Veröffentlicht: 06.05.2017
Die letzten beiden Ziele meiner Weltreise waren die Kanaren mit dem spanischen Teneriffa und dem portugiesischen Madeira. Beide Inseln liegen recht nahe beieinander, sind aber doch sehr unterschiedlich und mein Herz schlug eindeutig mehr für Madeira nach meinen beiden Besuchen.
Teneriffa ist ja eine beliebte Ferieninsel mit über 5 Millionen Touristen im Jahr, was die Insel natürlich in Bebauung und Gestaltung prägt. Das Schiff legte in Santa Cruz de Tenerife an, der Hauptstadt Teneriffas mit modernen Bauten, z.B. der 2003 eröffneten Konzert- und Kongresshalle, die der Oper in Sydney ähnelt und sich nahe am Hafen ebenfalls zu einer Art Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Das Wetter war schön warm und schon bei der Einfahrt in den Hafen war der Vulkan Teide mit seiner weißen Spitze gut zu sehen. Ich verbrachte den überwiegenden Teil des Tages in Puerto de la Cruz, wo ich schon einmal war und feststellte, dass es sich nicht viel verändert hat, nur leider eben noch mehr Hochhäuser und Läden bekommen hat. Puerto ist ein reiner Touristenort, hat keinen Strand , nur einen kleinen schwarzen Lavasand-Strand und eine Poolanlage mit Meerwasser. Alles ist ganz hübsch angelegt, aber sehr vollgebaut. Da ich an einem Feiertag dort war, den alle Orte, die im Namen das Wort „Cruz“ für Kreuz haben, feierten, konnte ich die schön mit Blumen geschmückten Kreuze an den Hauswänden bewundern und eine Prozession durch die Stadt sehen. Am Ende wurde ein Tag- Feuerwerk abgefeuert, was ich noch nie zuvor gesehen hatte. In den blauen Himmel wurden Leuchtkörper geschossen, deren Explosion man sehen konnte und die dann kleine weiße Wölkchen entstehen ließen, was recht schön aussah. Auf jeden Fall machte es ordentlich Lärm und begeisterte die Leute.
Madeira am nächsten Tag zeigte sich mehr als die elegante Schöne. Schon beim Einlaufen in den Hafen passierte das Schiff die Berghänge mit vielen schönen, aber nicht so hohen Häusern. Die Hauptstadt Funchal mit ihrem Hafen wird von Bergen bis zu 1200m Höhe und Berghängen umgeben und es wirkt wie ein Amphitheater. Der Name Funchal kommt übrigens aus dem Portugiesischem „funcho“ für Fenchel, das die portugiesischen Entdecker dort reichlich vorfanden und daher die Stadt danach benannten.
Die ganze Insel ist wunderschön, wohin man auch sieht und fährt, vor allem blüht es in herrlichsten Farben und daher wird Madeira der Bezeichnung „Blumeninsel“ schon gerecht. Gerade begann das jährliche Blumenfestival und auf den Straßen in Funchal wurden aus Blüten und Blumen richtige Teppiche gelegt. Es machte richtig Spaß, beim Gestalten zuzusehen. Das Fest dauerte 2 Wochen und am Wochenende findet dann der große Blumenkorso statt, für den schon die Tribunen aufgebaut wurden. Schade, dass ich das nicht live miterleben konnte. Aber allein von dem, was ich an Blumengestecken und Dekoration sehen konnte, war ich schon begeistert. Am gesamten Festival teilzunehmen muss sehr besonders sein und das werde ich mir mal für meine zukünftige Reisegestaltung merken. Neben den Blumen ist Madeira auch für seinen Dessertwein bekannt. Daher verschlug es uns in eine schöne Weinstube, wo wir uns durch die verschiedenen Sorten probierten.
Aber Madeira muss man unbedingt auch von oben sehen, was die sehr moderne Seilbahn schnell und einfach ermöglicht. Oben im Ort Monte genossen wir dann den herrlichen Blick auf Funchal und den Hafen und natürlich auch auf unser Schiff. In Monte selber gibt es eine schöne Kirche (Nossa Senhora do Monte) und einen tropischen Garten mit herrlichen Blumen und Pflanzen. Mit diesem konkurrieren noch der Botanische Garten und Blandy´s Garten.
Das lustigste und rasanteste Erlebnis war dann die Fahrt ins Tal mit den berühmten Korbschlitten, den Toboggan, die auf Kufen laufen und von zwei Männern mit Strohhut und weiß- blauer Kleidung die steile und enge Straße nach unten gesteuert werden. Da auch Autos am Rand parken, sah das manchmal gefährlich eng aus, aber mit Querstellen des Schlittens wurde Fahrt rausgenommen und wir kamen alle unversehrt unten im Tal nach 2 km Strecke an. Diese Transportart kann ich nur empfehlen, bringt wirklich Spaß und war früher eine Notwendigkeit bzw. die einzige Möglichkeit, Dinge von oben ins Tal zu transportieren. Also reichlich Erfindungsreichtum vor 100 Jahren verschafft heute den Besuchern einen Riesenspaß.
Jeder Aussichtspunkt auf der Insel bot immer wieder neue Ausblicke und es scheint wirklich überall sehr schön zu sein. Funchal ist modern, aber dennoch atmosphärisch gelassen und schön mit einladenden Restaurants, großzügig angelegten Parkanlagen und vielen Wasserspielen.
Der Besuch war somit ein schöner Abschluss der vielen Ausflüge während meiner Weltreise und konnte eigentlich gar nicht besser gewählt sein. Ich spürte, wieder in Europa angekommen zu sein, dennoch war es reizvoll und interessant. Insgesamt habe ich mit der „Queen Elizabeth“ 40 verschiedene Häfen während dieser Reise besucht, von denen aus ich wirklich viele unterschiedliche und auch sehr interessante Städte erlebt und Begegnungen gehabt habe. Insofern bedaure ich, dass die Zeit nun fast vorüber ist. Theoretisch könnte ich gern noch weiterfahren.
Nun findet noch die Abschlussparty der Kapitänin statt und einen Tag später das Farewell-Lunch mit meiner internationalen Gruppe, denn für die meisten ist am 8.5.2017 die Reise in Southampton zu Ende. Ich habe dann ja noch 2 weitere Tage bis zur Rückkehr in Hamburg.
Jetzt bleibt mir noch ein herzlicher Dank an euch alle, die ihr immer meine Blogbeiträge mit großem Interesse gelesen und mich auch per Email auf den neuesten Stand zu Hause gebracht habt. Ich freue mich natürlich auch sehr darauf, euch alle bald wiederzusehen.
Bis zum Wiedersehen wünsche ich alles Gute, bleibt gesund und „take care“ und : „A BIG THANK YOU!“
Eva