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Ciclovia Alpe-Adria - Etappe 2

Veröffentlicht: 02.08.2021

Heute stand die Königsetappe von St. Johann im Pongau nach Bad Gastein auf dem Programm. Königsetappe deshalb, weil es hinauf ins Gasteiner Tal und vor allem auf den letzten Kilometern eine ansehnlich Höhendifferenz zu überwinden gilt. Zu einer Königsetappe gehört eigentlich auch Königswetter, aber solch wirren Fantasien wollten wir und in diesem Sommer 2021 schon grad gar nicht hingeben. Nach der bemerkenswerten Gewitternacht zuvor, war es schon positiv, dass der Radweg am Ufer der Salzach immer noch im Trockenen lag. Bei düsterem Himmel und auf Basis akribischer Berechnungen von regenfreien Perioden, brachen war dann also auf, diese gut 40km hinter uns zu bringen und wurden schon nach wenigen Kilometern genötigt, wegen einer (nicht hochwasserbedingten) Baustelle nicht wenige zusätzliche Höhenmeter zu erleiden. Zum Glück zeigte uns ein sehr freundliches einheimisches Ehepaar eine Abkürzung, die uns über eine Schotterpiste zurück an den Fluss und nach Schwarzach führte. 

Danach wird es richtig hässlich und die Route steigt unablässig hinauf bis zu einem Auffangbecken, von dem aus immerhin eine tolle Aussicht für die Mühen entschädigt. Die Illusion, dass es von dort bis zum Eingang ins Gasteiner Tal nur noch bergab geht, war dann relativ rasch zerstört. Man kann einen Zielpunkt im Tal auch erreichen, indem man gefühlte 15 Mal bergauf und wieder bergab fährt. Zu allem übel hatte sich das Wetter auch noch entschlossen, sich nicht an seine Vorhersage zu halten und es begann - unverschämterweise ausserhalb der prognostizierten Regenzeiten -  einfach loszuregnen. 

Zum Glück verkriecht sich der Radweg beim Eingang ins Gasteiner Tal in einem Autostrassentunnel, zum Glück baulich abgetrennt. Den Schutz vor der Witterung bezahlt man aber mit dem akustischen Erlebnis, welches nicht für von Salzburger Festspielen verwöhnte Ohren ist. 1.5 km und einen Tinnitus später, erreichten wir so wohlbehalten und im unterdessen strömenden Regen das Gasteiner Tal, wo wir in einem wunderbaren Landgasthof Unterschlupf, Gulaschsuppe und Apfelstrudel fanden. Über den Sinn des Unterfangens sinnierend wurden verschiedene Szenarien entworfen (Velos stehen lassen und per Zug nach Bad Gastein und am nächsten Tag zurück, usw. und so fort...). Schlussendlich wollten wir es zumindest nach Dorfgastein schaffen und dann weitersehen. Die angekündigte Regenlücke kam tatsächlich und da alles so gut lief, entschieden wir uns gleich für die Weiterfahrt bis Bad Hofgastein. Da die Regenmenge auch dort noch immer sehr bescheiden war, zogen wir gleich durch bis nach Badbruck. Von dort sind es nur noch 2.5 km bis zum Ziel aber eben auch noch 250 Höhenmeter. Auch hatte es wieder begonnen in Strömen zu regnen aber so kurz vor dem Ziel gibt man nicht mehr auf. Was dann folgte, sind die gefühlt steilsten Strassen der Welt, so dass wir zeitweise auch schieben mussten. Patschnass waren wir eh schon. Der letzte Abschnitt führte dann direkt an der Wellnessanlage unseres Hotels vorbei mit freier Sicht auf den Innenpool... den Weg dorthin schafften wir dann in Rekordzeit und geniessen nun die Annehmlichkeiten im Salzburger Hof, mit freier Sicht auf das grauenhafte Sommerwetter.

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