La tortue verte
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„Würmer sind doch ekelig“ – Kulinarische Neuheiten und ein Abend mit Jeremy Loops

Veröffentlicht: 20.09.2018

Wie versprochen, der nächste Beitrag ist schon da!

Das Wochenende nach unserem Wild Coast Trip habe ich wieder in Port Elizabeth verbracht. Das Internationale Büro der NMU hatte für den Samstag ein Culture Festival mitten in der Stadt organisiert, wo einige Freundinnen und ich hin gehen wollten. Ich weiß nicht, wie oft ich mich nun schon wiederhole, aber diese Menschen und die Arbeit, die sie verrichten, ist wirklich wundervoll! Im Vorhinein hatten sie alle internationalen Studierenden der Universität angeschrieben, und gefragt, ob sie ihr Land kulinarisch vertreten wollten.

Das Resultat durften wir dann an diesem Samstag sehen, erleben und vor allem eins: Schmecken!


Auf dem kleinen Platz, teilweise überdacht von einem Zelt, trafen sich Menschen aus der ganzen Welt, die sich bei Sonnenschein einmal durch Gerichte der ganzen Welt durchprobieren durften. Und all das war kostenlos!

Jeder Stand repräsentierte ein anderes Land und konnte von typischen Frühstücksgerichten, Mittagmenüs und Nachtischen alles anbieten, was sie aus ihrer Kultur niemanden vorenthalten wollten. Neben einigen europäischen Vertretern, wie z.B. Belgien, die Tschechische Republik und Frankreich hatten sich vor allem viele Studierenden aus verschiedenen Ländern Afrikas zusammengefunden. Nach der äußerst positiven Erfahrung der vergangenen Woche mit dem traditionellen Mahl der Xhosa-Einwohner, war ich daher besonders auf ihr Essen gespannt. Und ich wurde wieder nicht enttäuscht! Es fiel auf, dass viele Gerichte auf Grundlage von Mais oder Bohnen gekocht wurden, durch spezielle Gewürzmischungen oder zusätzliche Zutaten variierte der Geschmack des Paps (Maismehlbrei) allerdings, sodass du immer das Gefühl hattest, etwas Neues zu probieren. Auch bemerkte ich, dass nicht nur in Südafrika gerne gegrillt wurde, sondern viele Fische oder Gemüsesorten gegrillt serviert wurden. So auch Würmer. Und auch wenn ich Pescetarierin bin, habe ich mir schon immer gesagt, dass ich diese kleinen Insekten unbedingt probieren möchte, wenn ich einmal die Gelegenheit habe, sie in einer traditionellen Art und Weise essen zu können. 


Und was soll ich sagen? Eigentlich schmecken sie hauptsächlich salzig und haben mich stark an Sardellen erinnert. Die Konsistenz ist schwer zu beschreiben, sehr zäh und knackig zugleich. Ich fand es jetzt nicht unglaublich gut, allerdings war es definitiv auch nicht so „ekelig“, wie man es sich immer vorstellt!

Allgemein habe ich an diesem Morgen wirklich viel gegessen, Bohnen in allen Variationen, Nüsse mit süßem Mantel, mir unbekannte Früchte und leckere Teigbällchen.


Während der Nascherei wurde das Fest durch Auftritte verschiedener Art untermalt. Begnadete Sänger traten mit Volksliedern aus ihrem Land auf und Tänzer bewegten sich so, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Das Fest war nicht nur für Studierende der NMU, sondern jeder der Lust auf einen großartigen, kulturreichen Vormittag hatte, war herzlich eingeladen. Die Stimmung war dementsprechend entspannt und aufgedreht zu gleich, da sich besonders bei den Auftritten das südafrikanische Temperament der Menschen wieder offenbarte, die lauthals jubelten und mitfeierten.


Am Abend sollte es für ein paar Freundinnen und mich dann auch direkt mit dem Bestaunen von musikalischem Talent weitergehen. Wir hatten Karten für ein Konzert von Jeremy Loops, einem südafrikanischen Sänger, der mittlerweile auch in Deutschland häufiger im Radio zu hören ist und sogar ein paar wenige Konzerte gespielt hat. Da wir nicht wussten, ob sich die südafrikanische Konzertkultur, von der in Deutschland stark unterschied, sind wir nicht allzu früh dahin gefahren. Und unsere Vorahnung bestätigte sich. Denn auch wenn stets irgendeine Art von Musik auf der Bühne präsentiert wurde, ob in Form von Einzelkünstler, DJ oder grandioser Vorband, konnte die südafrikanische Mentalität sich auch an diesem Abend nicht verbergen. Jeremy Loops kam und kam nicht. Der DJ geriet irgendwann ziemlich in Erklärungsnot, da auch er nicht wusste, wo die Hauptperson des Abends blieb. Gegen 10 Uhr, also vier Stunden nach offiziellem Beginn des Konzerts, schlenderte er dann doch auf die Bühne, mit einem Lächeln auf den Lippen, als ob nichts gewesen sei. 


Uns sollte die Verspätung egal sein, wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass hier die Uhren anders ticken, als zu hause. Das Konzert war dann auch wirklich gut, Loops und Band haben es geschafft, dass im gesamten Zelt eine Party gefeiert wurde, die wohl jeder mit einem zufriedenen Lächeln am Ende verlassen hat.

Ich sende weiterhin liebe Grüße an euch alle raus,

eure Caro


Mein Schrittzähler hat gesponnen, nun aber wieder die absolvierten Schritte des Rennens „Afrika“: 383.169

Antworten (1)

Thiemo
Hi Caro, wieder mal ein interessanter Artikel..ich habe in den Nachrichten gehört, dass das Konzert schon Mitte August war? Stimmt das? Was hast du denn die letzten EINEINHALB Monate getrieben? War nicht Anfang September auch noch Ironman-WM in Port Elizabeth (bei der Du mitgewirkt hast) sowie zwischendurch das Elefanten-Fotoshooting..und Dein langer Bustrip nach Kapstadt? Ein bisschen mehr Aktualität würde uns allen gut tun, nicht wahr? LG Thiemo

#culture#essen#süßigkeiten#pap#schmuck#musik#konzert