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Chañaral - Zu Hause bei einer Fischer Familie

Veröffentlicht: 31.10.2018

Wir haben es geschafft und sind bei Veronica und ihrem Mann, dem Pescador (Fischer), angekommen! Der Taxifahrer kannte die beiden tatsächlich und hat uns in die meist verlassene Bucht im Pan de Azúcar Nationalpark gebracht. Gerade geht es allerdings heiß her an der Mole, denn die Fischer (die gleichzeitig auch Taucher sind, um mit Harpunen Fisch zu schießen und um Meeresfrüchte zu sammeln) kommen gerade mit ihren kleinen bunten Booten zurück vom heutigen Fang. Ein Geruch von Fisch und salzigem Meer liegt in der Luft und wir beobachten gebannt wie die Fische und Muscheln aus den Booten genommen und aufgehängt werden. Alle Teile, die nicht verwendet werden können, werden an die Pelikane und Möwen verfüttert, die nur wenige Meter von uns entfernt ihre tägliche Chance auf Futter ohne zu Jagen wittern. Mit dem nächsten Boot kommt dann auch Veronica's Mann angeschippert, seine langen Dreadlocks sind unter einer großen Mütze versteckt.

Bei den beiden werden wir - zusammen mit ihrer Schwester, die gerade zu Besuch ist - für die kommenden 3 Nächte in ihrer kleinen Hütte leben. Schlaf-Wohn-Esszimmer und Küche sind eins, aber es gibt noch ein kleines extra Zimmer mit zwei Betten. Perfekt, alles was wir brauchen! Das Duschen ist zwar etwas spannend, weil man sich (aufgrund des schwachen Wasserdrucks aus der Brause) einfach in einem großen Topf Wasser auf dem Gasherd erhitzt und das zusammen mit kaltem Wasser in einen Becher füllt, den man sich dann über den Körper leert. Das ist zwar etwas aufwendiger als mit der Brause, dafür ist das Wasser auf jeden Fall warm :D Mehr gibt es im Haus nicht, aber größer darf es ohnehin nicht sein, das sind die Vorgaben des Nationalparks. Es gibt hier ca. 15 dieser Hütten, für jeden Fischer eines. Allerdings wohnen dauerhaft nur insg. 5 Leute hier, die anderen wohnen im 25km entfernten Chañaral (dort wird auch der Fisch verkauft) und kommen nur tagsüber zum Arbeiten.

Die nächsten Tage entspannen wir auf der Terrasse und beobachten dabei das Meer, wandern auf einen Aussichtspunkt und zu guter letzt zieht der meist bedeckte Himmel auf und wir verbringen einen Nachmittag an einem verlassenen Strand. Jan traut sich sogar ins kalte Wasser! Abends legen wir uns in den kalten Sand und beobachten den fantastischen, fast komplett licht-unverschmutzten Sternenhimmel! Das erste Mal auf unserer Reise, dass wir das machen können, da wir sonst immer in einer Stadt waren oder der Vollmond alles erhellt hat.

Es lässt sich hier wirklich gut aushalten, was natürlich auch am Essen liegt: Der Fisch ist sagenhaft lecker, er könnte frischer nicht sein. Tagsüber gefangen, nachmittags noch auf der Terrasse zum Ausbluten gehangen und abends auf dem Teller. Sogar die Muscheln schmecken uns köstlich! Das ist mal eine andere Empanada-Füllung: Muscheln, Oliven und Käse. Mmmh! An Essen mangelt es uns hier auf jeden Fall nicht, auch wenn wir froh über unser mitgebrachtes Müsli sind, um nicht das Pappe-Brot frühstücken zu müssen ;)

In diesem Moment, am letzten Abend, bekommen wir auch noch mit, wie es hier bis vor 2 Jahren ohne Solarstrom (und somit ohne Kühlschrank, Fernsehen und Licht (Reihenfolge nach Priorität)) war: Ein Stromausfall! Auch hier kommen unsere Stirnlampen wieder bestens zum Einsatz! (Danke an dieser Stelle nochmal an Simon!) Mit viel Müh und Not wird der alte Generator angeschmissen um den vielen Fisch im Kühlschrank frisch zu halten. Es zieht ein Benzin Duft durchs Haus und es knattert und knattert im Hintergrund. Begleitet von sanften Gitarrentönen (ja, es gibt hier tatsächlich eine Gitarre für Jan!) und dem Schmatzen einer weißen Katze, die direkt neben uns einen frischen abgehackten Fischkopf als ihr Abendessen gefunden hat. Buen Provecho!

Kleine Ergänzung: Nach mehrfachen Aussetzern läuft der Generator jetzt seit bestimmt 10 Minuten stabil und der Fernseher konnte angeschlossen werden! Was ein Glück, ein Leben ohne schlechte Seifenopern scheint hier nicht mehr vorstellbar zu sein! :D Als dann auch noch die Klospülung versagt, wird es Zeit für uns weiter zu reisen :)

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