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Ciclovia Alpe-Adria - Etappe 4

Veröffentlicht: 05.08.2021

Villach - Tarvisio (38km) - Wieder einmal war der Wetterfrosch Taktgeber für den Zeitplan, wobei an diesem Tag eigentlich sowieso Hopfen und Malz verloren schienen. Wir verabschiedeten uns also am späten Vormittag von Villach und auch schon ein bisschen von Österreich und das mit einem weinenden Auge. Das Land mausert sich immer mehr zu einem unserer Favoriten in Europa: Gastfreundlichkeit, super Preis-Leistungsverhältnis, hervorragende Gastronomie mit ausgezeichneten Weinen und natürlich auch die landschaftliche Vielseitigkeit machen den Aufenthalt zu einem äusserst angenehmen Erlebnis. 

Nichtsdestotrotz wollten wir ja noch unser Tagesziel in Italien erreichen und dazu galt es - einmal mehr - noch ein paar weitere Höhenmeter zu überwinden. Ein kurzes Stück Pedal man noch der Drau entlang, bis man am Stadtrand über die Friedensbrücke zum Fluss Gail (der heisst wirklich so) gelangt und diesem für einige Zeit folgt. Entgegen der schlimmsten Befürchtungen konnten wir die ersten gut 20 km tatsächlich trocken zurücklegen und erreichten nach einigen Anstiegen und Abfahrten Arnoldstein, wo wir mit einem erfrischenden Regenschauer begrüsst wurden. Kurze Pause in einem Café und nachdem sich die Lage etwas beruhigt hatte, geht es dann alles der Hauptstrasse entlang auf einem separaten Radweg in stetigem Anstieg bis zur Grenze in Coccau Valico. Ach ja, damit wirs nicht vergessen: unterdessen regnete es wieder in Strömen. Die erste Ankunft nach über 3 Jahren Italienabstinenz hatte ich mir etwas anders vorgestellt! Grenzbeamte gibts übrigens keine, dafür wurden wir von einer Grenzkatze unter die Lupe genommen. 

Gleich neben dem Zoll geht es dann steil hinauf - mal etwas ganz Neues - und man erreicht dort den Radweg, welcher sich mit einige Auf und Ab (auch das die Sensation des Tages) am Berghang entlang schlängelt. Das alles wäre ja wunderschön aber so langsam geht einem das anhaltende Scheisswetter gehörig auf den Zeiger und die grau verhangenen Berglandschaften haben wir mittlerweile auch gesehen. Vielleicht kommen wir ja nochmal im Sommer wieder.

Auf jeden Fall erreicht man dann wenige Kilometer vor Tarvisio die Trasse der alten Bahnlinie, die ab dort den Alpe-Adria Radweg bildet und es ist echt cool, an alten verfallenen Bahnhofsgebäuden und Streckenwärterhäuschen vorbeizufahren. In Tarvisio angekommen hatte sich der moderate Regen zum strömendem Regen gewandelt, so dass wir einmal mehr bereits frisch geduscht im Hotel ankamen. 

Das Nachtessen auf der gemütlichen Terrasse einer Pizzeria liess dann Erinnerungen an den Teil-Lockdown dieses Frühlings aufkommen. als nur die Aussenbereiche der Restaurants geöffnet waren und die Temperaturen gefühlt ähnlich nahe dem Gefrierpunkt waren wie an diesem Abend in Tarvisio. Und so endet denn ein weiterer Sommerabend vor der inspirierenden Kulisse tiefhängender Nebelschwaden und sich im nassen Asphalt spiegelnder Strassenlaternen.

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