La tortue verte
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Zur Rettung von Afrikas wunderschönen Tierwelt: Der Rhino Run in Port Elizabeth

Veröffentlicht: 16.11.2018

Nach erneuter längerer Abstinenz melde ich mich auch mal wieder zurück! Die letzten Wochen meines Südafrika-Aufenthaltes verstreichen so langsam und es galt noch einiges zu organisieren. Nun möchte ich aber noch von den letzten Wochen erzählen, die ich bisher verschmäht habe.

Die aufregenden und anstrengenden Tage des Ironmans hatten ziemlich an den Kräften gezerrt, sodass ich das Wochenende zum Ausruhen in Port Elizabeth nutzen musste. Auch für das darauffolgende Wochenende war kein größerer Ausflug angesetzt. Doch ganz untätig wollten wir allerdings auch nicht in unserem Wohnheim sitzen bleiben! In meinen beiden Mitbewohnerinnen fand ich Mitstreiterinnen, die mit mir am Rhino Run von Port Elizabeth teilnehmen wollten. Dies ist ein Crosslauf, der ein wenig außerhalb der Stadt auf einer Farm gestartet wurde und durch die dortigen Wälder den Wegen bergauf und bergab folgte. 


Man konnte zwischen drei Streckenlängen wählen, 6 Kilometer, 10 Kilometer oder 21 Kilometer. Schon wieder eine Halbmarathon-Distanz, diesmal führte diese jedoch einen ganzen Berg hinauf und wieder hinab! Da ich mich schon immer eher der Kurzstrecke verschrieben hatte, blieb ich bei de kürzesten der drei Runs und bewunderte die, die den Berg in Angriff nahmen.

Doch was macht diesen Volkslauf so besonders, dass wir neben der sportlichen Herausforderung unbedingt daran teilnehmen wollten?

Neben einem Crosslauf ist der Rhino Run vor allem eins:

Ein Charity Run, der an mehreren Orten Südafrikas zur Rettung der gefährdeten Nashörner ausgerichtet wird. Nach Abzug aller Organisationsgebühren werden alle Einnahmen an vier Organisationen zur Rettung von Nashörnern gespendet. Während die Wilderei nach dem Elfenbein der Elefanten in den letzten Jahren zum Glück abgenommen hat, ist das Horn von Nashörnern leider noch immer ein Grund dafür, dass jeden Tag Nashörner von Wilderern getötet werden. Vor allem Urvölker und Stämme mit alten Traditionen glauben noch immer daran, dass das Horn, das aus Kreatin besteht, heilende Wirkung hat. Um an dieses Material, was als seltenste, teuerste Droge der Welt bezeichnet werden kann, schrecken viele Menschen nicht davor zurück, selbst Muttertiere zu erschießen. Häufig sind die Tiere allerdings sogar nur betäubt, während ihnen ihr Horn genommen wird. An den Folgen dieser schweren Verletzung sterben die Tiere meist erst einige Tage qualvoll und können nur selten von Tierärzten gerettet werden. Der Kampf gegen diese schreckliche Tat ist jedoch schwierig und mühsam. Die Beschaffung und der Handel dieses seltenen Guts ist vor allem durch eins geprägt: Korruption. Safari-Ranger, die sich einst zum Schutz der Tiere verschrieben haben, geben Wilderern Zugang zu den National Parks und informieren sie darüber, wo die Nashörner zu finden sind. Die Polizei schaut weg, wenn das Horn gehandelt wird. Und selbst Politiker wurden im Prozess des Verkaufs aufgespürt. Auch wenn der Kampf um das Leben dieser Tiere aussichtslos erscheint, gibt es viele Menschen, die sich genau dies als Lebensaufgabe gesetzt haben. Die Kariega Foundation, Saving the Survivors und die anderen Organisationen haben sich der Rettung dieser wunderschönen und beeindruckenden Tiere gewidmet. Dass es eine Herzensangelegenheit auch für die Veranstalterin des Rhino Runs in Port Elizabeth ist, spürten wir jede Sekunde, die wir an diesem Sonntag auf dem Laufgelände waren. Sie hat eine Umgebung geschaffen, die mit Essen, Livemusik, Auktion und Tombola für einen wunderschönen Vormittag für Familien und Gruppen darstellte, während dennoch jedem der Ernst der Situation bewusst war. Bereits als wir pünktlich um 8 Uhr bei der Registrierung standen, wurden wir mit einem Lächeln begrüßt und uns mit einem großen Dankeschön für die Teilnahme viel Erfolg für den Lauf gewünscht.

Ich hatte bisher noch nie an einem Crosslauf teilgenommen und wollte diesen ersten auch gemütlich angehen. Die Anzahl der Teilnehmer und ihr Ehrgeiz und die tolle Laufstrecke motivierte mich allerdings jede Sekunde ein wenig schneller laufen zu wollen. Belohnt wurde ich dafür sogar mit dem dritten Platz der Frauen. Ich musste mich lediglich zwei ziemlich starken 10-Jährigen geschlagen geben! 


Eigentlich war geplant gewesen, nach dem Lauf direkt weiter zu fahren. Die Atmosphäre war jedoch so entspannt und die Leute wirklich nett, sodass wir noch ein paar Stündchen dem Programm gefolgt und dort auch direkt Mittag gegessen haben.

Den sonnigen Nachmittag wollten wir am Meer verbringen, welcher es sein sollte, wussten wir allerdings noch nicht. Daher setzten wir uns ins Auto und fuhren einfach los und hielten Ausschau nach einer Palme auf einem Straßenschild, das Symbol für Strand. 

Und was für einen Strand wir fanden! In Bluewater Bay, einem Ort nicht weit entfernt von Port Elizabeth, trafen wir auf einen Sandstrand, der schier endlos wirkte. 


Wir gingen entlang des Wassers spazieren, und hätten bestimmt noch ewig laufen können, ehe wir wieder auf andere landschaftliche Strukturen getroffen wären. Beim Schlendern beobachteten wir die vielen Angler, die ihr Glück an diesem heißen Tag versuchten und erklommen die ein oder andere Düne. 


Diese wieder herunter zu laufen, machte unglaublich viel Spaß und stellte ein perfektes Auslaufen für den zuvor gemeisterten Crosslauf dar.

Liebe Grüße

Eure Caro


Absolvierte Schritte des Rennens „Afrika“: 610234 

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