Veröffentlicht: 09.02.2025
Da ich den ersten Tag in Siem Reap erstmal ankommen wollte und mir einen Überblick verschaffen, sollte es noch nicht direkt zu den Tempelanlagen um Ankor Wat gehen. Ich buchte mir also früh beim Dösen im Bett vor dem ersten Kaffee und Frühstück für den Nachmittag eine Tour nach Kampong Phluk zu den "schwimmenden Dörfern" mit Sonnenuntergang am Tonle Sap, dem größten See Südostasiens. Vormittags durchstreifte ich aber erstmal mein Viertel. Neues Land; also brauchte ich auch neues Bargeld, wobei Ausländer an Geldautomaten hier nur US-Dollar erhalten. Soweit man etwas bezahlt, bekommt man kleinere Beträge auch in kambodschanischen Riel zurück, auch manchmal in gemischter Form in zwei Währungen. Daran gewöhnt man sich aber recht fix; ob das an ausgiebigen Pub-Abenden ebenso aussieht, kann ich noch nicht beurteilen. Also, nach dem Frühstück gings los zum Geldautomaten. Googlemaps zeigte mir recht viele ATM in der Nähe an, sodass das doch eine machbare Sache werden sollte. Drei Kreditkarten in der Tasche (die Amex ließ ich gleich im Hotel-Safe) gings also los. Naja, es wurde dann doch ein etwas langwieriger Prozess. Teilweise sollte Googlemaps aktualisiert werden (in einem Fall stand ich vor einem Hühnerstall, wo eigentlich ein ATM sein sollte; ja, wenn die Hühnerproduktion den ATM verdrängt, hat die Bankenkrise wohl zugeschlagen ;-)) und andernteils mochten die Automaten wohl meine Karte(n) nicht. Mehrmals bekam ich in den klimatisierten ATM-Telefonzellen die Info, dass ich eine Kundenservice-Nummer anrufen solle. Nervosität - wie es an den ersten Tagen wohl gewesen wäre - kam trotzdem nicht auf. Irgendwann klappte es aber nach erfolglosen Visakarteneinsatz mit der Mastercard. Gut, dass diese noch bis 03/25 gültig ist und die neue Karte vor einigen Tagen in Dresden nach meiner Abreise eingetroffen war ... Mit frischen Geldreserven gings erstmal shoppen im lokalen Riesen-Supermarkt; auch um etwas neugierig zu stöbern, was den Einheimischen so zum Kauf angeboten wird... Dann - es war nun schon kurz nach Mittag - gönnte ich mir noch eine Erfrischung in einer Lokalität, die gleichzeitig auch eine Hundepension zu sein schien, und schlenderte zurück zum Hotel, denn Meng, der heutige Tourguide, hatte mir geschrieben und mich zur Abholungszeit informiert. Schnell noch ein Käffchen und als ich unter der Dusche stehend mich kurz noch frisch machen und abkühlen wollte, klopfte es schon mehrmals heftig an die Tür. Meng war 20 Minuten eher da. Also hieß es schnell abtrocknen und ab in den Bus. Der war schon voll besetzt und ich nahm auf dem letzten freien Sitz meinen Platz ein. Neben mir saß ein Ami-Influencer, der die ganze Tour alles filmte und kommentierte Videos machte, aber sonst ganz nett war. Insgesamt waren wir 18 Leute auf der Tour + Meng und dem Busfahrer, den Meng immer als "Mr. Playboy" vorstellte... Meng war sehr aufgedreht, aber auch sehr nett und hilfsbereit, sprach sehr gut englisch, und lachte häufig etwas gewöhnungsbedürftig, damit man auch wissen sollte, dass jetzt wieder eine witzige Geschichte sein Ende gefunden hatte... Nach einer Stunde Busfahrt, die letzten 30 Minuten über staubige Huckelpiste, waren wir dann angekommen an der ersten Station, in Kampong Phluk im "Floating Village" ; also im schwimmenden Dorf, was wir nach kurzer Motorboottour erreichten. Zur Regenzeit stehen diese Dörfer komplett unter Wasser und die Häuser sind insgesamt nur per Boot zu erreichen, jetzt zur Trockenzeit kann man durch diese Dörfer gemütlich zu Fuß durchschlendern und die Häuser auf ihren Stelzen beäugen. Die Menschen wirken da alle sehr glücklich, was Meng auch bestätigte, trotz - oder gerade wegen (?) - der einfachen Umstände... Dann gings nahtlos weiter mit dem Boot auf den Tonle Sap, den größten See Südostasiens, der wohl auch gleichzeitig einer der fischreichsten Seen weltweit sein soll. Erkennbar ist das nicht, da das Wasser matschbraun ist, was nicht heißt, dass die Einheimischen darin keinen Badespaß haben ... Für ein paar Dollar extra gab es dort noch eine gemütliche Kanuboottour. Die Kanus für die Touris steuern dort ausschließlich jüngere und ältere Frauen ... Zum Abschluss der Tour, die Sonne neigte sich, gings etwas weiter auf den See hinaus, um den abendlichen Sonnenuntergang beobachten zu können... Danach schwangen wir uns wieder mit Motorboot und Bus zurück ins Hotel, wo ich bei leckerem einheimischen Khmer-Essen und Getränk im äußeren Bar-Bereich noch etwas Zeit verbrachte bis mich dann die einheimischen Moskitos so nervten, die sich reichlich an meinem Blut bedienten, dass ich mich ins Bett verzog...