und sich auch freuten, deutsch mit uns sprechen zu können. Sie waren über unseren Besuch gut informiert, denn die örtliche Tageszeitung hatte auf ihrem Titelblatt die „Queen Elizabeth“ mit ganzseitigem Foto und großem Bericht angekündigt. Also ganz ungewohnt, nicht mehr Englisch, sondern Deutsch sprechen zu können. Außerdem ließen das „Café Anton“ oder das „Café Treff“ mit ihren vielen Brotsorten und Brötchen sowie Kuchen heimatliche Gefühle aufkommen.

Swakopmund ist für die Einheimischen ein beliebter Ferienort am Meer mit Strand und vielen Schatten spendenden Palmen. Daher gibt es auch viele kleine B&B-Hotels, fast wie in Cuxhaven. Mein Tour Guide erzählte mir, dass die Leute sehr gerne im Sommer hierherkämen, weil alles sehr schön und sauber sei. Und so sah es auch tatsächlich aus, alles sehr gepflegt und schön angelegt, mit vielen Möglichkeiten draußen zu sitzen und der Hitze im Landesinneren zu entfliehen.

Auch wenn mein Besuch nur einen kleinen Eindruck in dieses afrikanische Land vermittelte, war es ein interessanter Tag. Namibia scheint seinen Weg in die Selbständigkeit gut gefunden zu haben. Die kam ja erst 1990 sehr spät und nach einer bewegten und nie selbstbestimmten Geschichte. Nach der dt. Kolonialzeit und dem Ende des 1. Weltkrieges stellte der Völkerbund es unter Protektorat Südafrikas, was Südafrika nach dem Zweiten Weltkrieg zur 5. Provinz Südafrikas machen wollte, wodurch sich die Spannungen mit der SWAPO (South-West-Africa-People’s Organisation) in bewaffneten Aufständen in den 60er und 70er Jahren zuspitzten. 1990 wurde Namibia dann unabhängig und erst Jahre 4 nach der Unabhängigkeit konnte eine Einigung mit Südafrika erzielt werden, auch die Region Walvis Bay zurückzugeben, so dass Namibia nun geeint unter einer recht stabilen Demokratie sich selber regiert.

Nach so vielen Städten und Ländern liegt jetzt erst einmal eine lange Seestrecke entlang der afrikanischen Küste vor mir und das Bordleben spielt wieder eine größere Rolle. Die Einladungen für die nächsten Tage trudeln schon ein, z.B. ein Dinner am Officer’s Table, eine Weinprobe und ein privates Abendessen mit 4 von meinen Freunden aus der internationalen Gruppe im italienischen Restaurant an Bord und in ein paar Tagen ein internationales „Getting together“ mit Getränken und Speisen aus verschiedenen Ländern, das die jeweiligen Hostessen der Länder organisieren. Außerdem ordne und sortiere ich meine vielen Fotos und das Wetter ist mit angenehmen 24 Grad auch für einen entspannten Aufenthalt an Deck gut. Also keine Langeweile!

Am 30. April erreichen wir dann die Kapverdischen Inseln und Europa rückt dann für den Endspurt deutlich näher.

Viele Grüße

Eva

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