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Ciclovia Alpe-Adria - Etappe 7

Veröffentlicht: 09.08.2021

Udine - Grado (knapp 60 km) - Der letzte Abschnitt des Alpe-Adria ist relativ schnell erzählt. Nicht jedoch, bevor wir noch unsere Unterkunft in Udine, das Hotel Residenzia al Teatro lobend erwähnen möchten. Ein kleines Hotel in einer Seitenstrasse, nur knapp 600m vom Stadtzentrum entfernt. Schön renovierte Zimmer und superfreundliche Inhaber, die sich allergrösste Mühe geben, den Aufenthalt so schön wie möglich zu machen. Velos können natürlich in der Garage abgestellt werden und es gäbe auch Ladeplätze für eBikes. Das Frühstück schlägt dann so ziemlich alles. Vom frischgepressten Orangensaft, über Tramezzine mit Rohschinken oder Thon bis zur selbstgerechten Torte ist alles dabei. Das ginge auch locker als Apéro Riche durch! Zum Abschied haben wir dann auch noch eine Flasche Prosecco geschenkt bekommen, mit der Bitte, ein Bild beim Genuss desselben zu machen und es dem Hotel für die Galerie zu schicken. Rundum sympathisch, Tonlage, jederzeit wieder!

Auf dem Radweg ist man sehr schnell aus der Stadt hinaus und bewegt sich wiederum auf dem Radweg, verlassenen Nebenstrassen oder Feldwegen, an Flussläufen, Weinreben vorbei durch kleine Dörfer. Trotz der ausgezeichneten Beschilderung hatten wir es zwischenzeitlich einmal geschafft. die Route zu verpassen aber durch die Ebene zieht sich ein ganzes Netz von Radstrecken, so dass wir halt von einer anderen Seite nach Palmanova, der historischen, sechseckigen Garnisonsstadt gelangt sind, die zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Auf dem grossen Hauptplatz laden einige Cafés und Bars zu einer Erfrischung ein und es ist super, dass man das Velo überall gleich davor abstellen kann.

Nun galt es also nur noch, die letzten 28km, von denen gut 5km über das Meer auf dem Damm nach Grado führen, hinter uns zu bringen. Und die sollten es noch etwas in sich haben. Die ersten 8km bis Cervignano verlaufen in gewohnter Manier angenehm über Land und das Städtchen selber mit seinen Kanälen ist sehr hübsch. Dann aber geht es 20km in gerader Linie Richtung Grado. Der Radweg folgt jetzt der Hauptstrasse und vor allem der Veloverkehr, mit vielen Ausflüglern von Grado nimmt zu. Und plötzlich sind da auch die berüchtigten 15er eBike-Gruppen, die das Ganze noch zusätzlich aufmischen... Etwas Voraussicht hilft hier zuweilen. Was hingegen jetzt wirklich mühsam wurde, war aufkommender, recht heftiger Wind, der - wenig überraschend - natürlich von vorne kam. Mitunter war es ein rechter Kampf, kombiniert mit der dort dann eher eintönigen Szenerie noch einmal eine Pflichtübung. Ist der Damm dann mal erreicht und das Ziel vor Augen sind auch die letzten 5km dann bald geschafft. In Grado angekommen, darf man sich durch das Gewusel eines Badeortes in der Hochsaison arbeiten, bis man dann endlich das Ziel resp. Hotel erreicht hat. Geschafft. Grado selber kennen wir ja bereits von früher und die Begeisterung für diesen Nobelbadeort der oberen Adria hielt und hält sich nach wie vor in Grenzen. Aber wir werden ja auch nur eine Nacht hier verbringen, bevor wir zu weniger mondänen Gefilden weiterziehen.

Die gut 420km boten ein bemerkenswert verschiedenartiges Szenario. Der Start in der Kulturmetropole Salzburg, dann die liebliche Landschaft entlang der Salzach, enge spektakuläre Talabschnitte, das einzigartige Bad Gastein und die hochalpine Landschaft vor der Tauernschleuse, dann die schon südlich anmutenden Abschnitte im Mölltal, die Fluss- und Auenlandschaft an der Drau, das quirlige Villach, die alpine Region um Tarvisio und dann das absolute Highlight auf der alten Bahntrassee hinunter nach Venzone und die mediterrane Gartenlandschaft der friulanischen Ebene bis an die Adria. Nur zwei ca. 5km lange Abschnitte verlaufen auf verkehrsreichen Strassen (nach Pass Lueg in Österreich und der letzte Abschnitt vor Venzone), alles andere ist Genussradeln pur! Blutigen Anfängern würde ich die Strecke ohne eBike vielleicht nicht als Einstiegsprojekt empfehlen, mit Gepäck gibt es da schon den einen oder anderen etwas fordernden Streckenabschnitt. Alles in allem eine wirklich tolle Route, mit der Möglichkeit - und das tun wir jetzt - den Aufenthalt an der Adria noch etwas zu verlängern und die Beine an den endlosen Sandstränden auszustrecken. La Vita é bella.

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