Was tut sich in Tunduru?

Heute stehen einige Besichtigungen in Tunduru an. Als erstes fahren wir zum „Kindergarten Hannover“ - nicht schwer, zu erraten, wo die Gemeinde ist, die der erste Hauptsponsor war… Er ist kleiner und schlichter als der in Mbesa, aber ebenso nette, lebhafte Kinder. Wir treffen den Leiter, ein relativ junger Mann, der es offensichtlich versteht, die Kinder zu begeistern und eine etwas schüchterne Frau, die aber auch eine engagierte Erzieherin ist und auch die zusätzliche Montessori-Ausbildung hat. Eine weitere Helferin/Praktikantin unterstützt das Team. Auch die Küche mit Speisesaal (die Kinder sitzen zum Essen in Gruppen auf dem Boden) und die Häuser, in denen die Erzieher, der Leiter mit seiner Frau, zusammen wohnen, sind gleich nebenan. Der Schulbus ist leider im Moment defekt, aber glücklicherweise konnte man einen anderen zeitweise ausborgen.

Anschließend fahren wir zur Radiostation, die vom Gemeindeverband getragen wird. Hier treffen wir ein engagiertes, zumeist junges Team an, das uns ihre Mission erklärt: über einen christlichen Radiosender Menschen in ihrer Region anzusprechen. Sie senden 24/7, also nicht nur zu bestimmten Zeiten und haben auch Nachrichten, Musik und allgemeine Informationssendungen im Programm. Das eigentliche Ziel ist aber, über den christlichen Glauben und Gottes Wort zu informieren. Da es viele

Rückmeldungen gibt und dadurch viele Kontakte entstehen, gibt es einen Pastor, der Menschen besucht und verbindet und so Hauskreise anfängt in Orten, an denen es keine christlichen Kirchen gibt. Wir sind beeindruckt von dem Team und seinem Engagement. Eine Redakteurin erzählt zum Beispiel, dass sie eigentlich aus dem Norden stammt, aber hier für sehr wenig Geld arbeitet, weil sie das als ihren Auftrag sieht.

Anschließend schauen wir in der Verwaltungszentrale des Gemeindeverbandes vorbei, die sich im gleichen Gebäude befindet und begrüßen dort einen Mitarbeiter.

Nun geht es noch zur Baustelle der neuen Zweigstelle der Handwerkerschule Nazareth. Es ist geplant, dass das 3. Ausbildungsjahr in Tunduru sein soll, damit die Azubis final direkt den Markt und die reellen Bedingungen kennenlernen. Zwei große Gebäude (Kfz-und andere Werkstatt) sind bereits entstanden, weitere Gebäude sind noch im Aufbau, u.a. die Schlafsäle. Ebenfalls ein beeindruckendes Projekt.

Die Mauersteine werden mit eine kleinen Maschine aus Sane mit Zement selber hergestellt und die getrockneten von Hilfsarbeitern auf den Bau selber getragen. Die Bauausführung wird durch eine Firma gemacht, die Hilfsarbeiter sind Frauen aus der Gemeinde, die froh sind, einen Job zu haben. Die schweren Ziegelsteine werden auf dem Kopf transportiert, etwa die Hälfte trägt vorschriftsmäßig eine Warnweste - aber die meisten Flipflops (der Rest Gummistiefel) 🤨

Zurück in Nanjoka bekommen wir noch die Bibelschule durch Marko und Silvia gezeigt. Da im Moment Ferien sind, können wir nur die Gebäude, teils schon gut in die Jahre gekommen, besichtigen. Aber auch dort wurde angefangen, zu renovieren. Die große Aula glänzt schon mit neuem Anstrich. Es macht einen etwas trostlosen Eindruck, aber das liegt vor allem daran, dass es nicht durch Menschen belebt ist…

Am Samstag haben wir quasi frei, wir brunchen draußen und abends wird gegrillt und es gibt Lagerfeuer. Zwischendrin kommt der Schneider aus Mbesa und bringt unsere frisch genähten Kleidungsstücke. Für das Bringen zahlen wir ein paar Euro mehr.