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Auf der Suche nach dem bengalischen Tiger

Veröffentlicht: 25.09.2018

Obwohl die Uhr erst 7 Uhr zeigt, ist unglaublich heiß und schwül. Wir machen uns auf den Weg zu einer Kanutour auf dem Rapti. Die Ruhe und Stille der Natur um uns herum wird nur von fremdartigem Vogelzwitschern unterbrochen.

Die Kanus sind in Handarbeit aus einem einzigen Baumstamm gehöhlt. Was für eine Arbeit. Krass!

Unser Guide erläutert, dass der Fluss bis zu 5m tief ist und wir die Balance halten sollen. Soweit so gut. Wir steigen ein und falten uns hintereinander auf kleine Hocker. Die nett aussehende Asiatin hinter mit, die gar kein Englisch spricht, scheint echt Panik zu schieben, denn sie bei jedem Wackler stösst sie kleine Entsetzenschreie aus. Die Arme.


Die Fahrt ist toll. Wir sehen blauleuchtende Eisvögel (Kingfisher) und jede Menge Krokodile. 

Hier gibt es zwei Arten, die langmäuligen sind Fischfresser und für den Menschen ungefährlich. Die kurzmäuligen hingegen fressen Fleisch und sagen auch zu einem Menschen, der ins Wasser plumpst nicht Nein. Die Asiatin hinter mir wird steif wie ein Brett  angesichts dieser Information.

Danach geht es zum Walk durch den Dschungel. Der Wald ist einfach klasse und der Pfad auch.

Unser Guide wählt einen weniger genutzten. Weniger genutzt, weil er deutlich gefährlicher ist, denn hier gibt es häufiger Tiger sagt er. Ich bin begeistert, auch wenn ich mich frage, ob dieses Bürschchen im Ernstfall die Nerven behalten würde und uns ernsthaft beschützen könnte. Da habe ich so meine Zweifel. Ich klemme mich direkt hinter hin, denn zum einem scheint mir das der sicherste Platz und die beste Chance für geile Fotos. Wir erfahren erst hinterher wie viele Menschen pro Jahr durch Attacken der Tiger und Leoparden, aber vor allem der angriffslustigen Nashörner sterben. Ist und bleibt eben gefährlich! Der Guide bittet uns leise zu sein, um das Wild nicht zu verscheuchen. Mein Mitgefühl mit der netten Asiatin schwindet rasch, weil sie nicht aufhört lautstark mit ihrer besseren Hälfte zu quatschen. Uaaaah! Gleich werde ich hier zur Bestie!!! 

Wir entdecken frische Spuren der geschmeidigen Wildkatzen. „Footprint. Tiger. Big one tigermom. Small one babytiger.“ wie uns der Guide in seinem eloquenten Englisch nahebringt. Juchhu! Ich spähe ins Unterholz und auf die Bäume was das Zeug hält auf der Suche nach einem Zipfelchen vom bengalischen Tiger. Ich möchte sooooo gerne mal einen Tiger freier Wildbahn sehen. Aber daraus wird nichts. Die blöden Raubkatzen scheren sich nicht darum, dass sie auf meiner Wunschliste stehen und machen keine Anstalten mal vorbei zu schauen. Mir war klar, dass diese Jahreszeit nicht optimal für Tierbeobachtung ist. Das Gras ist zu hoch und es gibt durch die vielen Regenfälle sehr viele Wasserstellen, an denen sich die Tiere aufhalten können. Das Frühjahr wäre wesentlich dafür besser geeignet. Auf Nachfrage hin erfahre ich, dass der Guide das letzte Mal einen Tiger vor 2 Monaten gesehen hat. Wow, das ist selten. Ich hätte die Chancen höher geschätzt. Zu meiner Enttäuschung bekommen wir nicht mal die Panzerrhinos zu Gesicht, obwohl es die hier nun wirklich reichlich gibt. Und auch keine Elefanten oder Leoparden. Ich bin etwas enttäuscht. Aber was soll‘s. Man kann nichts erzwingen. 


Unsere Wanderung ist trotzdem schön, auch wenn wir inzwischen klatschnass sind und der Schweiß in Strömen ins Gesicht läuft. Jetzt zur Monsunzeit ist der Wald durch die vielen Regenfälle von kleinen Seen durchsetzt. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 80 und 90%. Partyzeit für Moskitos, die schon reichlich an mir genascht haben. 




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