Cape Coral etcetera

Am Folgetag ging es dann quer durch Florida zur Golfküste nach Cape Coral wo unsere Freunde die Niedermänner, Hugis und Grebs unser Zuhause für die kommenden Tage bereits in Beschlag genommen hatten. Das bescheidene Anwesen hat vier Schlafzimmer - alle selbstverständlich mit eigenem Bad - ein Wohn-/Esszimmer in der Dimension einer kleinen Turnhalle, ein Billardzimmer, eine Doppelgarage für drei Autos und natürlich einen Swimmingpool, welcher sich wie in Florida üblich in einer Art Festzelt aus Fliegengittern befindet. Dies verhindert das Eindringen von allerlei Ungeziefer sowie gemeinsame Badefreuden mit Alligatoren oder anderen Reptilien. Leider sind diese „Papilioramas“ definitiv nicht mückendicht, doch dazu später. Nicht zu vergessen wäre da auch noch der eigene Bootsanlegeplatz am Kanal.

Die kommenden Tage haben wir es ziemlich locker angehen lassen. Natürlich durften Velos auch in diesem Urlaub nicht fehlen und wir haben eine Tour nach Pine Island unternommen. Die Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten auf der Insel selbst sind allerdings eher überschaubar, so dass vor allem der Weg das Ziel war. Ein Raubzug in ein nahegelegenes Shopping Outlet und ein Abstecher nach Fort Myers waren es dann in etwa. Schliesslich musste man ja die feudale Absteige auch noch etwas geniessen. Am Sonntag wurde dann auch noch ein Boot gemietet – es galt ja auch, den Anlegeplatz noch standesgemäss zu bestücken. Mit Skipper Bär haben wir sodann einen tollen Trip durch die Inselwelt nach Fort Myers Beach unternommen und konnten uns zwischenzeitlich auch in den Golf von Mexiko stürzen. Eine sehr komfortable Woche liegt also hinter uns. 

Natürlich gibt es aber auch ein Downlight: ob wir dieses der schönen Lage direkt gegenüber des Naturschutzgebietes mit seinen Mangrovenwäldern verdanken oder das Papiliorama falsch konstruiert ist, konnte nicht zweifelsfrei belegt werden. Tatsache ist, dass ich selber gefühlte 100 Moskitostiche habe, die sich aber eher wie Sandflohbisse anfühlen (jucken 10mal so stark und verheilen frühestens nach zwei Wochen). Dass sich in sämtlichen CVSes, Wallgreens, Publixes und wie sie alle heissen, mit ihren Endlosregalen voller Painkiller, Skin- und Adult-Treatment-Produkten, Proteinen und Vitaminen kein Insektenstift findet, der den vermaledeiten ortsansässigen Biestern (Aedes Bestialis Vulgaris) auch nur im Ansatz gerecht wird, hat die Situation nicht zwangsläufig verbessert. Zudem muss in diesem Zusammenhang noch erwähnt werden, dass sich sämtliche Stiche ausschliesslich auf Sybille, Céline und mich verteilten, wobei ich mit Abstand der grösste Streuselkuchen bin. Solidarität scheint einmal mehr ein Fremdwort!

Gestern hat sich dann unsere Nachsächsilüüte-Gruppe mehrheitlich aufgelöst. Niedermanns und Grebs bleiben noch bis Mittwoch in Cape Coral, Hugis sind Richtung Orlando mit seinen Parks weitergezogen und wir sind gestern Abend nach Fort Lauderdale gefahren wo wir vor unserem Flug heute noch eine Übernachtung eingeschoben haben.

Noch eine kleines Schmankerl zu den innovativen Methoden, wie dem Florida-Reisenden noch etwas zusätzliches Geld aus der Tasche gezogen werden kann. Sowohl in Miami wie auch in Lauderdale wird einem neu zusätzlich zu den 15 verschiedenen Sales- und Governmenttaxen auch noch eine „Mandatory Resort Fee“ in Rechnung gestellt. Für „lediglich“ 35$ erhält man Liegestühle am Strand und Tücher. Zudem sind tatsächlich auch noch 2 Fläschchen Wasser inbegriffen. Besonders lohnend ist dies, wenn man wie wir jeweils nur eine Nacht bleibt und gar keine Zeit für den Strand hat oder es wie gestern in Strömen regnet. Der kommerziellen Kreativität sind offenbar keine Grenzen gesetzt.

Nun sitzen wir im Flugzeug nach Kolumbien und sind gespannt auf neue Horizonte.

Ihr auch? Dann lesen wir uns bald wieder in diesem Blog.

Gespannt bin ich zudem auch darauf, wer nach meiner Abreise aus Cape Coral die meisten Mückenstiche abbekommen hat.