Veröffentlicht: 26.09.2018
Mittlerweile hat man schon viele andere internationale Studierende kennen gelernt und eins der beliebtesten Gesprächsthemen sind natürlich die Tages- und Wochenendausflüge, die man schon unternommen hat. Während wir die Wild Coast über das verlängerte Wochenende erkundet haben, war eine andere Gruppe von Deutschen dem Ruf der Garden Route gefolgt. Beim Austauschen von Berichten und Bildern war ich sofort begeistert von den Schilderungen von der Wanderung durch das Robberg Nature Reserve. Damit war ich nicht allein und schnell hatte sich auch hier wieder meine altbekannte Ausflugs-Mädels-Gruppe zusammengefunden.
Unser Ziel für das kommende Wochenende stand fest: Plettenberg Bay
Ein wenig außerhalb von dieser kleinen Stadt zieht sich nämlich die Halbinsel hinaus ins Meer, auf der das Robberg Nature Reserve gegründet wurde. Dort standen uns drei Wanderwege mit unterschiedlicher Länge zur Auswahl, doch da wir die ganze Insel erkunden wollten, fiel uns diese Entscheidung nicht schwer. Die längste Route beginnt an der Nordseite der Insel, von wo aus man sofort mit einem traumhaften Blick auf die Bucht von Plettenberg Bay empfangen wurde.
Da die Halbinsel als eine Art Wall angesehen werden kann, der die stürmischen Winde und hohen Wellen des Ozeans abhält, lag eine ebene Wasseroberfläche vor uns, die die Touristen der Stadt zum Baden einlädt. Vor allem im Vergleich mit der später erkundeten Südseite, fiel uns hier auch die spezielle Vegetation auf. Wir wanderten entlang von begrünten Bergseiten und teilweise sogar durch natürlich gewachsene Pflanzentunnel.
In der Mitte der Halbinsel gibt es einen Einschnitt im Berg, „The Gap“, sodass man dort schnell von der Nord- zur Südseite wechseln kann. Von hier aus konnten wir den Unterschied der Lage bereits bloß an der Farbe des Wassers und des Wellenganges beobachten. Im Norden hellblau glitzernde, kleine Erhebungen im Wasser, während in der Nordseite sich hohe Wellentürme aus dunkelblauem Wasser aufbauten. Hätten wir uns für eine kürzere Route entschieden, wären wir hier auf die andere Seite gewechselt.
Für uns ging es allerdings weiter auf der „freundlich“ aussehenden, sonnigen Seite. Und bereits nach kurzer Zeit konnten wir sehen, wer noch von dieser besonders geschützten Lage profitierte. Zuerst dachten wir, es sei eine normale Bucht mit vielen Steinen, als wir an einem Ausguck die Klippe hinunterblickten. Beim zweiten Blick erkannten wir allerdings, dass es sich gar nicht um Steine da unten handelte. Eine Robben-Kolonie, die auch für den Namen des Reservats verantwortlich ist, tummelte sich dort unten und ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Wir beobachteten die gut 50 Tiere, unter denen sich auch noch viele Jungtiere versteckten.
Wie wir erfuhren, stellt dieser Platz den perfekten Ort für ihre Aufzucht dar, da er geschützt vor Feinden und der rauen See liegt, aber dennoch Möglichkeiten zur Jagd im offenen Meer bietet. Unser Weg führte uns weiter bis zur Spitze der Halbinsel, von nun an stets begleitet von den Rufen und vor allem vom Geruch der Robben. Der Boden wurde sandiger und resultierte schließlich in einer großen Sanddüne, ehe wir endgültig die Südseite der Spitze erreichten. An dieser konnten wir dann die Robben auch nochmal aus nächster Nähe beobachten, wie sie sich ihren Weg durch die stürmischen Wellenberge erkämpften.
Ein Blick auf die Strecke, die nun vor uns lag, genügte, dass wir verstanden, was es heißt, die Kräfte des Meeres Tag um Tag stand zu halten. Der Rückweg, der uns nun bevorstand, hatte nichts mehr mit dem gemütlichen Spazierengehen auf vorgefertigten Pfaden zu tun. Er bestand aus großen Steinen, die ins Wasser hinausragten und uns einige Kletterpartien und die Suche nach sicherem Stand abverlangten. Doch der orangene Farbton der Felsen und natürlich der Nervenkitzel, der mit so einer Route einhergeht, motivierte uns sehr!
Selbst an einer Stelle, an der wir wirklich mit Händen und Füßen die steile Klippe emporsteigen mussten, konnte uns in unserem Vorankommen nicht abhalten! Kurz bevor wir nun ein zweites Mal die „Gap“ erreichten, fanden wir uns auf einem riesigen Strand wieder, der einen Weg zu einer weiteren kleinen Halbinsel bot.
Auch diese wurde von uns nicht unerkundet gelassen und stellte eine schöne Gelegenheit für eine kleine Pause dar. Bis wir schließlich unser Auto wieder erreicht hatten, waren wir stolze 5 Stunden unterwegs gewesen und dementsprechend erschöpft. Wir aßen gemütlich in einem Lokal direkt am Strand, erkundeten noch ein wenig die Hauptstraße von Plettenberg Bay bevor wir dann den Abend im Hostel bei einer Runde Karte ausklingen ließen.
Am darauffolgenden Tag stand für mich ein kleines Highlight an. Wir fuhren zu einem Elephant Sancturary, um die dort lebenden Elefanten aus nächster Nähe sehen und erleben zu können. Die Tiere haben ihre Mütter an Wilderer verloren, oder konnten in keine Herde eingegliedert werden. Damit sie dennoch ein schönes Leben haben durften, kamen sie in diese Auffangstation, wo sie aufgepäppelt und dadurch handzahm wurden. Wir durften mit ihnen Hand-in-Rüssel laufen, haben etwas über ihre Anatomie gelernt und allgemein einfach ihre Nähe erfahren dürfen. Die Elefanten strahlten eine solche Ruhe und Gelassenheit aus!
Ich bemühe mich, dass ich wieder ein bisschen aktueller von meinen Erlebnissen hier berichten kann. Noch muss ich leider aber ein paar Ausflüge nachholen. Ich gebe mein Bestes und wünsche euch allen bis dahin, alles Liebe
Eure Caro
Absolvierte Schritte des Rennens „Afrika“: 452360